Rraurgrimm schrieb:
> Denn nicht erst seit den HdR-Filmen schwingt der alte
> Graumantel schliesslich seine Klinge (und spaeter seinen Stab
> und dann mitten in den Schlachtreihen in HdR3 auch wieder sein
> treues Schwert) so gut, dass er einen Balrog damit toetet - im
> freien Fall quer durch Moria und auf den hoechsten Hoehen... -
> eindeutig ein PowerGamer, dieser Gandalf!! ;)
Und das alle ohne einen Zauber zu wirken (na gut, ein oder zweimal Licht vielleicht)!
> - und moeglicherweise Vorbild und Entschuldigung fuer so
> manchen DS-MultiTalentMagier.
Na denn möchte ich doch mal sehen wie ein LARP-Magier nur mit einem Stab oder schwert bewaffnet in die Schlacht zieht (Na gut, einen Lichtzauber darf er schon benutzen, macht Gandalf ja auch)
> ich verstehe ja teils Dein Problem mit den
> AllzweckSchweizerTaschenmesserZauberMagiern - da Magie nun
> einmal vielseitige Verwendung in teils schwierig darstellbaren
> Bereichen findet - aber gehen wir mal ins andere Extrem: was,
> wenn ein Magier weder heilen noch kaempfen kann? Ob nun mit
> Zaubern oder nicht - fuer mich ist es die Show, die
> dahintersteht - und dass man merkt
"Mann, der Junge hat
> zumindest vorher nachgedacht, bevor er tat, was er tat".
Das genau ist der Haken: Die Leute Denken leider viel zu selten nach, bevor sie etwas tun. Spielt jemand einen Magier, dann setzt man aber vorraus, daß er denken kann (und es auch tut und vor allem nicht nur darüber nachdenkt, wie er mit den zur Verfügung stehenden Mitteln einen möglichst mächtigen Char zusammenbaut) Spielt jemand einen Krieger, so wird scheinbar davon ausgegangen, daß sowohl Spieler als auch Charakter dumm wie Brot sind und maximal darüber nachdenken wie man möglichst effizient möglichst viel Schaden machen kann.
Nochmal zum Beispiel des Schweizer Taschenmessers:
Wenn ein Magier schon ein Schweizer Taschenmesser ist, dann bitte mit aller Konsequenz: So ein Taschenmesser ist ein Ungemein Praktisches Werkzeug, das wissen wir nicht erst sein McGyver. Man kann damit eine ganze Menge anstellen aber ich benutze es in der Regel dann wenn mir das 'richtige Werkzeug' fehlt. Wenn ich meine gut sortierte Werzeugkiste dabei habe dann bleibt das Taschenmesser in der Regel in meiner Tasche und ich benutze das 'spezialisierte Werkzeug'. Bei der LARP-Magie ist das aber anders, denn die Magie kann nicht nur alles, sondern auch alles besser: Kampfmagie macht mehr Schaden als ein Kämpfer, Schlösser öffnenen und Gift erkennen sind effizienter als Jeder Dieb, Magische Heilungen sind besser als Mundane. Ich könnte noch haufenweise Beispiele nennen aber ich denke ihr wisst worauf ich hinaus will.
> Nicht jeder GrossMeisterdes NeuntenHeptagraphischenZirkels -
> welcher von seinen Faehigkeiten her (ob nun DS1/2, LQ, RM, TL,
> DKWDDK oder was weiss ich) mal locker den Plot mit einem mueden
> Fingerschnippen (oder auch einem schoen dargestellten Ritual)
> loesen koennte - macht das auch. Entweder kann oder will der
> Spieler oder der Charakter manchmal nicht und ich denke, dass
> ist schon ein bisschen selbstauferlegte Zurueckhaltung, welche
> man in manchen Situationen mit seinen Uraltcharakteren zum
> Tragen kommen lassen muesste.
Tja, ist fast das selbe Problem wie oben:
Warum glaubt eigentlich jeder, daß sich der mächtige Magier sicher zurückhält aber ein Krieger schon mit Marginal mächtigen Fertigkeiten Mist baut?
