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Re: Es reizt mich ja sehr...
geschrieben von:
Gänsekiel
Datum: 2006-05-18 09:32
Reinhard schrieb:
> Da es das allerdings nicht als festgeschriebene Regel gibt ist
> jeder für sich selbst gefordert und das Missbrauchspotential
> ist deutlich geringer. Gefällt mir persönlich sehr gut, weil
> ich generell keine Regeln mag hinter denen man die
> Eigenverantwortung verstecken kann.
Ich sehe nicht, wieso die explizite Opferregel die Eigenverantwortung außer Kraft setzt. Ich denke, ein Gebot, so zu spielen, daß das Spielerlebnis aller gut bleibt, wird einerseits unter jeder Regel erwartet, andererseits aber von keiner Regel wirklich erzwungen. Du gehst oben in vielen Beispielen von den Leuten aus, die scheiße spielen, weil sie ohne Gefahr für den Charakter lachend in die Kreissäge springen. Genauso gibt es Leute, die scheiße spielen, weil sie mit Gefahr für den Charakter nicht zurecht kommen und unplausibel vorsichtig sind [1]. Eine Debatte darüber, was nun bescheuerter ist, ist doch müßig.
Und "das ignorieren von total bescheuerten Aktionen" als selbstverständlich zu deklarieren, es aber nicht explizit aufschreiben zu wollen, halte ich für absurd. Das ist Teil dieser unsäglichen Tendenz, daß die niedergeschriebenen Regeln nicht die De-facto-Regeln sind. Das schafft erst recht Verwirrung, Unklarheit und Streit.
Es gibt übrigens auch Leute, die die Opferregel nicht als Regel sondern als Tatsachenbeschreibung formulieren. Der Spieler entscheidet, ob der Charakter stirbt. Immer. Auch da wo die Regel ihm eine Vorgabe macht, entscheidet er, sich an die Regel zu halten, oder nicht.
Tschüß,
Ralf
[1] Vermutlich resultieren aus einer Kombination beider Prinzipien diese vom Simulationsaspekt her genialen Schlachten, in denen halbnackte Hippies ohne Selbsterhaltungstrieb in die Drowphalanx springen, während die Volldosen sich hinten in der Taverne verstecken ;-)
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