Hallo Andrej.


> > Es wurden aber von Reitern nicht nur Schwerter eingesetzt,
> > sondern auch aller Arten von Streitkolben, dür die ein Buhurt
> > auch ein hervorragendes Training ist.
> Ja, aber...
> Der Tunierkolben ist eine Entwicklung die Mitte des 15.
> Jahrhunderts paralell zur Verbreitung des Streitkolbens
> stattgefunden hat.
> Ich kenne nur sehr wenig Quellen für eine verwendung anderer
> Waffenals des Schwertes bei Reitern vor 1350. Kolben als
> Szeptersymbole mal ausgenommen.
> Im Buhurt hat man hauptsächlich das stumpfe Turnierschwert
> verwendet.
> Der Kolben hat sich turniertechnisch eher im Fußkampf
> durchgesetzt.

Völlig einverstanden. Nur ist auch zu bedenken, daß das Lange Schwert vor 1350 kaum eine Rolle spielt. Und mit dem Aufkommen des Weißen Harnisches werden halt Waffen wie Streitkolben, Rabenschnabel & co für Reiter sehr spannend.


> Ich meinte aber die englischen, die waren auf einen Fußkampf
> von vornherein eingestellt (haben sie ja auch in Crecy und
> Poitier so gemacht) und haben keineswegs improvisierte Waffen
> benutzt.

Jap. In den Beschreibungen, die ich habe wird die "Poleaxe" und "the queen of the battlefield", das Schwert erwähnt.


> Das Sattebaumschwert war ja speziell für diesen Fall konzipiert
> und ähnelt doch schon dem späteren langen Schwert.

Spannendes Thema. Hatten wir uns schonmal drüber unterhalten, vor einiger Zeit. Ich habe immer noch keinen Beleg für diese Waffe gefunden, außer dem obskuren Text, der einen Kampf in Outremer beschreibt, wobei das Schwert auch ein weiteres einhändiges sein kann.
Hast Du mittlerweile einen Beleg für die Exitenz von Sattelbaumschwertern gefunden?


> Apropos Acincourt, nach neueren Kenntnissen wurden nur 5% der
> französischen Verluste durch Pfeile erzielt, den Rest haben die
> Engländer in Handarbeit niedergeknüppelt.

Hast Du da mal eine Fundstelle? Das würde mich interessieren.



> Genau und das wurde es nicht weil der Ritter es nicht genutzt hat.
> Bis Ende des 14 Jahrhunderts gab es quasi kaum andere Reiterwaffen.

Reiterseitenwaffen, ja. Und wir sind wieder im 14. Jh., nicht in der Zeit des Langen Schwertes.


> Somit war er gezwungen nach dem ersten Ansturm das Schwert zu
> benutzen. Wobei die Frage ist ob das dem ähnelt was wir unter
> Fechten verstehen.

Naja, es wird dem ähneln, was im Roßfechten beschrieben ist. Außerdem: Es gibt nur ein Fechten. ;-)


Wann läßt Du Dich mal wieder zum Training blicken?


Gruß,
Michael



"alle künst haben lenge vnd masse" (Johannes Liechtenauer)