> Wieder ist aber IMHO nicht nur der Magier das Problem: wenn
> eine Spielleitung/Orga zu ihrem Con einen 789-ConTage-Magier
> (oder generell Charakter) eingereicht bekommt und diesen dann
> munter willkommen heisst - dann wird sie sich auch Gedanken
> dazu machen muessen, ob ihr Plot die Gegenwart eines solch
> maechtigen Chars vertragen kann. Ein Gandalf haette sicherlich
> wenig Probleme damit gehabt, so manchen bis dato
> unaufklaerbaren Mord in Bree aufzuklaeren - ein Merlin
> sicherlich einige interessante Varianten von mittelfristigen
> Strategien gekannt, um die Pikten aufzuhalten... - aber haben
> sie es getan? Haben sie sich mit derartigem "Kleinkrams"
> befasst oder dies anderen ueberlassen die dadurch nicht
> unbedingt weniger heldenhaft waren?
Nun, ein Gandalf und ein Merlin können eben nicht überall sein aber auf dem LARP kannst du oft mit Meister und Großmeister Magiern die Wände Tapezieren im ganzen Herrn der Ringe kommen genau zwei Magier vor. (und eine Magierin wenn man Galadriel als solche bezeichnen will)
Deswegen beschäftigen sich Magier mit allem und jedem und manchmal ist der Plot beinahe reines Magier-Territorium (ich erinnere mich in diesem Zusammenhang hier im Forum auch von anderen Leuten vergleichbare aussagen und erlebnisse gehört zu haben)
> Oh - nur nebenbei bemerkt - als Spieler eines
> WolfsMenschenSchamanen auf den Pfaden Wolf's zaehle ich wohl
> zur Gegenseite -
*Brummel*
Fang bitte nicht schon wieder an mit dieser 'Du bist gegen mich'-Leier.
Es gibt hier keine Gegenseite sondern geht hier um ein Systematisches Problem. Zu Gegenseite würdest du allenfalls gehören wenn du einer von der sorte wärest, die ihren Char nicht spielen können ohne den Sack voll Zauber, denen ihnen Magielastige Systeme zugestehen.
Ich kann mich aber nicht dran erinnern, schon mal erlebt zu haben, daß du mit Zaubern um dich wirfst (Auch wenn Gandalf da vielleicht noch etwas zurückhaltender war ;-) )
> auch mit meinen
> StandardDragonSys/LiveQuestGrundregelwerkzaubern unter und auf
> der 30-Punkte-Grenze. Den 100sten ConTag begehe ich
> ungluecklicherdings Anfang 2004 - womit ich spaetestens dann
> endlich auch in die hehren Raenge der PGler aufgenommen sein
> duerfte (und nein, das lege ich euch hier NICHT in den Mund!).
Irgendwann werde ich das auch schaffen, jawoll!
nur noch 27 Contage und ich bin kein Newbie mehr! ;-)
> Loesungsansatz zumindest eines Teils dieses Dilemmas waere eine
> DS-Punktebegrenzung in der Anmeldung - wie ich sie bisher nur
> auf zwei Cons sah, da waren 500 DS-EP die maximale Obergrenze
> und man hat sich orgaseitig den Charakter schonmal genauer
> angesehen - auch und besonders im Hinblick auf
> augenscheinliches reines Effektivitaetsdenken (da durfte sich
> der Spieler dann so manche Frage zu einigen Faehigkeiten im
> Vorwege gefallen lassen) oder auf eingereichte und
> "bestaetigte" Artefakte.
Jein.
Das Sinnvollste wäre eine begrenzug der Magie, sowohl in der Höhe als auch in der Breite (sprich Macht nach oben begrenzen aber auch die Banbreite ein bischen Eingrenzen, zumindestens für die Spezilaisten, die dann die ganz tollen Zauber können)
Was die 500 Punkte Grenze betrifft: Dir ist schon klar, das für einen Kämpfer alleine der 6. Schutzpunkt diese Grenze sprengen würde (und da sind die 5 davor noch nicht mit eingerechnet)
Mal im Ernst:
Mir geht es hier nicht in erster Linie um die Magie, sondern mir geht es darum das man sowohl den Spielern von magischen als auch denen von nicht magischen Charakteren das gleiche Maß an Verantwortungsbewußtsein und selbstbeschränkung zutraut.
Das ist imho in vielen gängigen Systemen eben nicht so und fragt man als Krieger mal nach ein bischen mehr als nur zwei-drei Schutzpunkten weil man sich eben Gedanken über seinen Charakter und möglicherweise auch viel Arbeit gemacht hat, dann wird man oft gleich für einen potentiellen Powergamer und Störenfried gehalten.
Ciao,
Holger
Char 1 zu Char2: 'Sag mal warum frißt der Wolf die Ziege eigentlich nicht?'
Char 2: 'Na würdest du versuchen jemanden zu fressen, der so eine große Axt dabei hat?
'