:Wenn der Respekt darauf basieren soll, dass die jemanden umhauen können, möchte ich nur Anmerken, dass eine 30 Mann Brigantentruppe in meinen Augen überhaupt keinen Respekt verdient

Soso, dann geh mal in die zwielichtigeren Teile deiner realen Heimatstadt und versuch da mal einer "Brigantentruppe" mit schlauen Sprüchen zu kommen.
Oder dich mal dem Chef einer Bikergang in den Weg zu stellen.
Oder was weiß ich, fahr mal nach Los Angeles oder Rio de Janeiro und lass dich da mal von einer Kindergang mit Waffen umzingeln. Da erzählt dir im Zweifel ein 12 Jähriger, was du zu tun und zu lassen hast, und wenn der dann sagt "Spring!" fragst du nur noch wie hoch. Würdest du dir im Larp aber von nem 12 Jährigen mit Gummischwert was erzählen lassen? Ich denke mal nicht, denn das würde voraussetzen, daß du über deinen OT Schatten springen kannst und die Situation als Spielsituation (Verdammt die haben Waffen und ich bin allein!) siehst und nicht als "Ey was hat der 12 Jährige Affe mit Gummischwert mir zu sagen?".

Oder mal von der anderen Seite betrachtet, könnte man ja auch versuchen mit New Yorker Polizisten zu diskutieren, während sie einem irgendwelche Anweisungen zubrüllen.

:„Er hat unserem Anführer den Weg versperrt, tötet ihn“. „Er hat uns beleidigt, tötet ihn.“

Nana, nicht so schnell mit den jungen Pferden. Meiner Erfahrung nach fängt es meist so an, daß dann der Störenfried einen (gespielten) Schubser, eine Verwarnung, einen bösen Blick oder so bekommt, dann aber erst richtig anfängt zu krakeelen und mit Beleidigungen um sich wirft die oft nur durch Blut ausgewaschen werden können, oder zumindest härtere Prügel nach sich ziehen.
Auf jeden Fall liegt die Bringschuld zur Deeskalation meist bei der kleineren Partei, und da sieht man nur selten jemanden klein beigeben.

:Wenn ich böswillig wäre, würde ich solches Verhalten als Duckmäusertum bezeichnen.

Oho, da sehe ich schon des stolzen Helden unbeugsam geschwellte Brust. Ob du es glaubst oder nicht, aber Larp ist mit Rollenspiel verbungen, D.h. man muß sich in den Charakter hineinversetzen und dann halbwegs glaubwürdig handeln.
Für mich ist es wesentlich glaubwürdiger gegenüber unberechenbaren bewaffneten Fremden den Ball flacher zu halten, als ständig erhobenen Hauptes ungeachtet der Situation den unbeugsam tapferen Dauerhelden zu servieren.
Ich spiele keinen lebensmüden Märtyrer, weil ich OT keine rechte Lust habe meinen Charakter zu verlieren, IT hat dieser Charakter zudem einfach keinen Bock sein Leben zu verlieren.

Was mich wirklich aufregt, sind irgendwelche Larpnerds, die im realen Leben vor der 12 Jährigen Immigrantenbande Herzrasen bekommen, aber dann im Larp das OT Ehrempfinden französischer Gardehusaren oder irgendwelcher Samuraikrieger entwickeln. Diese Gestalten sehen sich dann OT in ihrer "Ehre" als unantastbar und jeder, der nicht bis zum Tod seine Unnachgiebigkeit verteidigt ist feige, opportunistisch oder sonstwas. Vor der Bande Larpräuber mit Gummischwertern die ein wenig den Bösewicht spielen klein beizugeben ist für solche Leute scheinbar ein so schlimmer OT Gesichtsverlust, daß sie da lieber ihren Charakter draufgehen lassen.

T.S.