zugegebenermaßen...
...ist dieser Einwand für Schlösser knacken berechtigt. Allerdings nur für DKWDK (ohne das zweite D)! Ich habe mich aber auf DKWDDK bezogen.
>> Wofür brauche ich denn zb. Punkte um Schlösser zu öffnen? Muss ich
jetzt einschätzen wie gut ich oder mein Charakter darin ist mit Einbruchswerkzeug umzugehen? Und wie soll sich das bitte auswirken? Muss ich so tun als ob ich länger brauchen würde um das Schloss zu knacken wenn ich meinen Charakter als schlechter als mich selber eingestuft habe? <<
Genau das. Ich spiele meine schlechtere Fähigkeit aus. Denn sonst wäre ich ja wieder beim DKWDK. Und warum nicht so tun als ob? Macht man doch beim DKWDDK auch und dort gerade zB bei Magie. Insofern richtet sich Dein Einwand zum Teil auch gegen DKWDDK-Spieler, die das Schloß nicht real öffnen, aber das Öffnen gut darstellen können.
Meines Erachtens ist es für die nicht real darstellbaren Fähigkeiten nicht verkehrt, das ganze über Punkte zu regeln. Und wenn ich nach DKWDDK spiele (und nicht nach DKWDK), dann scheinen mir nach wie vor die Unterschiede zwischen Punkteregelwerk und Nichtpunkteregelwerk nicht allzugroß zu sein. Bei DKWDK ist das etwas anderes, wenn ich mich nur auf Talente beschränke, die ich auch tatsächlich anwenden kann. Dann gibt es halt echte Schlösser, echte Spuren (oder eben auch nicht) und echte Fallen (letzteres schon sehr schwierig, aber noch irgendwie möglich ohne OT-Risiken). Magie und Alchemie fällt meiner Meinung nach aber immer unter DKWDDK und damit meine ich auch unter anderweitig zu beschränke Fähigkeiten als nur durch die Darstellungskraft, denn sonst kann der tolle Darsteller auch den übermächtigen Magier darstellen. Es sei denn man spielt natürlich ohne Magie, Wunder und Alchemie ... dann geht reines DKWDK auch wieder.
Darüber hinaus muß ich dazu sagen, daß ich jedenfalls nicht über entsprechende ambientetaugliche Schlösser verfüge, die ich auch alle abschließen kann, noch habe ich oder Leute, die ich kenne, die Fähigkeit, echte LARP-Fallen zu bauen. Dann ist das als Orga schon schwierig eine Con zu gestalten, wenn man auf diese Elemente nicht völlig verzichten will. Und der einzige Ausweg bleibt dann halt, das über die gute Darstellung zu regeln, womit man beim DKWDDK wäre. Und wenn ich mich dabei nicht auf die Darstellung als Machtrahmen beschränken will, sondern in gewisser Weise sichergehen, daß ein gewisser Machtrahmen nicht überschritten wird, bleiben meines Erachtens nur Punkte. Im Übrigen bieten gerade auch solche Punkte eine gute Möglichkeit Spielern unterschiedlicher Gruppen zu zeigen, wo der Machtrahmen in etwa liegt.
Ich gebe Dir aber recht: Für reines DKWDK brauche ich an sich keine Punkte, weil bei DKWDK im Prinzip jeder nur das kann, was er wirklich kann. Aber bspw. resultiert doch auch gerade aus dieser Einstellung heraus der häufige Kritikpunkt, daß der Magier mit dem Schwert und Rüstung kämpft. Woher wird im DKWDK hierfür die Beschränkung genommen? Aus den Regeln (die heissen ja lapidar DKWDK) ergeben sie sich jedenfalls nicht. Daher scheinen mir auch hier Punkte zur Begrenzung hilfreich zu sein. Ich frage mich, ob Du immer jedes Schloß aufpfriemelst, nur weil Du es kannst (auch wenn Du den Edlen von Soundso spielst). Selbst als Dieb ist es doch nicht zwingend spielförderlich jedes Schloß öffnen zu können. Selbstverständlich: wenn nur die perfekten Spieler mit den gleichen Vorstellungen kommen (insbesondere lang aufeinander eingespielte Gruppen) mag das funktionieren. Aber gerade auf Veranstaltungen, auf denen das (aus verschiedenen Gründen) nicht der Fall ist, funktioniert das meines Erachtens nicht mehr.
Ich bleibe aber insoweit bei meiner Behauptung, daß DKWDDK und Punktesystem unter einen Hut zu bringen sind. Denn der einzige Unterschied liegt doch in der Begrenzung, dessen was ich tun kann. Während in DKWDDK ich alles tun kann, was ich darstellen kann, kann ich im punkteunterstützten DKWDDK nur das, was ich gut darstellen kann und wofür ich die Punkte habe. Beim DKWDK habe ich die Begrenzung durch das, was ich tatsächlich kann. Meines Erachtens liefert aber nur das punkteunterstützte DKWDDK die Garantie, daß alle innerhalb des gleichen Machtrahmens spielen. Dh der grundsätzliche Unterschied liegt nur im Bereich der Frage: Wieviele Grenzen will ich und welche. DKWDDK läßt den Spielern den größten Freiraum, denn wer sich etwas bemüht kann abgesehen von Kampf fast alles gut darstellen. DKWDK läßt den kleinsten Spielraum, weil man Dinge die man nicht real kann, auch nicht durch gute Darstelung ersetzen darf. Punkteunterstütztes DKWDDK beschränkt den großen Freiraum etwas ohne ihm das meines Erachtens wichtige Element der guten Darstellung zu nehmen und bietet allen die Möglichleit auch die eine oder andere Fähigkeit, die einer nicht real beherrscht durch gutes Spiel trotzdem zu "können".
Mfg,
Gunther.
AEmberwyn I - Im Schatten des Waldes