Re: Nein...
> Kurze Frage: Nach Infos die ich teilweise habe kam der Säbel
> über Russland, Polen (ursprünglich Türkei) nach Mitteleuropa
> erst im 18.Jhrdt. Desweiteren gibt es auch Doppelscheidige
> Säbel, wobei ich mich selber frage was das soll.
Argh, ich schreibe aber über den schweizer Säbel. Gut der schweizer hätte dazu wahrscheinlich Schwert gesagt. Aber ich meine ein´anderthalbhändig zu führende gekrümmte Schwert, welches sich ohne zweifel aus dem langen Messer entwickelt hat und mit einem Griffkorb versehen war.
http://www.fricker-historische-waffen.de/assets/images/CIMG02901.jpg
hat nichts aber auch gar nichts mit einem Reitersäbel zu tun.
Übrigens haben anfang des 16. Jahrhunderts bereits die Straditioten Säbelartige Waffen in den italienischen Kriegen eingesetzt.
DIe Leute kamen aus dem heutigen Kroatien.
> Reiterschwert ist eigentlich eher ein Überbegriff.
Nicht in der Waffenkunde.
>Es gab sowohl einschneidige als auch zweischneidige Schwerter. Das
> Reiterschwert tauchte auch schon im Hochmittelalter. Man muss
> dazu sagen das das Reiterschwert einhändig geführt wurde. Also
> eigentlich kein "Langes Schwert"
Das Reiterschwert hat nichts mit früheren von Reitern geführten Schwertern zu tun.
Es handelt sich um ein Schwert mit Korb.
http://www.artcon.de/schwert-standard/rapiere-deluxe/rap5.m.jpg
> > >Das lange Schwert wurde nicht in einer großen Schlacht
> > verwendet eher >Bei Duellen bzw. um sich zu schützen wenn man
> > unterwegs ist.
> >
> > Sowohl bei den Engländern als auch bei den Schweizern war das
> > lange Schwert die übliche Seitenwaffe. Die werden das sicher
> > nicht nur zum Spaß rumgeschleppt haben.
>
> Wie ihr selber gesagt habt ist es uneffektiv mit dem Langen
> Schwert einhändig zu kämpfen. Es ist jedoch so das man auf dem
> Pfer auch nur schlecht zweihändig kämpfen kann. (ich habs
> ausprobiert mit unserem Pferd) Deshalb wäre ein Reiterschwert
> eher sinnvoll wie du oben geschrieben hast, jedoch nicht das
> Lange Schwert. Es sei denn es ist eine Notwaffe. Das heißt wenn
> man runter muß vom Pferd oder seine Lanze;Hackenbüchse im Arsch
> ist oder sonst wie eine blöde Situation entsteht.
Das das lange Schwert keine geeignete Waffe für einen Reiter ist, bedeutet nicht das es in der Schlacht nicht eingesetzt wurde. Diese wurden ab etwa 1300 hauptsächlich vom Fußvolk domiert.
Und dieses hat bis etwa 1500 zumindest nördlich der Alpen sehr gerne anderthalbhänder geführt.
> > >Was meinst du genau mit dem Reiterschwert. Das Schwert eines
> > Reiters >wurde so gut wie nicht verwendet. Die Hauptwaffe war
> > die Lanze/Speer >(weiss grad nicht genau welches von denen).
> > Man griff an ritt dann >zurück und holte sich eine/n Neue/n.
> > Das Schwert war ein Notfallding >falls man nicht zurückreiten
> > konnte warum auch immer.
> >
> > Nonsens, sorry. Das gilt möglicherweise für das Mittelalter,
> Ja ich rede auch vom Spätmittelalter sorry hab ich mal wieder
> vergessen.
Auch im Spätmittelalter, wo übrigens die Reiterei kaum mehr als Schlachtentscheidend angesehen wurde sind die Reiter nicht zurückgeritten um eine neue Lanze zu holen.
In den wichtigen Schlachten haben die SIeger zumindest zu Fuß gekämpft.
Abgesehen davon ging es nicht um die Qualität von Waffen nach dem Mittelalter?
>
> > der Renaissance wurde die Lanze durch die Arkebuse ersetzt.
> Da
> > hatte man sicher keine Hand frei für eine Lanze.
>
> Ja genau die waren schwer und ungelenk.
Och ich finde eine Reiterarkebuse eigentlich weder Schwer noch ungelenk.
Damit kann man schon gut umgehen.
Ich stelle mir nur das nachladen eher unangenehm vor wenn man noch eine Lanze hätte.
> > Daher wurde im Nahkampf, damals Teil der Reitertaktik, mit
> > Kurzwaffen gekämpft. Es ist wenig überraschend das damals der
> > Reiterhammer weite verwendung fand.
> > Auch in früheren Zeiten wurde die Lanze übrigens für einen
> > Ansturm verwendet.
> > Die Idee sich zurück zu ziehen eine neue Lanze zu holen, neu
> zu
> > formieren und abermals anzugreifen ist mir neu und es klingt
> > auch wenig logisch sich mehrfach dem gegnerischen Beschuß
> > auszusetzen.
