Hi,

... stören darf, kommen wir auch gleich zu dem Thema, das


mich an der bisherigen Betrachtung etwas stört: Das lineare L.-Gesetz geht davon aus, dass die Sterbewahrscheinlichkeit und -geschwindigkeit konstant ist.
Das gilt IMHO nur in folgender Spezialsituation: Das beabsichtigte Schlachtgebiet ist begrenzt, beide Seiten haben die maximale Dichte an Leuten erreicht, somit stehen sich aktiv Handelnde in 1:1-Verhältnis gegenüber, Steuerungsmöglichkeiten bestehen durch Nachschieben von Einheiten. Realisiert werden kann diese Siutation in engen Gassen, auf zu kleinen Feldern mit OT-Begrenzung etc.

Wo es diese Randbedingung nicht gibt, ist hingegen die 1:1-Situation tunlichst zu vermeiden. Das tun selbst LARPer instinktiv. Eine "Aufreibungsschlacht" ist nämlich für die siegreiche Seite die denkbar ungünstigste Möglichkeit - selbst im LARP, wo für gewöhnlich eine Seite immer aufgerieben wird, kann eine solche Schlacht nicht "Ziel" der Beteiligten sein.
So wird man Punkte mit lokaler Überlegenheit suchen und dort besonders intensiv den Gegner fertigmachen (dass eine 2:1-Situation mit 3 Beteiligten für die 2 günstig ist, sei hier mal angenommen). Währenddessen agiert der Schildwall in 1:1-Situation eher defensiv, die Sterberate ist gering. Aus lokal-zahlenmäßigem Gleichstand einen Sieg zu erzwingen bedarf besonderer Anstrengung.

Durch diese unterschiedliche Geschwindigkeit (ein makaberer Mathematiker könnte das d(Leichenproduktion)/dt nennen.) wird sich ein einmal gewonnener lokaler Vorteil schnell ausbreiten und am Ende die Schlacht bestimmen. Es kommt somit gar nicht zu einer Aufreibungsschlacht, der Gewinner hat deutlich weniger Verluste.


Bernd