Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Glänzender Paladin und was dazugehört
geschrieben von:
Jarnauga
Datum: 2003-04-25 13:35
Hallo zusammen
Wir sind nun zu der Erkenntnis gelangt, dass jeder ein etwas anderes Bild von den verschiedenen Charakterklassen hat. Jeder kennt andere Quellen, aus denen er sich sein Bild zusammen bastelt. Und selbst wenn zwei Leute das gleiche Buch lesen kann die Vorstellung der Dinge sich immer noch unterscheiden.
Aber wie kann man jemanden nun erklären was ein Paladin ist, der mit dem begriff nichts anfangen kann und sich aus den Infos einen Larp-Charakter basteln will? Ich kann nur sagen, wie ich ihn sehe bzw. mir wünsche. Und wenn ich jetzt einen Paladin versuche zu charakterisieren meine ich nicht das alle so seien sollen, sondern nur ein Großteil von ihnen – vielleicht so 80-90%. Wie immer gibt es Außenseiter, die in kein Schema passen. Es würde das LARP/Fantasiwelt um einiges ärmer machen wenn es diese Ausnahmen nicht gäbe. Leider sind im LARP so viele Ausnahmen anzutreffen, dass dieses Ungleichgewicht die Atmosphäre ebenso negativ beeinflusst.
Die Eigenschaften:
Er ist seinem Gott treu ergeben bis in den Tot und manchmal noch darüber hinaus. Oft auch ist er einem weltlichen Herrscher zur Treue verpflichtet. Er steht zu seinem Wort und ist pflichtbewusst und gerecht. Er streitet gegen das Böse und hilft den schwachen. Viele haben einen Kodex, den sie besser als ihren Augapfel hüten. Demut, Disziplin und Selbstbeherrschung sind für ihn kein Fremdwort. Eine ihm übertragene Aufgabe wird er stets nach bestem Wissen und Gewissen ausführen. Herausforderungen gegen seine Ehre oder die seines Gottes/Herrschers wird er nur in den seltensten Fällen ausweichen können. Die geltenden örtlichen Gesetze wird er unterstützen oder mindestens respektieren solange sich sein Gerechtigkeitssinn nicht meldet. Ein Paladin verbringt ebensoviel Zeit im Gebet wie mit Waffentraining. Selbst die kleinsten Sünden wird er Sühnen (toller Ansatzpunkt für eine Queste, oder?) und bei großen durch die Ungnade seines Gottes bestraft werden indem er seine Privilegien verliert.
Sein Dienst an seinem Gott oder Herrscher wird durch eben diesen mit gewissen Privilegien honoriert. Kirchliche Paladine sollten vor allem Heil- und Schutzwunder wirken und nur wenige andere. Spieler die keine Kampfzauber benutzen laufen nicht Gefahr als PG-Kampfmaschine zu enden.
Was sich im Spiel gut macht:
Als ob das noch nicht genug ist, sollte ein Paladin auch in der Gesellschaft eine besondere Stellung einnehmen. Andere Leute werden ihm vertrauen und ihm um seinen Rat bitten. Oft wird er zum Schlichter und wird in verzwickten Situationen versuchen die Spieler zu einen und Kommunikation zwischen Gruppen herstellen. Viele Paladine sind sogar in der Kriegskunst ausgebildet. In der Schlacht vermag er die Kämpfer zu führen, Schildwälle aufzubauen und zu lenken. Zumindest die eigenen höfischen Gepflogenheiten sind ihm geläufig und kann beim Adel vorsprechen. Welchen er natürlich respektiert (sollten sich auch mal andere Chars überlegen). Das Gastrecht oder eine Audienz wird man ihm nur verwehren, wenn es dafür einen guten Grund gibt. Er steht neben dem Rangsystem aber ist wohl irgend wo zwischen einem Ritter und dem was er vertritt einzuordnen. Einige werden sogar einen Adelstitel wie z.B. Reichsritter o.ä. führen. Wichtig ist, dass sich ein Paladin niemandem aufdrängt wenn der Andere keine Hilfe will (von Seelenfängern mal abgesehen).
Kurz und knapp ist der Paladin jemand der im Rampenlicht steht. Ich denke kein Spieler bringt all diese Eigenschaften mit. Teilweise kann man sie in seiner Paladin Laufbahn erlernen andere aber nie erreichen. Darum halte ich es für ausreichend, wenn man sich dazu Gedanken macht und sich einfach Mühe gibt. Startet man nicht direkt als Paladin, sondern als Glaubenskrieger/Paladinanwärter… so hat man Zeit an diesen Eigenschaften zu arbeiten und in Punktesystemen die Möglichkeit sich mit genügend EPs einige „Privilegien“ zu erwerben um den Charakter glaubhaft darzustellen. So gibt es auch keine Inflation dieser Charaktere.
Zum Erscheinungsbild :
Auf jeden fall sollte er sich im Erscheinungsbild von den einfachen Söldnern und Kriegsknechten unterscheiden. Was dass bedeutet hängt von dem dargestellten Hintergrund ab.
Da der Kampf im Leben eines Paladins ein nicht unerheblicher Teil darstellt und er den Status eines guten bis Elitekämpfers inne hat, wird man ihn wahrscheinlich oft bis fast immer in Rüstung antreffen.
Kombiniert man nun beide eindrücke so kann ein Paladin, der im 12.Jh zeittechnisch angesiedelt ist durchaus mit einer guten Kette auskommen. 3 Jh. später sollte es dann schon eine Platte sein. Doch beides sind Rüstungen, die nicht gerade billig sind und vor allem Anfängern oft nicht zur Verfügung stehen ( Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob sich ein Paladin als Anfängerchar. eignet). Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit eine andere Art der Rüstung zu benutzen, die dann jedoch in seiner Art einzigartig ist. Sprich nicht von der Stange ist. IT kann der Charakter dennoch Reichtümer ablehnen. Die einfachste Erklärung ist eine Leihgabe oder eben ein Privileg der Kirche/des Herrschers.
Spieler die einen Paladin längere Zeit spielen möchte sollte sich überlegen ob er sich noch einen Satz anderer Klamotten zulegen wie es zu ihm am besten passt. Ein Paladin, der oft mit Weltlichen Adligen zu tun hat, ist gut beraten in seiner Kiste ein höfisches Gewand einzupacken oder ein absolut kirchlicher Kollege wirt vielleicht eine extra Beet-/ Ritualrobe haben. Dabei meine ich mit Ritual nicht das gleiche was Magier darunter verstehen. Viele Klerikale Rituale dienen nur dazu seinem Gott zu huldigen und nicht jedes Mal nach einem Wunder schnorren.
*g* Ich muß wahnsinnig seien einen solchen Charakter zu spielen. Leider muss ich gestehen einen Paladin zu spielen ist sau schwierig und ich schaffe es selber nicht immer ihn so darzustellen, wie ich ihn mir selber vorstelle. Aber ich gebe mein Bestes.
in diesem Sinne
Ralph aka Jarnauga