>
> Äh nein und ja. Man hat eigene Bogenschützen zur Deckung. Es
> gab vernichtende Schalchten mit Bogenschützen für die Reiterei,
> Die Rüstungen wurden verbessert somit auch der Schutz.
>
> Die Geschwindigkeit eines Pferdes ist immens. Ich reite selber
> und schiesse Bogen mit einem Englischen Langbogen (Mary Rose)
> Es ist sehr schwer zu treffen selbst wenn man sagt ich schiesse
> jetzt vor die Reiterei, die reiten dann da rein.
>
> Es war somit immer ein Katz und Maus-Spiel
Mag sein, aber die Gefahr ein Pferd, das sich nur unzulänglich panzern läßt mehrmals durch die Wolken aus feindlichen Pfeilen zu lenken halte ich für zu hoch.
Ich kenne keine Schlacht in der ein erneutes Holen der Lanze praktiziert worde wäre.
Außerdem wie genau deckt einen ein Bogenschütze?
Der Feind schießt trotzdem.
> >
> > >Warum wurden bestimmte Schwerttypen auch schon vorher
> > verwendet. >Weil ein neuer Typ von Schwert nicht von heute
> auf
> > morgen auftauchte. >Es ist wie bei der Mode. Deutschland lag
> > weit zurück und Burgund war >führend wenn man es so sagen
> > möchte.
> >
> > Das stimmt sicher bis mitte des 15. Jahrhunderts.
> > Danach ist gerade was Mode, Waffen und Rüstungen Dutschland
> mit
> > Italien deutlich führend.
> > Augsburg ist DAS Zentrum der Plattnerey in Nordeuropa, die
>
> Waffen und Rüstung vielleicht Mode bestimmt nicht
>
> > Deutsche Mode wird Anfang des 16. Jahrhunderts überall
> > aufgenommen.
>
> Bei Kleidung war Deutschland was das angeht 1500 bestimmt nicht
> führend 1495 war Burgund der Renner. Das änderte sich auch
> nicht so ganz schnell genau Infos muss ich erst nachschauen bin
> auf Arbeit.
Das solltest du aber dringend tun. bis 1476 war Burgund zweifelsfrei der modisch tonangebende Staat in Europa.
Wobei die burgundischen Harnische allesamt gotisch waren und das Zentrum der gotischen Harnischmode war wiederum Augsburg.
Mit dem Tod Karls des Kühnen nahm diese Vormachtstellung dann ab
spätestens mit dem Aufkommen des zerhauenen Zeug 80er und 90er Jahre und deren Aufnahme in die zivile Mode anfang des
>
> > Auch die Waffen aus Deutschland setzen da Maßstäbe, z.B. der
> > Katzbalger.
>
> Dazu diesses Zitat: "So finden wir zum Beispiel im Züricher
> Landesmuseum ein Landsknechtsschwert (Katzbalger) aus dem 15.
> Jahrhundert, dessen Klinge noch von einer alamannischen Spatha
> aus dem 8. Jahrhundert stammt!"
>
Zitat-Link
>
>
>
>
> > Das ändert sich allerdings schon mitte des 16. Jahrhunderts
> > durch die spanische Hofmode wieder.
> > Burgund ist mit dem Tod Karl des Kühnen recht schnell
> > abgeschrieben.
>
> Ja ab Mitte 16.Jhdrt. ist wieder was anders stimmt da waren die
> Spanier.
>
> >
> > >Zeig mir mal deine Quellen zu den Degen und reiterschwertern
> > da schau >ich mir das mal an, würd mich mal interessieren.
> >
> > ca. 2 Meter in meinem Bücherregal. Ich such dir mal die
> > wichtigsten Titel raus.
> >
> > Ich kann mir ganz gut vorstellen woher deine Kenntnisse
> kommen,
> > aber der gute Arno macht halt selbst eher Schwerter aus dem
> > (späten) Mittelalter.
>
> Nein eigentlich habe ich sogut wie nichts von Arno direkt. Ich
> schau natürlich auf seine Seite um zu Vergleichen wenn ich mal
> was suche das wars aber auch.
>
>
>
> > Ein hervorragender Waffenschmied wird nicht plötzlich ein
> neues
> > Handwerk ergriffen haben.
> > Das die Massenproduktion sich Feuerwaffen zuwendet ist klar.
>
> Doch leider schon, am Anfang brauchte man Leute die gut waren
> ansonsten wäre jede Waffe gleich kaputt gewesen.
>
>
> > Die Spitzenhandwerker werden ihrem Handwerk treu geblieben
> > sein.
> Leider nicht da auch sie Geld verdienen mußten, der Adel
> leider immer ärmer wurde und der Städter aufstrebte.
>
> Sag mal bist du auf der Großen Runey bzw. Hohenloher Manöver??
> Man kann sich ja mal RL unterhalten. Ist einfacher denke ich
>
> Bis dann
>
> schönes Wochenende
>
> Andreas
>
>