Hallo Andreas!

Ich kann die Ausführungen von Michael zum Eindruck, den Lebendige Schwertkunst in Bayreuth 2003 hinterlassen hat, bestätigen. Wir waren zusammen dort und ich habe die Diskussionen im Durchschnitt etwas länger mitgemacht als er. ;)
Ein Hauptproblem für mich persönlich war, dass die dort von euch gezeigten Techniken und die Art der Vorführung bei mir immer wieder einen Gedanken aufkommen liessen: "Wenn ich den jetzt mit Kraft angreifen würde, hätte der meinen Hau niemals gestoppt. Und raus (den Körper aus der Angriffslinie gebracht) ist er auch nicht." Auch nach hartnäckigem Fragen war niemand aus der Gruppe dazu zu bewegen, den "Beweis" anzutreten. Weder mit Shinais, noch mit Polsterwaffen verschiedener Bauarten, die vor Ort verfügbar waren. "Die [Nichtmetall-Simulatoren] verhalten sich ja ganz anders als eine echte Waffe" hiess es zur Begründung. Gerade das hat in der sonst sehr pragmatisch angelegten Szene kopfschütteln verursacht.
Bei allen anderen hiess es immer "Put up or shut up." Diskussionen um Techniken wurden also in der Gemeinschaft mit der Waffe in der Hand konstruktiv beendet und am Ende waren alle schlauer und niemand gekränkt oder im Ruf geschädigt. Wer da nicht mitmachen will, steht letztendlich als Grossmaul da. Ob zu Unrecht, liess sich halt nicht klären.

Was für mich persönlich Lebendige Schwertkunst in einem sehr viel besseren Licht erscheinen lässt, ist Arno. Wir haben uns zufällig auf dem Mittelaltermarkt in Freienfels 2004 getroffen und lange über den gesamten Themenbereich disktutiert, auch über meine Eindrücke von eurer Gruppe. Er konnte einiges relativieren und mir neue Erkenntnisse über euch vermitteln. Letztendlich glaube ich persönlich, dass unsere Trainingsgruppen sich in vielem ähnlicher sind, als es zuerst schien. Immerhin waren wir ja schon auf dem ersten Schwerttreffen die einzigen zwei Gruppen, die Sparring mit Polsterwaffen betrieben und dafür von anderen belächelt wurden. ;)