Hallo kelvyr,
kelvyr schrieb:
> ... nette Abhandlung.
Danke. :)
> Das "Problem" ist, es handelt sich um die Definition einer "nicht
> existenten Fabelgestalt", die als einzigen Vorteil ein hohes Alter
> vorweisen kann - von möglichen Übersetzungsfehlern ganz abgesehen -
> sprich, es handelt sich um eine willkürliche Definition.
Es ist völlig unerheblich, ob eine Definition ein reales oder fiktives Objekt beschreibt.
> stimmt, wir streiten uns gerade über eine nicht existente Fantasierasse,
> die jemand vor ein paar tausend Jahren erfunden hat, und aufgrund
> dieses kulturellen Erbes darf man darüber nicht mehr rütteln.
Das Alter einer Definition ist ebenfalls völlig unerheblich.
> Damit kann man natürlich argumentieren: nach der Definition von xy gibt
> es nur männliche Ausgaben. Wunderbar. Ich (oder jemand anderer) kann
> jetzt jederzeit hergehen und argumentieren: Nach meiner Definition
> gibt es sie, und solange mich der Urheber nicht verklagt, komme
> ich damit auch durch. Sprich: ja, es ist gibt keine Satyrinnen
> altgriechischer Prägung, das hindert aber keine Spielerin, eine
> Satyrinn nach NeuLARPerischer Prägung zu spielen. Denn das
> Definitionen und Begriffe über die Zeit auch schon mal
> erweitert und andere Bedeutungen bekommen haben, ist ja nun
> wirklich nichts neues. Klar, wenn man den Vertretern der
> altgriechischen Mythologien keine schlaflosen Nächte bescheren
> will, kann man dazu auch einen passenden Fantasienamen geben
> ... um des lieben Friedens willen.
Genau JETZT sind wir beim Punkt. Denn genau dieser Punkt betrifft auch sämtliche Elfen-Debatten.
Tolkien hat "Elfen" in Art und Weise $a beschrieben ("Definition A"). Ich
glaube er war der erste, der damit den Begriff der Elfen geprägt hat (vergleichbar in unserer Debatte mit den Griechen und dem Begriff "Satyr").
Irgendwem passt das nicht so ganz in den Kram (Gruppe B, siehe vorhergehendes Posting) und stellt nun seine eigene Definition von "Elfen" auf. Dies sind Wesen mit den Eigenschaften $b, die aber auch den Namen "Elfen" tragen (aber gemäß "Definition B").
Und jetzt sind wir bei dem von mir beschriebenen Chaos (vgl. "grün" und "rosa"). Alle reden von "Elfen" (oder meinetwegen auch "Satyren"), meinen damit aber verschiedene Dinge (nämlich Wesen mit den Eigenschaften $a oder $b).
Ich kann diese Sache jetzt ad absurdum treiben, indem ich ein Fantasy-Buch schreibe, in dem ich "Elfen" auftauchen lasse, die grün sind, grunzen, Menschen fressen und den ganzen Tag nur rumfurzen. Du siehst, dass diese Sache ins Chaos führt (wie endlose Debatten über Elfendarstellungen und -eigenschaften) hier auch immer wieder zeigen.
Wenn eine Spielerin jetzt einen weiblichen Ziegenmenschen mit - mehr oder weniger - riesen Möpsen spielt, dann hat sie ein
neues Wesen geschaffen (falls sie sich nicht an einer anderen - bereits vorhandenen - Vorlage orientiert hat bzw. eine Definition eines anderen Wesens auf ihres zutrifft). Und genau dieses neue Wesen sollte auch einen eigenen Namen bekommen, um nicht mit bereits vorhandenen anderen Namensbelegungen zu kollidieren (lies "der ursprünglichen Definition zuwiderzulaufen") und Chaos zu vermeiden.
Wie du schon sagtest, "des lieben Friedens willen" sollte man die jeweiligen Begriffe gegeneinander abgrenzen (lies "sich an die Definitionen halten"). Im Falle der "Elfen-Debatte" würde es darum IMHO auch Sinn machen, von "Tolkien-Elfen" bzw. anderen Elfen-Sorten (entsprechend Autor) zu sprechen.
Nicht behandeln möchte ich in dieser Debatte nicht-definierte Eigenschaften von Wesen. Im Prinzip würde man damit Subspezies erschaffen (bsp. Tolkien-Maier-Elfen oder Tolkien-Schmidt-Elfen, falls die Herren Maier und Schmidt sich unterschiedliche "Ergänzungen" zu den Tolkien-Elben ausdenken).
Gruß,
Section31
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