Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Re: Ende der Dinosaurier
geschrieben von:
Reinhard
Datum: 2007-06-26 12:56
Hallo,
T.S. schrieb:
> Ich verstehe sehr wohl. Für dich ist "schröcklig möchtig" nur
> der uniformierte Gruppenmensch der angeblich im Schutz der
> Horde Leute schikaniert, für mich ist "schröcklig möchtig" aber
> eher der antiautoritär-anarchistische Individualistenheini der
> sich von absolut keinem was sagen läßt.
und hier täuscht du dich. "Schröklich möchtig" ist in meinem Umfeld ein Ausdruck für jegliche Art von auf andere Spieler aktiv Druck ausüben zu wollen. Sei es die größte Gruppe, die Einzelspielern droht, sei es ein einzelner, der droht. Der entscheidende Punkt ist die Drohung mit IT-Konsequenzen, wenn andere nicht nach der eigenen Pfeife tanzen. Im Gengensatz dazu stehen zum Einen die Leute, die sich nicht wehren können und zum Anderen die Leute, die sich eben wehren können, weil sie selber eine größere Gruppe sind oder als Einzelperson dazu in der Lage sich durchzusetzen. "Schröcklich möchtig" hat also erst mal gar nichts mit der Gruppengröße zu tun. Und wie du antiautoritär-anarchistische Individualistenheinis ausgerechnet mit dem Begriff in Verbindung bringst ist mir jetzt gerade zu hoch. O.K. die Typen sind lästig, aber irgendwelche Machtansprüche an andere habe ich gerade von der Art Spieler bisher sehr selten erlebt.
Dabei nicht in Betracht gezogen sind natürlich so Schlauberger, die mit ihrem Dämon, Vamipr, Werwolf oder Drow auf den Paladinkongress gehen. Da halte ich das Aufbauen von ordentlich Stressfaktor für eine der eigenen Rolle entsprechenden Pflicht. Und nur damit wir das auch gleich abklären. Wenn man sich eine Rolle baut, die etwas zu viele "Möglichkeiten" zum Konfliktspiel bietet, sollte man sich seine Rollenwahl noch mal genauer überlegen.
> :Wo du jetzt den Heckenpenner raus ziehst ist mir jetzt zwar
> schleierhaft aber ich vermute mal dass das wieder an deiner
> recht ausgeprägten selektiven Wahrmehnung der Geschehnisse auf
> LARP liegt.
>
> Das war einfach nur eine humoristische Bezeichnung für
> irgendeine zufällige Einzelperson. Im Larp neigen Einzelspieler
> dazu ihren Einfluß auf große Gruppen und die Geschehnisse
> allgemein maßlos zu überschätzen.
Das LARP, das ich spiele besteht fast nur aus Einzelspielern und kleinen Gruppen und aus ein paar größeren Gruppen, die aus ausreichend individuellen Spielern (nicht unbedingt Charakteren) bestehen, dass jeder Einfluß auf jeden haben kann und die Cons auf die wir gehen sind auch meistens so angelegt, dass ein Einzelner was bewegen kann, wenn er will.
> :Das sagt der, der sich erst noch darüber ausgelassen hat, wie
> Gruppen mit 20-30 Leuten früher das LARP dominiert haben. Ist
> ja gut zu wissen.
>
> Da ist doch kein Widerspruch. Eine große Gruppe dominiert ein
> Larp auch völlig unfreiwillig. Das fällt denen praktisch
> einfach so zu. Z.B. jammern nach einem solchen Larp wenn was
> schiefgeht alle Kleingruppen/Einzelspieler dann auch rum warum
> Großgruppe X denn nicht dies und das gemacht habe usw.
und das machen die größeren Gruppen, mit denen ich gerne zusammenspiele anders. Die spielen so offen, dass die meisten von denen mindestens so viel Kontakt nach außen haben wie innerhalb ihrer eigenen Gruppe und die sind dann halt einfach jeder für sich ein Charakter, der auf unserer Seite steht und nicht erst mal einer aus ihrer Gruppe und dann vielleicht einer, der auf meiner Seite steht. Das erkennt man meistens schon sehr früh, wenn die Zelte aufgebaut werden. Bilden die ein geschlossenes Lager mit allen Zelteingängen auf einen Punkt, oder bilden sie mit ihren Zelten eher eine offene Linie. Bauen sie eine Palisade oder eine Mauer aus eng aneinander stehenden Zelten, oder ist da Platz für andere Leute. Und wenn das Spiel los geht, sieht man auch schnell, ob man da man mit einzelnen Leuten in Kontakt kommt, oder ob es die nur im Rudel gibt. Die Grenzen sind fließend und die aufgezählten Merkmale sind nicht als perfekte Indikatoren zu verstehen, aber wenn man in die isolationistischere Variante meiner Indikatoren fällt, ist die Chance recht groß, dass man auf andere Spieler bedrohlich wirkt. Wenn man das nicht beabsichtigt, sollte man sein Verhalten ändern und wenn man das beabsichtigt ist man eben ganz nahe an dem dran, was ich bei Gruppen "schröcklich möchtig" nenne.
Um mit was Positiven abzuschließen erwähne ich mal eine Gruppe, die ich in der Beziehung gut finde. Die Talsker Wölfe, genauer gesagt deren Buchensteiner Armee. Das ist eine Gruppe, die niemanden bedrohen, bei denen ich als normaler Charakter mit jedem Einzelnen reden kann und wenn es ans Prügeln geht, kann ich mich darauf verlassen, dass die nicht erst überlegen, ob es jetzt nicht besser ist erst mal an die eigene Gruppe zu denken als ans gesamte Lager. Die können sich dann aber auch darauf verlassen, dass sie auf der Hilfe & Heilungspriorität von mir oder anderen aus meiner Gruppe ganz weit oben stehen, wenn sie es mal nötig haben. Und Aufgabentechnisch teilt man sich halt so auf, dass die primär Themen angehen, wo es mal die Brechstange und Masse braucht und Gruppen wie die meine halt da ran gehen, wo man eine kleine sauber eingespielte Gruppe braucht. Die Einzelspieler rotten sich dann entweder zusammen oder an die eine oder andere Gruppe an und fertig. Und sobald die offensichtlichen Bedrohungen im Griff sind spielt jeder unabhängig von seiner Gruppenzugehörigkeit mit jedem anderen zusammen. Genau das gab es bei vielen größeren Gruppen (oft auf der finsterdudeligen Seite) früherer Tage nämlich nicht, warum ich denen auch nicht nachtrauere und gerade jüngere Gruppen, die das so handhaben wollen stoßen bei mir auf ganz wenig Gegenliebe.
cu Reinhard
Nachricht bearbeitet (Tue 26.06.07 15:01)