Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Re: Implizite Prämisse...
Datum: 2003-04-23 08:52
Ravengrove schrieb:
> > ... was immer man jetzt auch unter paladin-idealtypisch
> > versteht.
> 'War klar, dass Du Dich da drum herum drückst.
... nö. Aber da du mir ja eh gleich mit _deiner_ Definition kommst.
> Paladine sind
> schwarz-weiß-sehende Fanatiker, deren Klinge schgneller als der
> Geist ist. Woher glaubst Du kommt der Begriff
> "Rechtschaffen-blöd"?
... keine Ahnung? Quelle? Aber Hauptsache wir nehmen irgendein Stereotyp, das wird dann schon passen. Ein Vorbild für einen Paladin wäre für mich zB Lancelot aus der Arthus-Saga, ich kann mich nicht erinnern, dass der stur-heil in jede Falle und in jeden Kampf gelaufen ist, und immer nur mit dem Schwert gedacht hat, aber ich kann mich natürlich auch irren, liegt schliesslich schon ein paar Jahre zurück, als ich die Geschichte zum letzten Mal gelesen habe. Und mir fallen da auch noch ein paar andere Beispiele ein.
> > Und Konfrontationen lassen sich bekanntlich auf
> > verschiedenste Arten lösen.
> Jep. Wenn BEIDE Parteien mitmachen. Das wäre die erste
> unberechenbare Größe.
... deswegen sollte man sich da auch vorher ein bischen Gedanken machen. Wie ich ursprünglich schon schrieb: sehr anstrengend, und damit meinte ich nicht nur den darstellerischen Aufwand.
> Außerdem erinnere ich an
> "Rechtschaffen-blöd".
... ich kann mit dem Begriff nicht allzuviel anfangen. Tumbe Toren gibt es wohl quer durch alle Charakterklassen, die werden dann bekanntlich durch den LARP-Darwinismus beseitigt.
> Und wie wir alle wissen, ist Dummheit die
> häufigste Todesursache bei SCs. Auch, wenn sie einfach nur
> rollenkonform ist.
... wobei das aus meiner Sicht gerade für Paladine eben nicht zutreffen muss. Wer Dummheiten am laufenden Band begeht wird nicht alt, egal wie gut er/sie mit Schwert oder anderen Dingen ist, andererseits soll sich ein Paladin aber hochgearbeitet haben und einen entsprechenden "Track-Record" vorweisen. Irgendwas passt da aus meiner Sicht nicht zusammen, wenn ich deinem Gedankengang folge.
> > 4. Der Spieler hat genug in der Birne, dass er zuerst denkt,
> > bevor er handelt und sich nicht bei erstbester Gelegenheit in
> > auswegslose Situationen manövriert und sich und seinen
> > "Gegnern" nur mehr destruktive Lösungsmöglichkeiten lässt.
>
> Dann ist "Paladin" die falsche Rolle. Es heißt nicht umsonst,
> dass es schwerer ist, einen unbewaffneten Paladin davon
> abzuhalten, sich in einem sinn- und ausweglosen Kampf mit einem
> Lich zu stürzen, als den Lich auszulöschen.
... natürlich wird der Paladin Aktionen fahren, die andere vielleicht unterlassen würden, aber wenn er vorsätzlich immer ins offene Messer laufen würde, wäre er wohl nie Paladin geworden. Daher benötigt man auch entsprechende Vorbereitungen um solche offensichtliche "Standard-Situationen" zumindest halbwegs glaubwürdig zu meistern. Hat aber aus meiner Sicht mehr mit Denkarbeit als mit vollgeschriebenem Charakterbogen zu tun, denn egal wieviel dort oben steht, ein NSC-Monster kann/wird im Zweifelsfall immer stärker sein.
> KEINE Einzelmeinung
... das mag sein.
> - wenn Du's nicht einsehen willst, informiere Dich erst mal um,
> was ein Paladin im Allgemeinen und in der Fantasy im speziellen
> ist. So viele Quellen und Beispiele gibt es nicht.
... ich kenne ein paar Beispiele, danke. Und sie entsprechen aus meiner Sicht nicht unbedingt dem Bild, dass du hier zeichnest. Ich bevorzuge die rechtschaffen-intelligent Variante, du die rechtschaffen-blöd. Belassen wir's doch einfach dabei.
> > (Daher meine Theorie, dass diese Charakterklasse durchaus
> > anstrengend sein kann)
>
> Vorsichtig ausgedrückt. Und ein Paladin-Spieler kann sich nie
> und nimmer aus allen ausweglosen Situationen mit
> OT-Hintertürchen herauswinden und als Paladin überzeugend
> bleiben.
... habe ich nie behauptet. Aber er/sie kann sich zu den offensichtlichen Standard-Situationen durchaus im Vorfeld auch schon etwas überlegen. Und ganz zu Beginn habe ich geschrieben, dass ich das Konzept an sich für sehr kurzlebig halte, gerade weil einem bestimmte Spielzüge nicht offen stehen.
> Der Paladin ist ein kämpferisches Ideal, das den ehrenvollen
> Heldentod dem Rückzug vorzieht. Wer hat gesagt, dass er etwas
> in der Birne oder einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb
> haben muß?
... ich. Und ich stehe dazu. Wer Paladine als Krieger ohne Hirn sehen will, soll's tun. Meine können Schachspielen und sogar ein bischen philosophieren.
> Paladine SIND die am schwersten zu spielende Klasse.
... sagen wir lieber: eine der am schwersten zu spielenden.
> "Dumm. Mutig, aber dumm."
... äh, das sind die Helden. Die gibt's aber in fast allen Klassen.
k.