Hi,

was mir bisher noch etwas fehlt ist die Betrachtung der Tiefe der sogenannten Schlachtordnung. Bisher wurde jeder der hinter der zweiten Reihe steht quasi nur als Zeitgewinn betrachtet. Somit wäre das ideale Zentrum eines aus zwei, maximal drei Leuten Tiefe bei möglichst breiter Aufstellung.

Es muss aber diese Linie solange halten, bis die Flanken sich geeinigt haben, wer gewinnt. Die übliche LARP-Kampflinie reisst schon beim Vorrücken über 100m freies Gelände ganz ohne Gegnereinwirkung. Wenn der Gegner es darauf abziehlt, die Linie zu durchbrechen kann er das auch ohne "unfaire" Methoden erreichen, einfach durch den Einsatz einer kampfstärke-dichten Gruppe, ggf. an der Nahtstelle von zwei erkennbaren Gegnerhaufen, und genügend Leuten die nachrücken. Wir brauchen hier also nicht mal einen Windstoss-Magier oder sowas.

Die Auswirkung eines solchen Manövers ist noch besser, als ein erfolgreiches Flankenmanöver, denn das durchbrochene Zentrum ist wie zwei umgangene Flanken auf einmal. Bei kleineren Äckern ist hier auch das Gelände hoffentlich am geeignetsten. Das geniale an Cannae war die korrekte Einschätzung der minimal benötigten Zentrumsstärke durch Hannibal.

Wie tief die Linie sein muss, hängt sicher von Schlachtgröße und Kampfstil ab. Eine hinter dem Zentrum platzierte mäßig große Gruppe, die sich erst raushält, und bei Bedarf das Zentrum flickt oder eine Flanke verlängert, ist sicher nicht ganz überflüssig.


Bernd