Hi
ich geb hier auch mal meinen Senf dazu...
1. Ich halte deine Zahlen für die Larpisten etwas zu hoch gegriffen. Ebenso die der LARP-Anfänger.
2. Dein "Typischer LARP-Anfänger" entspricht nicht den Tatsachen. Über 80% aller Larpisten haben Abitur oder noch höheren Abschluss.
Quelle:
http://www.larp-diplomarbeit.de/
Könnte es sein, dass der "typische LARP-Anfänger" eben etwas unauffälliger agiert? Die von dir beschriebene Extremnase ragt natürlich sehr unangenehm und auffällig heraus... Dass ein Anfänger nicht gerade ein Vermögen und/oder Riesenarbeit in seine Erstausrüstung investiert, ist doch logisch...
Die Aussage, dass LARP eine Weiterentwicklung des Theaterspieles ist, kann man wohl zustimmen, allerdings besteht doch ein Unterschied zwischen Goethe und interaktivem Spontanimprovisationstheater...
Des weiteren ist es für die überwiegende Mehrzahl der Spieler (mich eingeschlossen) unmöglich, genauso konsequent zu üben wie Profischauspieler, da sie noch eine kleine Nebenbeschäftigung zwecks Geldverdienen haben. Aber auch das "Üben" stösst an seine Grenzen, weil sich die Spieler erst auf dem Con wirklich treffen.
Fazit: Die hohen Ansprüche, die an eine (semi)-professionelle Thateraufführung gestellt werden, sind im LARP nicht machbar, realistisch gesehen bringt wohl auch eine Laientruppe was "besseres" zustande, weil diese sich viel besser untereinander kennen.
Nächster Punkt: Was ist eine Pappnase... Du sagst jetzt Gewandungsgriller und Con-Säufer... aber dies ist nicht zwingend der Fall. Gewandungsgriller kann man als "Ambientefaktor" betrachten und Con-Säufer als übliches Taverneninventar.... :-)
Viel nerviger sind diejenigen, die destruktiv Spielen, sprich andere nicht zu ihrem Spiel kommen lassen. Daneben natürlich diejenigen, die mit der falschen Erwartungshaltung auf ein CON kommen und dies die anderen deutlichst spüren lassen.
Fakt ist, dass die LARP-Szene zu heterogen ist, um allgemein gültige, präzise Beurteilungskriterien aufstellen zu können, was nun "Gutes Spiel" ist. Oder sollen alle Spieler das "Deutsche LARP-Parlament" wählen, dass dann definiert, was denn nun zu spielen ist... und eine LARP-Polizei aufstellen *lach*
Insofern ist die Antwort "Wenn es Spaß macht, ist es gut" wohl die bestmögliche. Das Con war gut, wenn es der großen Spielermasse (und den NSC) gefallen hat.
Für die allermeisten ist LARP eine Freizeitgestaltung. Man will "Spass haben", und wenn dies erfüllt wird, dann ist es das.
Gruß
Mike