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Re: "Nicht gerade toller Stil"
geschrieben von:
Cartefius
Datum: 2007-08-16 14:22
Meiner Erfahrung nach ist es auf Larps oft üblich, kleinere Werte an Spielmaterial zu verschenken. Das fängt bei Requisiten wie Verbänden, Kerzen, Blättern Papier oder Heiltrankfläschchen an und erstreckt sich vor allem auch auf Lebensmittel: Die Einladung zu einem Schnaps am Lagerfeuer, einem Stück Fleisch vom Grill oder einem Keks ist auf vielen Cons gang und gäbe. Hier würde ich dann als Spieler auch erstmal bei Münzen in kleinen Mengen davon ausgehen, dass es sich hier um eine ähnliche Intention handelt: Ein Spieler setzt das Geld freiwillig als Verbrauchsmaterial als Teil seiner Darstellung ein.
Oft geht das ganze auch Hand in Hand, und man erhält Spielgeld als Gegenleistung für Ware oder Dienstleistungen, z.B. ein Kupfer für ein gedrucktes Heiligenkärtchen, ein Glas Wein oder einen Botengang.
Wenn jetzt jemand nach einer solchen Transaktion zu mir käme, und diesen Geldbetrag zurückfordern würde, würde mich das wohl auch überraschen, und vielleicht würde mir dies, wenn ich eine Gegenleistung erbracht habe, auch als "schlechter Stil vorkommen", denn meinen Becher Wein oder die Stunden, die ich als Söldner Wache gestanden habe kann ich mir ja nicht so einfach zurückholen. Das bedeutet nicht, dass ich ihm sein Geld verweigern würde, aber ich würde mich unter Umständen übervorteilt fühlen - "Geschenkt ist geschenkt" ist ja doch eine recht weitverbreitete Ansicht.
Das ganze rüttelt natürlich nicht an dem Grundsatz, dass jeder über seine Besitztümer frei verfügen kann - Wenn ich jemandem der auf der Suche nach Schreibgerät ist meinen geliebten Gesner-Bleistift in die Hand drücke ist das als Leihgabe und nicht als Geschenk gemeint, auch wenn ich das nicht extra erwähne. Ebenso gilt dies natürlich auch nur für freiwillige Transaktionen: Ansprüche auf einen geklauten Geldbeutel zu erheben halte ich für ebenso falsch wie jemandem aus dem Zelt die Waffe oder die Weinflasche zu stehlen.