Hallo Michael,

ich glaube wir nähern uns dem springenden Punkt.
Es ging um die verwendung des Schwertes in der Schlacht als Reaktion auf Andreas`Theorie zum Reiterkampf (das mit dem Lanzenwechsel).
Dir geht es dabei primär um das lange Schwert.
Also, spezifisches Zeitfenster.

Wir sind uns einig das vor der Zeit des weißen Harnischs die übliche Waffe auf dem Schlachtfeld war, oder? Ich gebe dir recht das danach andere Waffen zu den Hauptwaffen wurden. Das Schwert wurde zur Seitenwaffe.

Nun setzen zwei Strömungen ein. Zum einen gibt es vermehrt kurze Klingenwaffen, was im Schlachtgetümmel fraglos enorm praktisch war, andererseits entwickelte sich das lange Schwert.
Ob die übliche Waffenkundliche Begründung, dies sei geschehen um die besseren Harnische zu durchdringen so richtig ist sei mal dahingestellt.
Fakt ist aber die Waffen wurden in die Schlacht getragen und zwar um sie zu benutzen.

Wenn man sich den hundertjährigen Krieg ansieht, wird man, anders als zu diesem Zeitpunkt im Alpenraum, noch recht wenig Darstellungen von Stangenwaffen finden.
Die Engländer haben regelmäßig zu Fuß gekämpft, wobei der Men-at-arms, sprich der vollgerüstete bevorzugt Poleaxe und Streithammer (luzerner Hammer) verwendet haben.
Beim Fußvolk, meist Bogenschützen die überraschend oft im Nahkampf waren waren auch einfache Hämmer beliebt, die eigentlich zur Ausrüstung gehörten, aber als Wuchtwaffen häufig erwähnt werden.
Der rest, und das dürften nicht wenige sein, haben zumindest Ende 13. bis Anfang 14. Jahrhundert das Schwert verwendet.
Und das war schon ein langes.

Ein paar Jahrzente später im Rosenkrieg sah die ganze Sache schon wieder ganz anders aus. Da hat sicht die Stangenwaffe auch auf der Insel durchgesetzt.

Zeitfenster genug?


Was das Sattelbaumschwert angeht, nein und ich glaube auch nicht das es als eigene Waffe existiert. Was ich habe sind Belege zum sogenannten Schlachtschwert im 14. Jahrhundert. Das sind große Schwerter die wohl ebenfalls von abgesessenen Reitern vor allem in Frankreich, teilweise auch in Deutschland verwendet wurden.
Diese sollen wohl auch am Sattelbaum transportiert worden sein, wobei das auch auf spätere Quellen zurückgehen dürfte.
Da ich befürchtet habe, das der Begriff Schlachtschwert ähnliche verwirrung auslösen könnte wie Reiterschwert habe ich es als Sattelbaumschwert bezeichnet.

Was das training angeht, das dürfte in nächster Zeit schwierig werden, da wir ende März umziehen, in die Gegend von Gießen.
Apropos, das gibt es doch die Fechthalle Gießen, kennst du die?


Schöne Grüße

Andrej