Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Re: Das ist eher gängige Praxis
Datum: 2003-11-12 20:29
Hallo T.S.
T.S. schrieb:
> :Das Problem habe ich oben schon angesprochen. Annahmen sind
> subjektiv, so kommt jeder zu seiner eigenen Larp-Logik.
>
> Die derzeitige "Logik" ist:
> Unrealistisch viel aushalten aber realistisch verletzt tun.
Das ist deine(!) subjektive Larp-Logik.
Da du jeden Treffer realistisch ausspielen solltest, kannst du gar nicht unrealistisch viel aushalten, solange du RW und KSP als Teil der Larp-Realität wahrnimmst.
> Das ist doch lächerlich. Da kriegt einer 8 Spieltechnisch
> irrelevante Treffer vor aller Augen ab und soll so tun als ob
> die ihm wirklich schaden?
Es gibt keine spieltechnisch irrelevanten Treffer. Jeder Treffer hat spieltechnische Auswirkungen ( Minderung der RW, KS etc. ) und muß(!) ausgespielt werden. D.H. ja du mußt so tun als würden sie dir schaden, da sie es IT auf die ein oder andere Weise tun.
> Warum?
Weil das Spiel so funktioniert. Das Spiel besteht nur aus zwei Grundprinzipien: Tun als ob und Spaß dabei haben.
> Dadurch entstehen lediglich so wirre Szenen, wo einer, der eben
> noch zu verrecken scheint plötzlich lossprintet und dann doch
> gar nicht so schlimm dran ist.
Dann ignoriert er IT-Konsequenzen, spielt nicht aus etc.
> Es wurde gesagt, daß der Larpkampf unrealistisch sein soll,
> damit man mehr Spaß hat.
Ja. Wie geagt, wenn du es realistisch haben willst - also ein Treffer und kampfunfähig, in vielen Fällen tot - guck dir mal die Mittelalterleute an.
Ich selbst bevorzuge "etwas" Realismus, also gute DKWDDK-Kämpfe.
> Aber das Heilsystem(nicht die Heilungszeit) soll jetzt dann
> doch wieder realistisch sein?
Nein. Warum? Wer das gefordert? Realistisches Heilsystem würde bedeuten, dass du nach einem Treffer ein halbes Jahr auf deinen nächsten Con warten müßtest:-)
> Ich denke passend zum Larp-Kampfsystem sollte es auch eine
> andere Larp-Verletzungswirklichkeit geben.
>
> Will sagen:
> Ich finde es Larp-Logisch viel angebrachter, wenn sich die
> übliche Heilung auf Verbände und Salben beschränkt, bzw. sogar
> auf bloßes Ausruhen, und insgesamt kürzere heilungszeit statt
> jeden Lebenspunkt mit Wasser, Desinfektionsmitteln, Nadel,
> Faden, Heilsalbe, Verbänden und Stundenlangen Ruhezeiten zu
> bearbeiten.
Diese Prozedur beschleunigt nur die Heilung. Du regenerierst auch von alleine, aber das dauert.
> Das macht den Heiler nicht überflüssig, sonden eher
> erfordelicher, denn er müßte öfter zum Einsatz und wäre seinem
> Konkurrenten dem magischen Heiler wieder ebenbürtig.
Siehst du jetzt das Problem mit der Larp-Logik? Du findest es logisch, ich nicht. In meiner subjektiven Larp-Logik sind Heiler mächtige Wohltäter.
Du hast doch gerade oben geschrieben, das die Arbeit des Heilers auf Verbände und Salben reduziert werden soll, teilweise ganz wegfallen soll. Wie soll er dann öfter zum Einsatz kommen?
Der Heiler will aber auch spielen. Salbe drauf und Binde drum?
Keine tolle Herausforderung.
> Aber am wichtigsten würde nicht der Eindruck vom lächerlichen
> Stehaufmännchen entstehen, denn alle Verletzungen wären ja nur
> leicht bis mittel und kein Weltuntergang.
Leichte bis mittlere Verletzungen? Wo bleibt das Heldentum? Horden von Gegnern ummähen und mit ein paar Schrammen davonkommen ist mir zu HdR-Film mäßig. Kampf ist langweilig, wenn man nur die Möglichkeit hat, leichte Wunden zu bekommen.
> Im Grunde will ich sagen:
>
> Larp-IT-Verletzungen müssen abgewertet werden um besser zu den
> Kampfsystemen zu passen.
Nein. Wenn im Kampf vernünftig gespielt wird, ist das nicht nötig.
Kampf muß doch gefährlich sein!
Lieber unrealistische Heiler, die nahezu Wunder vollbringen, als ein Krieger der unter den Feind gerät und noch selbst zum Heiler gehen kann weil er ja nur viele kleine Verletzungen hat.
Als Beispiel mal den Standardkrieger ( Anfänger ): Kettenhemd ( ohne Gambeson ), Leder an Beinen und Armen, dazu Kämpferschutz 2.
Der gute Junge hat also 4 Rüstungspunkte. Jetzt erhält er bei der ersten Welle 4 Treffer. Er hat keine wirksame Rüstung mehr und 2 der Treffer hat er erhalten, weil er den jeweils vorherigen Treffer ausgespielt hat.
Wo war jetzt einer dieser Treffer nicht spielrelevant?
Für die nächste Welle hat er noch seine 2 KSP. D.H. die nächsten beiden Treffer verursachen genau die kleineren Wunden ( manchmal wirds auch anders gehandhabt ) die du vorgeschlagen hast.
Und mal im ernst, im Getümmel sind 6 Treffer mal ganz schnell auf dich eingeprasselt wenn du zur falschen Zeit am falschen Ort bist.
Der Beispielcharakter hat jetzt 6 Treffer kassiert, keiner davon war irrelevant. Er hat das was du forderst: Mindestens 4 schwere Prellungen und zwei leichtere Wunden.
Wäre jetzt Schluß, wäre er recht schnell wieder fit. Aber Kampf ohne Gefahr ist uninterressant.
Jetzt gehts ans Eingemachte: Jeder weitere Treffer verursacht eine schwere Wunde. Bei drei davon ist er auf "null", kann nix mehr machen und ist ganz schnell tot wenn ihm keiner hilft.
Ist doch viel spannender, als wenn der Krieger aus dem Beispiel von den Heilern in letzter Sekunde gerettet wird. Oder?
Daelen
--------
A: Hallo, ich würde gerne X machen. Was haltet ihr davon?
B: Ich halte X für keine gute Idee wegen sachlicher Begründung Y.
Wie wärs stattdessen mit Z?
A: Du willst mir X verbieten? Du Faschist!
C: Genau! B du Trottel, mach doch Reenactment.