T.S. schrieb:
> ich nicht weiß, ob du es schon gemerkt hast, aber dein
> "anarchistischer Kollektivgedanke" IST die realexistente
> Larpkultur.
> Die ganzen Streitereien gibt es ja nur, weil es eben keine
> Autorität gibt und jeder denkt, alle müßten am selben Strang
> ziehen.

Also als ich das letzte Mal nachgesehen habe, hatte die Mehrzahl der LARPs klar definierte feste Regeln, eine darüber wachende autoritäre Spielleitung und die Mehrheit der LARPer beteuern, daß alles, was IT konsequent gespielt ist, auch voll okeydokey zu sein hat.
Wenn mal mehr als zwei Leute schreiben, daß das vielleicht auch anders gehen könnte, wird denen vorgerechnet, daß sie in eklatanter Unterzahl in einem Elfenbeinturmforum säßen, das nicht im Geringsten "repräsentativ" für das "wirkliche" LARP sei.

Das real existierende LARP ist demnach offenkundig zumindest auf dem Papier wesentlich näher an Deinem Modell, als an dem von Tobias. Seltsamerweise gibt es dennoch reichlich Streit.
Die Leute sind also anscheinend mindestens genausowenig willens oder in der Lage, sich mit Deinem Credo "was ist, ist" abzufinden, wie sie in der Lage sind, in Tobias' Sinne "vernünftig" zu handeln.

Solchen Streit gibt es übrigens m.W. schon wesentlich länger, als gängige Larphilosophen ihre Texte absondern.
Insofern glaube ich, daß Du Ursache und Wirkung verwechselst. Man erfindet keine LARP-Theorie um damit ein Ideal durchzusetzen, was dann zu Streit führt, sondern man beobachtet Streit, diagnostiziert unterschwellig vorhandene Ideale und versucht diesen Zustand mit LARP-Theorie zu beschreiben.

Tschüß,
Ralf



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