liebster Admin,

schön, das Du mir Wasser auf die Mühle gibst. denn:

"Für mich ist ein Larp gut

1. Wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe - das kann durch Spannung, Aufregung, Erleben von Freundschaft / Neuem / Nervenkitzel etc. geschehen"

All diese Gefühle kann man inszenieren - das ist meiner Meinung nah Hauptaufgabe der SL

"Wenn immer klar bleibt das die Spieler miteinander spielen und aufeinander Rücksicht nehmen. Damit dieser Respekt wahrgenommen werden kann, muss man ähnliche Vorstellungen über den Sinn / Zweck des Larps und die Vorgehensweise haben."

sag ich doch !!!


"Ich habe z.B. kein Problem damit wenn ich von einem Charakter angegriffen werde (ok, mutig bin ich nicht gerade), aber wenn ich mich als Spieler von dem anderen Spieler angepöbelt oder herabgesetzt fühle, macht mir das wenig Spaß. Es entsteht ein "ich bin wohl nur da, damit der Spaß auf meine Kosten hat" Gefühl."


ist Kritik gelichbedeutend mit herabsetzung? Wenn ich sagen würde: "hör mal, Dein Play hab ich nicht verstanden, es war wirr zusammenhanglos und unkoordiniert, also keine gute Darstellung eines Priester der Ordnung"

Vorausgesetzt Du würdest einen spielen, hätte ich Dich mit dieser Aussage wirklich menschlich abgewertet?

"Das ist ein ganzganz heikler Punkt da es eine große Bandbreite von Erwartungen gibt. Ich persönlich denke das ich eher der Blümchen-Fraktion angehöre und mir reichen die NSC Räuber oder Orks vollkommen aus um mich als Charakter zu fürchten."

Du hast erwähnt keinen mutigen Charakter zu spielen, also ist das vollkommen OK, aberwas ist mit den Kurtisanen, Badern, Handwerkern und Landstreicher, die beim Orkangriff plötzlich tönen: Ach die gehen schon wieder weg, damals in Irgendeinland haben wir 30 Stück davon fertig gemacht. außerdem sind sie nicht gut bewaffnet usw..

Wenn sich ein solcher Charakter dann auch noch stundenlag über Kriegstaktiken ausläßt, von denen ich als ehemaliger Soldat noch nicht mal Ahnung habe, ist das nicht eine eher unglaubwürdige Darstellung der unteren Fantasy-Mittelschicht?


"Aus diesem Grund bevorzuge ich auch NSC Gegner da bei denen seltener der Verdacht aufkommt, die Charaktere haben mich auf dem Kieker weil die Spieler mich ärgern | zu agressiv sind | sich produzieren müssen...."

Also der Unterschied solltze doch egal sein. Solange ein Charakter eine berechtigte Motivation hat, mich zu töten und mir dann auch noch einen schönen Tod bereitet, bedanke ich mich bei ihm, egal ob SC oder NSC.
Aber das läuft ebenfalls auf eine Diskussion hinaus, die nicht beabsichtig war. (mein Fehler...)

"3. Requisite ist für mich weniger wichtig. Als NSC Silvar hatte ich meine schönsten Momente auf einer sonnenbestrahlten Waldlichtung umgeben von Schmetterlingen. Also: Umgebung wichtig, Pyrotechnik und Sound-Beschallung nicht."

Wenn die Natur ausreichend Requisite bietet, muß man sie nicht verbessern. aber, wo der Mensch eine natürlich Kulisse versaut hat, muß die SL halt nachbessern. Aber an sich gebe ich Dir Recht - Die Pyro bringt gar nichts, wenn der Plot schlecht ist und die NSC nicht spielen können.

"Auch stört es mich nicht sonders wenn die Kostüme nur einfach sind. Solange niemand mit Pappe+Alupapier rumläuft."

so ganz selbstverständlich hast Du mal eben die landläufige deutsche Meinung über LARP-Gewandungen dargestellt, als sei es normal, so zu denken (Dogmenalarm). In anderen Ländern spielt man teilweise mit T-Shirts, die per Silberstift mit Kettenringen bemalt wurden - Beispielsweise Holland, wo es so gut wie keine Läden für Equipment gibt.

Oder um einen niederländischen Bekannten von mir an dieser Stelle zu Wort kommen zu lassen: "Ich hab vielleicht keine echte Plattenrüstung, aber ich wenigsten meinen Kriegerkodex auswendig und befolge ihn auch im Spiel - ausserdem hat mein Charakter Vater und Mutter die leben und einen Beruf haben - das kann kaum eine deutsche Platte von sich behaupten"


"Die Rahmengeschichte muss stimmen. Das Land muss sich für mich realistisch anfühlen."

Juhu ein PRO-Argument! Realismus ist ein meßbares Bewertungskriterium !

"Ich kann mit militaristischen Ländern die eine Einwohnerdichte wie Deutschland heute haben und eine Soldatenquote von 80% bieten nichts anfangen. "

wenn der gesamte Staat entsprechend organisiert ist und dieses Modell autark existieren könnte, ohne nach zehn Generationen zusammenzufallen, ist er realistisch. Ob man gerne in solchen Ländern spielt ist Geschmackssache - und darum geht es nicht


"Für Plots gilt das selbe.
Allgemein kann man vielleicht sagen: Ein gutes Larp hat eine Rahmengeschichte + Handlung die den Anspruch an das Larp der vorher geweckt wurde gut erfüllt."

sind mir zu viele Füllworte. Wenn ich in die Conankündigung "Somerfest" schreibe und jemand erwartet daraufhin, Baden gehen zu können oder um eine Birke zu tanzen und statt dessen wird gegrillt und Geländespiele veranstaltet, dann ist es nicht automatisch ein schlechtes Con, oder?


"5. Nochmal Spieler und SL. Was nervt sind Personen die sich permanen produzieren müssen und es jedem auf die Nase binden. Kein Problem mit einem Extrawurstauftritt in Rauch und mit Trompeten. Aber wenn Personen ein Larp mit ner Personality-Show verwechseln machts mir keinen Spaß mehr."

Wo unterscheidest Du da zwischen Rolle und Spieler? Reicht es aus, daß Du den Eindruck hast oder gibt es da Kriterien?


dan