Hallo,

T.S. schrieb:
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> Wobei man hier sagen muß, daß der gemeine Larper
> auch ziemlich fragwürdig auf große Gruppen
> reagiert. Große Gruppen haben praktisch immer
> einen legitimen Grund von anderen Spielern Respekt
> zu erwarten. Sei es, weil sie einen hohen Adligen
> dabei haben, oder sei es weil sie jeden vor Ort
> locker umbringen könnten. Diesen Respekt versagen
> aber die meisten Einzelspieler/Kleingruppen weil
> sie OT der Meinung sind, daß keiner gefälligst so
> "großkotzig" oder "schröcklich möchtig"
> aufzutreten habe. Das endet dann in Situationen,
> wo Heckenpenner XYZ den Grafen mit seinen 40
> Soldaten anpöbelt.

Moment mal. Also von mir gibt’s Respekt für jemanden, der ihn Verdient. Wenn der besagte Adelige bei sich daheim ist, bekommt er natürlich jeden angemessenen Respekt. Wenn der Gast irgendwo ist, hängt das davon ab, was der Landesherr ihm zugesteht (hier versagen viele LARP Organisatoren) und wie er sich benimmt. Wenn der Respekt darauf basieren soll, dass die jemanden umhauen können, möchte ich nur Anmerken, dass eine 30 Mann Brigantentruppe in meinen Augen überhaupt keinen Respekt verdient und ich richtig froh bin, dass es noch Leute wie die Orga gibt, mit der ich gerade einen Con vorbereite, der eben nicht im Niemandsland spielt und für den wir gerade Reichsgarde-Wappenröcke in Großserie herstellen. Im Spiel sind das genau die Gruppen, bei denen ich mich immer ganz schwer am Riemen reißen muss um nicht drastisch zu reagieren.

> Unglaublich viele Einzelspieler/Kleingruppen
> verhalten sich Großgruppen gegenüber wie die
> letzten Arschlöcher, weil sie es OT nicht ertragen
> können "Respektsrollenspiel" zu spielen. Und dann
> heulen die rum, daß große Gruppen ach so böse
> seien, wobei das schlimmste, was diese großen
> Gruppen anfänglich gemacht haben einfach die bloße
> Anwesenheit war. Klar, nachdem die den
> heckenpenner aufgrund seiner Dreistigkeit
> umgepustet haben, helt der rum. Schlauerweise
> verschweigt er dann aber, daß seine Prügel daher
> rührt, daß er dem Großgruppenanführer in der
> Taverne den Weg versperrt hat oder sich bei der
> vorbeimarschierenden Truppe einen frechen Spruch
> nicht verkneifen konnte.

Obwohl ich dir in Grenzen zustimmen kann, dass es solche (extrem ätzenden) Einzelspieler gibt, würde eine Gruppe, die so drastisch auf einen Einzelcharakter reagiert damit rechnen können, auf meine Abschussliste zu kommen. Ich hoffe jetzt mal, du stellst das zur Deutlichmachung übertrieben dar. Ich nehme es jetzt aber mal nur um der Argumentation willen so, wie es da steht.

Sag mal, was für Psychopaten sind den in der Gruppe? „Er hat unserem Anführer den Weg versperrt, tötet ihn“. „Er hat uns beleidigt, tötet ihn.“ Mal davon abgesehen, dass jegliche Form von Landesmacht die schnellstmöglich aus dem Verkehr ziehen müsste und ich ein Spiel, dass auch nur andeutungsweise in die Richtung geht für extrem unglaubwürdig & destruktiv (grottenschlecht) halte, wundert mich so langsam gar nichts mehr. Eine Gruppe, die sich so benimmt, kann sich doch beim Schlafen gehen gleich Schilder um die Hälse hängen mit „bitte hier durchschneiden“ Auf Gruppen, die so spielen kann ich gut verzichten. Die bekommen von ihren Mitspielern vielleicht Angst, aber bestimmt keinen Respekt. Wobei ich mich langsam Frage, ob dir der Unterschied klar genug ist.

> Wenn ich selbst als Einzelspieler oder in
> Kleingruppe unterwegs bin, dann verhalte ich mich
> wie selbstverständlich großen Gruppen gegenüber
> respektvoll, ich rede den Anführer mit "edler
> Fürst" oder sowas (je nach Stand) an und geh denen
> aus dem Weg, wenn die vorbeimarschieren. Wenn die
> irgendwas machen, dann trete ich nicht einfach an
> den Boß heran und laber den voll, sondern ich
> bitte um Vorsprache bei nem normalen Soldaten oder
> sowas, wenns darum geht zu kooperieren, dann geh
> ich als die kleinere Partei zu der großen Gruppe
> hin und biete denen höflich meine Zusammenarbeit
> an, statt wie der gemeine Einzelspieler
> aufgeblasen am Feuer zu hocken und zu warten bis
> die Großgruppe einen Bückling um seine gnädige
> Gunst werben läßt.

Ja und Nein. Das kommt schon ganz schwer auf die Situation an. Allerdings sehe in nur sehr wenig Grund, warum ich eine Gruppe anders behandeln sollte als eine Einzelperson. Respekt habe zumindest ich vor Macht für sich allein noch nie gehabt. Respekt habe ich vor dem Verhalten anderer Leute. Sobald eine Gruppe meint aufgrund ihrer Größe besonders Respektiert werden zu müssen und das über die Bedrohungspotential-Schiene läuft, sind sie bei mir in der Arschloch-Schublade und werden da nur ganz schwer wieder raus kommen. Ich werde die sicher nicht offen anpöbeln, aber das mache ich mit Einzelpersonen auch nicht. Die kommen einfach auf die Beobachten und aus dem Weg gehen Liste und scheiden als Mitspieler erst mal aus. Wenn sie dann etwas zu drastisch auf andere Einzelspieler reagieren, behalte ich mir vom kompletten Ignorieren bis zum oben angesprochenen nächtlichen Besuch alle Optionen offen. Wenn eine Gruppe dagegen eine positive Einstellung an den Tag legt und mir ausreichend offen erscheint, dann spiele ich super gerne mit denen zusammen.

> Meiner Erfahrung nach rührt dieses ganze
> Großgruppen=Arschlöcher empfinden zu 99% daher,
> daß Einzelspieler einfach OT aufgeblasene
> Wichtigtuer sind.

Dann hast du aber eine ganz gewaltig andere Form der Wirklichkeitswahrnehmung als ich, oder du verwendest hier mal wieder das Stilmittel der Übertreibung, weil ich die obige Aussage eher im Bereich der 50% ansiedeln würde. Die anderen 50% sind Gruppen, die auf offene Hose machen, sobald sie glauben der größte Fisch im Teich zu sein., obwohl das weite Meer gleich um die Ecke ist und auch kleine Fische manchmal Stacheln haben.

> Als respektvoller Einzelspieler
> der auch mal Rollenspiel macht hatte ich noch nie
> Probleme mit Großgruppen.

Wenn ich böswillig wäre, würde ich solches Verhalten als Duckmäusertum bezeichnen. Da scheint unsere Definition des Begriffs Respekt erheblich voneinander abzuweichen.

cu Reinhard