Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Re: da vergißt Du aber ein wichtiges Detail
geschrieben von:
Umbracor
Datum: 2003-03-06 18:36
Bernd Neumann schrieb:
> Ich denke, wir reden hier nicht über Charis, die "keinem
> normal denkenden Chari einen nachvollziehbaren Grund" liefern
> würden, oder?
> Die Frage dabei ist, was ein "für SIE nachvollziehbarer
> Grund" sein würde: Manche Leute kapieren einfach nicht, wie
> sehr sie IT Konfliktpunkte bieten. Und wenn z.B. der im
> Spielerlager befindlichen Drowgruppe nach mehreren fröhlichen
> Lloth-Gottesdiensten z.B. IT klar gemacht wird, dass sie jetzt
> entweder sofort verschwinden, oder in der Sonne zum trocknen
> aufgehängt werden - und die dann nett und unbekümmert
> weitermachen mit "cool sein", was dann?
Hallo,
was Du da ansprichst, ist durchaus so eine kritische Sache. HIer ist dann letztlich die Vernunft gefragt.
Ich persönlich vertrete da so ungefähr die Meinung: Natürlich muß man damit rechnen, daß man sterben kann. ABer die Gründe sollten in jedem Falle für das Opfer nachvollziehbar und verständlich sein.
In dem Fall, daß ich z.B. als Drow auf den Lichtelbencon gehe, und da dann auch noch forsch auftrete, und wie Du so schön sagst Loth-Gottesdienste abhalte, damit erkläre ich dann (sinngemäß) wohl ohne weitere Worte, daß ich bereit bin meinen Chari zu verlieren.
Gleiches gilt auch für solche Charis, wo man nach allgemeinem Verständnis von "extrem polarisierend" sprechen kann.
Z.B. der Vampir, der Untote, der Dämon usw... Oder ein "harmloser" Chari, der auf den völlig falschen Con geht, z.B. der Hochelb auf den ausdrücklich als "Drowcon" ausgeschriebenen Event. ;)
>
> Ich finde halt, wer "Monster" spielt, muss auch mit der
> "Reaktion auf Monster" leben (OT) können.
Eben, siehe oben!
> Die andere Frage ist, wieweit man dieses hineinsteigern in
> einen Chari positiv sehen muss? Wenn "ich spiel den schon
> 100Contage" oder "ich will den noch 100Contage spielen" die
> ultimative Begründung für Chari-Unsterblichkeit wird, ist in
> Systemen mit der üblichen Tage-Punkte-Macht-Schraube (!)
> schnell was faul.
WEnn es wirklich nur dieser Grund ist, dann würde ich das auch kritisch sehen.
Aber es gibt ja auch etliche Spieler, die schon Ewigkeiten nur einen Charakter spielen, weil der ihnen halt so gut gefällt.
Bei denen ist die Begründung "am liebsten würd ich den noch 100 Contage spielen" durchaus ein guter Grund.
> Was, wenn ein Schachspieler seine Dame für unschlagbar
> erklären würde, weil er die so gern hat, oder ein
> Tabletop-Spieler eine mit so viel Aufwand bemalte Figur? Klar,
> dass in einem Live-Chari hoffentlich viel mehr drinsteckt -
> aber rechtfertigt das alles?
Das ist letztlich eine Frage der Intention. Wenn ich mich an ein Schachbrett setze und eine Turnierpartie spiele, dann tue ich das in dem festen Willen, meinem Gegner seine Dame zu schlagen (wenn ich denn dazu komme) und zu gewinnen.
Da wäre natürlich eine "Schutzklausel für seine Dame" meinem Siegstreben enorm hinderlich. *g*
Aber das zeigt auch sehr schön den Unterschied: Zu einem Con fahren wir doch wohl nicht (hoffe ich mal!), um einen "Gegner" (sprich andere Spieler) zu besiegen, und um sie zu schlagen?
Und die Intentionen sind auch sehr unterschiedlich. Es fährt eben bei weitem NICHT jeder Spieler zu einem Con in der Absicht auf ein "hartes Match", sprich Paranoia bis zum Abwinken und die Aussicht, als "Spielfigur" (Vergleich Dame beim Schach) geopfert zu werden, wenn es irgendjemanden in den Kram paßt.
Und die gegenseitige Rücksichtnahme gebietet es dann, auf seinen Mitspieler ein bißchen Rücksicht zu nehmen und nicht meinen harten Spielstil um jeden Preis durchzusetzen.
Grüße
Dieter