turmnagel schrieb:
> Wieso Moralisten? Hier geht es um Ethik! Steht im zweiten Satz.
> Aus welchem Hut ziehst Du Stalin? Auch der "Freie Markt des
> Spiels" wird von mir nicht vernachlässigt, ich übertrage nur
> die Verantwortlichkeit für ein gutes Spiel in die Hände der
> Spieler. Bei mir sind diese dann frei zu tun, was die
> jeweiligen Situationen IT und OT-Logisch erfordern. Da steht
> keiner mit einer Liste hinter ihnen.
Also wie üblich formuliert der gute T.S. das ganze mal wieder provokant überspitzt was aber nicht heißt, daß er nicht in einigen Punkten Recht hat.
Moral und Ethik liegen ziemlich dich beieinander.
Starkt vereinfach könnte man sogar sagen, daß ein Moral der Versuch ist jemandem eine gewisse Ethik näherzubringen.
Auch wenn der Stalinvergleich schon fast eine Goodwin-Beschwörung ist, so ist er doch nachzuvollziehen, denn es gibt wie du ja selber schreibst parallen zwischen deiner LARP-Theorie und real existierenden Politischen Theorien und schon die Postulierung eines Kollektivs setzt eine Gewisse Gleichschaltung voraus damit das koillektiv funktioniert.
In der Realität/Politik ist das immer genau der Punkt an dem es scheitert, denn die Menschen sind nun mal zu individualistisch veranlagt um von alleine als Kollektiv zu agieren und darum entwickelt dich so ziemlich jede Regierungsform auf dieser Welt, die von einem solchen Ansatz ausgegangen ist zu eine Diktatur in der die Menschen per Zwang durch eine Kontrollinstanz gleichgeschaltet werden.
> In meinem Ansatz ist nichts implizit verboten! Keiner kann
> jemandem etwas vorschreiben. Daher auch das Wort "Anarchismus".
Doch ist es.
Dein System setzt voraus, daß alle die sich daran beteiligen die gleichen Wertvorstellungen haben.
Das das nicht von alleine der Fall ist brauche ich wohl nicht zu beweisen bei den vielen verschieden Ansichten darüber was LARP ist.
Fakt ist, daß es kein richtig und kein Falsch und auch nicht "das LARP" oder "das gute Rollenspiel" gibt oder salopp gesagt: Die LARPer wollen kein Kollektiv sein, ergo muüßtest du sie um deinen Ansatz zu verwirklich dazu zwingen und auch hier zeigen sich wieder deutliche Parallelen zum Kommunismus/Sozialismus in der Politik.
> Das Wort "kollektiv" wird von Dir in etwa gleichgesetzt mit
> "Stasi" und "Ökotreff". Ich benutze das Wort
> "kollektivistisch". Da ist ein Unterschied.
Wie schon gesagt, er formuliert überspitzt aber nichrts destotrotz hat er in wewissem maße recht.
Kollektivismus bedeutet, daß sich die Leute auf einer gemeinsamen Ebene koordinieren müssen.
Die Begriffe "Stasi" und "Ökotreff" beschreiben zwei mehr oder minder erfolglose aber leale Versuche das Umzusetzen, wo bei das Stasi-Modell am Ende doch wieder eine Kontroll-Instanz beinhaltet, die die Funktion des Kollektivs erzwingt, der Ökotreff hingegen (in der Form wie der Begriff hier Impliziert verwendet wird) zwar den harmoischen Kollektivismus darstellt, der aber wiederum deswegen scheitert weil jedes Detail zeitintensiv ausdiskutiert wird was meist dazu führt, daß in der Zeit, die es braucht un eine Lösung zu finden diese bereits obsolet geworden ist.
> 2. Durchchoreographiert abstrakt und hochstilisiert komplex?
> Erläutere bitte.
Ganz banal gesagt hat dein Modell wie auch seine Vorbilder nur Theoretischen wert, scheitert in der Realität aber daran, daß der Mensch die Voraussetzungen nicht erfüllt
Gruß,
Holger
Char 1 zu Char2: 'Sag mal warum frißt der Wolf die Ziege eigentlich nicht?'
Char 2: 'Na würdest du versuchen jemanden zu fressen, der so eine große Axt dabei hat?
'