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OT: unglueckliches Beispiel - Gandalf
geschrieben von:
Rraurgrimm
Datum: 2003-12-08 10:41
Denn nicht erst seit den HdR-Filmen schwingt der alte Graumantel schliesslich seine Klinge (und spaeter seinen Stab und dann mitten in den Schlachtreihen in HdR3 auch wieder sein treues Schwert) so gut, dass er einen Balrog damit toetet - im freien Fall quer durch Moria und auf den hoechsten Hoehen... - eindeutig ein PowerGamer, dieser Gandalf!! ;)
- und moeglicherweise Vorbild und Entschuldigung fuer so manchen DS-MultiTalentMagier.
etwas mehr zum Thema:
ich verstehe ja teils Dein Problem mit den AllzweckSchweizerTaschenmesserZauberMagiern - da Magie nun einmal vielseitige Verwendung in teils schwierig darstellbaren Bereichen findet - aber gehen wir mal ins andere Extrem: was, wenn ein Magier weder heilen noch kaempfen kann? Ob nun mit Zaubern oder nicht - fuer mich ist es die Show, die dahintersteht - und dass man merkt "Mann, der Junge hat zumindest vorher nachgedacht, bevor er tat, was er tat".
Nicht jeder GrossMeisterdes NeuntenHeptagraphischenZirkels - welcher von seinen Faehigkeiten her (ob nun DS1/2, LQ, RM, TL, DKWDDK oder was weiss ich) mal locker den Plot mit einem mueden Fingerschnippen (oder auch einem schoen dargestellten Ritual) loesen koennte - macht das auch. Entweder kann oder will der Spieler oder der Charakter manchmal nicht und ich denke, dass ist schon ein bisschen selbstauferlegte Zurueckhaltung, welche man in manchen Situationen mit seinen Uraltcharakteren zum Tragen kommen lassen muesste.
Wieder ist aber IMHO nicht nur der Magier das Problem: wenn eine Spielleitung/Orga zu ihrem Con einen 789-ConTage-Magier (oder generell Charakter) eingereicht bekommt und diesen dann munter willkommen heisst - dann wird sie sich auch Gedanken dazu machen muessen, ob ihr Plot die Gegenwart eines solch maechtigen Chars vertragen kann. Ein Gandalf haette sicherlich wenig Probleme damit gehabt, so manchen bis dato unaufklaerbaren Mord in Bree aufzuklaeren - ein Merlin sicherlich einige interessante Varianten von mittelfristigen Strategien gekannt, um die Pikten aufzuhalten... - aber haben sie es getan? Haben sie sich mit derartigem "Kleinkrams" befasst oder dies anderen ueberlassen die dadurch nicht unbedingt weniger heldenhaft waren?
Will sagen: wenn eine Orga es zulaesst, dass ihnen ihr Spiel und ihr Plot von einem SuperheftigGeneralChar abgenommen wird - dann ist sie letztlich irgendwo auch selbst Schuld - sie haben den Kerl schliesslich auch unbenommen kommen lassen.
Oh - nur nebenbei bemerkt - als Spieler eines WolfsMenschenSchamanen auf den Pfaden Wolf's zaehle ich wohl zur Gegenseite - auch mit meinen StandardDragonSys/LiveQuestGrundregelwerkzaubern unter und auf der 30-Punkte-Grenze. Den 100sten ConTag begehe ich ungluecklicherdings Anfang 2004 - womit ich spaetestens dann endlich auch in die hehren Raenge der PGler aufgenommen sein duerfte (und nein, das lege ich euch hier NICHT in den Mund!).
Loesungsansatz zumindest eines Teils dieses Dilemmas waere eine DS-Punktebegrenzung in der Anmeldung - wie ich sie bisher nur auf zwei Cons sah, da waren 500 DS-EP die maximale Obergrenze und man hat sich orgaseitig den Charakter schonmal genauer angesehen - auch und besonders im Hinblick auf augenscheinliches reines Effektivitaetsdenken (da durfte sich der Spieler dann so manche Frage zu einigen Faehigkeiten im Vorwege gefallen lassen) oder auf eingereichte und "bestaetigte" Artefakte.
Die Geschichte lernt nie aus sich selbst heraus - doch vermag sie Jene zu lehren, die auch dazu bereit sind, ihr zu lauschen.