Re: Auch er hat sich die Freiheit genommen...
der_dan schrieb:
> Bezug nehmend auf Roberts Kommentar: Es gibt Dialoge! ist das
> nicht schon eine Verwandschaft zu Theater?
>
> Es gibt Plot, Handlung und Szenen - ist das nicht Dramaturgie?
>
>[...]
Es gibt die Sichmöglichkeit der charakterklassen und es gibt Interaktion. Ist das nicht Objektorientierung? Ich verweise auf die ausführlichere Variante:
http://forum.larpinfo.de/read.php?f=4&i=5597&t=5462
> Das Verfassen einer Länderbeschreibung ist streng genommen ein
> Kurzroman und das erstellen eines Charakters mindestens eine
> Geschichte. Und seit Sophokles und Aristoteles sind
> diesbezüglich (bisher nicht widerlegte) Regeln bekannt, nach[...]
Die Diskussion über die Wissenschaftlichkeit von solchen Aussagen hatten wir vor ein paar Tagen erst ;-)
Grundsätzlich gilt: Ist ganz einfach zu widerlegen: Wenn Aristoteles sagt, daß ein Drama in 3 oder 5 Abschnitte gegliedert ist, eine Exposition, einen Höhe-/Wendepunkt und ein retardierendes Moment hat, dann empfehle ich einfach mal Gegenwardsliteratur, und sei es nur (erstes Buch vom Stapel auf dem Klo gewählt) Marc Behm, dann ist die These widerlegt. Da fehlt dann die Exposition.
> Wenn ich einen Erzbösewicht spiele und mein Gegenüber schafft
> es nicht, sein nervöses Lachen zu unterdrücken, obwohl er
> versucht, so zu tun als sei er Angst erfüllt, darf ich dann
> nicht sagen, das seine rollenspielerischen Qualitäten
> Verbesserungswürdig sind?
>
Und genau das halte ich für völlig falsch!
Warum sollte ich mein Gegenüber auf einer OT-Ebene betrachten? Warum sollte ich parallel zur Betrachtung seiner IT-Aktion noch OT-Reflektionen durchführen, ob er jetzt etwas versucht und es nicht schafft?
Wenn ich jemand anderes einschüchtern will und er nervös lacht, dann hat mein Gegenüber halt gerade nervös gelacht und sich nicht gefürchtet.
Dann reagiere ich halt darauf.
Mir OT-Gedanken zu machen, was der andere wollte und vielleicht so zu handeln, wie ich denke, daß der andere handeln wollte, ist eine sehr absurde Handlung, wie einem jeder Psychologe beweisen wird. Denn man weiß niemals exakt, was der andere wirklich denkt (und schon wieder ein view auf ein Gegenüber-Objekt). Damit zeigt sich dann: Solche Annahmen sind nur unser Wunschdenken. Wobei der Gedanke, daß man selbst einen Fehler gemacht haben könnte in Deiner Darstellung gar nicht auftaucht.
> Ich habe den Eindruck, das oft gegen die Festlegung von
> Bewertungskriterien argumentiert wird, weil der entsprechende
> Verfasser Angst hat, bei einer Bewertung durchzufallen.
>
Ich glaub tatsächlich eher, daß den meisten hier die Bewertungskriterien nicht zusagen... Umfragen zu verfassen ist bekanntlich eine Kunst für sich, und die Implikationen zu minimieren, ist dementsprechend bei Bewertungskriterien ähnlich problematisch.
> Meinungen sind gut
> Fakten sind besser
>
Nur müßten wir mal Fakten haben und eben nicht nur Sichtweisen von Dingen, die wir für Fakten halten.
MfG, Tierlieb
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A single intelligent remark can destroy a man's entire career -- Ezra Pound