ie von mit verwendeten Begriffe sind die übliche Bezeichnung die in der Waffenkunde üblich sind. Lies mal die Boeheimsche Waffenkunde und die europäischen Hieb- und Stichwaffen, das hilft.
Die Begriffe die ich verwendet habe sind sehr feststehend.
Sicher ist der Stand der Waffenkunde mitlerweile erheblich weiter, die Nomenklatur ist aber noch immer dieselbe.

Der schweizer Säbel ist eine anderthalbhändige Waffe die aus dem langen Messer (lange Version) hervorgegangen ist.
Sie zeichnet sich durch einen normalen Schwertgriff und einen Griffkorb aus, im Gegensatz zu dem Messergriff beim langen Messer.
Verwendung ca. 1500 bis 1700.

Ein Reitschwert ist eine parallel mit dem Degen erfolgte Weiterentwicklung des Schwertes. Dieses hat einen Griffkorb, der aber zum Teil keinen Faustbügel aufweist.
Das Reiterschwert kann hierdurch auch noch hocheffektiv zum Hieb eingesetzt werden.
Gleichzeitig ist es auch zum normalen Fechten geeignet.
Viele Waffen die für frühen Degen gehalten werden sind als Reiterschwert klassifiziert.
Das bedeutet nicht das dies reine Reiterwaffen waren.

>Sorry weiss grad nicht vor welcher Zeit du meinst?

Du hattest geschrieben das die guten Klingen in der Renaissance schon vorher dagewesen seien.
Und ich wollte ein paar Beispiele angeben die später entstanden sein müssen.

>Das lange Schwert wurde nicht in einer großen Schlacht verwendet eher >Bei Duellen bzw. um sich zu schützen wenn man unterwegs ist.

Sowohl bei den Engländern als auch bei den Schweizern war das lange Schwert die übliche Seitenwaffe. Die werden das sicher nicht nur zum Spaß rumgeschleppt haben.

>Was meinst du genau mit dem Reiterschwert. Das Schwert eines Reiters >wurde so gut wie nicht verwendet. Die Hauptwaffe war die Lanze/Speer >(weiss grad nicht genau welches von denen). Man griff an ritt dann >zurück und holte sich eine/n Neue/n. Das Schwert war ein Notfallding >falls man nicht zurückreiten konnte warum auch immer.

Nonsens, sorry. Das gilt möglicherweise für das Mittelalter, in der Renaissance wurde die Lanze durch die Arkebuse ersetzt. Da hatte man sicher keine Hand frei für eine Lanze.
Daher wurde im Nahkampf, damals Teil der Reitertaktik, mit Kurzwaffen gekämpft. Es ist wenig überraschend das damals der Reiterhammer weite verwendung fand.
Auch in früheren Zeiten wurde die Lanze übrigens für einen Ansturm verwendet.
Die Idee sich zurück zu ziehen eine neue Lanze zu holen, neu zu formieren und abermals anzugreifen ist mir neu und es klingt auch wenig logisch sich mehrfach dem gegnerischen Beschuß auszusetzen.

>Warum wurden bestimmte Schwerttypen auch schon vorher verwendet. >Weil ein neuer Typ von Schwert nicht von heute auf morgen auftauchte. >Es ist wie bei der Mode. Deutschland lag weit zurück und Burgund war >führend wenn man es so sagen möchte.

Das stimmt sicher bis mitte des 15. Jahrhunderts.
Danach ist gerade was Mode, Waffen und Rüstungen Dutschland mit Italien deutlich führend.
Augsburg ist DAS Zentrum der Plattnerey in Nordeuropa, die Deutsche Mode wird Anfang des 16. Jahrhunderts überall aufgenommen.
Auch die Waffen aus Deutschland setzen da Maßstäbe, z.B. der Katzbalger.

Das ändert sich allerdings schon mitte des 16. Jahrhunderts durch die spanische Hofmode wieder.
Burgund ist mit dem Tod Karl des Kühnen recht schnell abgeschrieben.

>Zeig mir mal deine Quellen zu den Degen und reiterschwertern da schau >ich mir das mal an, würd mich mal interessieren.

ca. 2 Meter in meinem Bücherregal. Ich such dir mal die wichtigsten Titel raus.

Ich kann mir ganz gut vorstellen woher deine Kenntnisse kommen, aber der gute Arno macht halt selbst eher Schwerter aus dem (späten) Mittelalter.

Trotzdem halte ich die Behauptung das die Schmiede plötzlich schlechter wurden für Unhaltbar.
Vor allem die Aussage die guten Schmiede auf einmal Feuerwaffen hergestellt hätten ist merkwürdig.
Ein hervorragender Waffenschmied wird nicht plötzlich ein neues Handwerk ergriffen haben.
Das die Massenproduktion sich Feuerwaffen zuwendet ist klar. Die Spitzenhandwerker werden ihrem Handwerk treu geblieben sein.
Anhand der Schmiedemarken kann man ja sehr gut ganze Dynastien solcher Handwerker nachverfolgen.
Das es weniger gute Klingen gab, dem stimme ich zu.
Die Spitzenprodukte dürften qualitativ vergleichbar sein.

>Gut im Sinne von ihren Einsatzmöglichkeiten ja leider aber nicht was die >Qualität anging.

Die EInsatzmöglichkeiten setzen aber eine gute Qualität voraus.
Niemand würde ein Skalpell verwenden dessen Klinge nicht schnitthaltig ist und einen Vorschlaghammer dessen Stahl spröde ist.
Nein schon viel früher wobei, Waffe nicht gleich Klingenwaffe/Hiebwaffe ist.

Schau dir mal die Säbel an die im 19. Jahrhundert in Solingen hergestellt wurden. Man bewarb sie mit dem Umstand das mit Ihnen ein Küraß während öffentlicher Vorführungen der Länge nach durchhauen wurde.
Gut das ist ein Fake der auf den Werkstoffeigenschaften beruht.
Aber mit schlechter Qualität schlichtweg unmöglich.

Schöne Grüße

Andrej