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Re: Realismus und Heilung im Larp? Widersprüche?
Datum: 2003-11-12 15:51
Hallo,
T.S. schrieb:
> Den Antworten kann ich zunächst entnehmen, daß die meisten
> ebenfalls bei 4 Stunden die Schmerzgrenze sehen, imerhin.
4 Stunden sind die Schmerzgrenze. Auf jeden Fall.
> Den meisten geht es scheinbar eher um eine aufwendige
> Behandlung als um lange Heilungszeiten. Das finde ich an sich
> spielförderlicher, da man ja auch als Behandelter ganz gut
> unterhalten wird.
Stimmt. Mein Eindruck ist, das sich die meisten Heiler überdurchschnittlich Mühe geben. Sowohl was das Spiel, als auch Wissen und Ausrüstung angeht.
> Nun aber frage ich mal warum viele Schnöde 2 LP Verletzungen
> behandelt werden, also ob der Sensenmann persönlich um den
> Verletzten kreist? Es scheint als ob die Heiler bestimmen
> würden, wie die Verletzung aussieht.
Außer man kommt ihm zuvor. Ich beschreibe die Wunde einfach ohne LP Angaben wenn möglich.
> "Oh das ist eine Riesenwunde, das braucht mindestens X Stunden,
> bis das weg ist!", schreit der Heiler und hat den Verletzten in
> der Rollenspiel-Falle.
>
> Das finde ich ehrlichgesagt Unfair, denn dagegen kann man sich
> mit nichts wehren, außer, daß man dem anderen sein Spiel
> zerstört und auf die Heilungszeit pfeift.
> Vor allem aber sind die Heiler dermassen wild darauf die
> verletzung möglichst dramatisch zu gestalten, daß es wirklich
> nervt. Denn als Verletzter ist man in Erklärungsnot. Einfaches
> beispiel:
>
> Heiler: "Wo wurdest du getroffen und womit?"
> "Opfer": "Axt, Oberarm"
> Heiler(schlägt die hände über dem Kopf zusammen): "Oh Hilfe
> Hilfe! Platz da er wurde mit einer AXT am OBERARM getroffen!"
s.o., dann ist die Erklärungsnot dahin. Allerdings liegt das Problem darin, dass die meisten Heiler durch Magier ihrer Kundschaft beraubt werden.
Logisch, dass sie sich da an jedes Opfer klammern, man weiß ja nie wann man den Nächsten vor den Magiern erwischt.
> Und jetzt steckt man als Verletzter in Erklärungsnot. Denn
> natürlich stellt sich jeder unter einer Verletzung durch eine
> Axt auf dem Oberarm in etwa was vor, was einen für ein halbes
> Jahr lähmt, REALISTISCH gesehen.
> Aber SPIELTECHNISCH gesehen, hat man nur einen dreckigen LP
> verloren, den man innerhalb einer Stunde wieder zurückkriegen
> kann.
>
> Insofern macht der Heiler eine REALISTISCH anmutende Heilung.
> Aber SPIELTECHNISCH müßte er da einen schnöden Verband
> drummachen und das wärs.
Laß ihm seinen Spaß:-)
> Meines Erachtens meinen es die Heiler viel zu gut mit den
> Verletzten und wollen sie gleich a la Notaufnahme wie
> Komapatienten aussehen lassen. Das ist einfach zuviel des
> guten. DENN das Larp an sich sieht es vor, daß es möglich ist
> innerhalb von drei Tagen so ziemlich mindestens 4 mal pro Tag
> (16 Std. Wachphase geteilt durch 4 Std. bis zur Vorheilung)
> komplett umgehauen zu werden, was wiederum ungefähr minimal 8
> Treffer(2 aufm Torso 4 mal abgezogen) und durchschnittlich ca.
> 25 Treffer(KSP + Arme/Beine) mit Waffen am Tag voraussetzt.
>
> Für jede dieser Verletzungen eine Megashow abzuziehen ist
> meineserachten übertrieben. Auch das Gerede von
> "Stehaufmännchen" wirkt angesichts der Überlegung oben absurd.
Die Larp-Realität ist auch absurd.
> Einer, der auf Null LP ist müßte SPIELTECHNISCH einfach
> erschöpft und eher mittelmäßig verletzt sein und nicht
> REALISTISCH im Sterben liegen.
Da muß ich leider widersprechen ab 0 LP beginnst du zu verbluten.
Je nach Hausregel bist du also in 5-30 Minuten tot, wenn die Blutung nicht gestoppt wird.
> Es müßte also an sich keinen wundern, wenn ein
> zusammengebrochener Kämpfer nach einer halben Stunde wieder
> Topfit ist.
>
> Worauf ich hinauswill:
> Es wird im Larp mit zweierlei Maß dasselbe gemessen. Einerseits
> kann man sich 5 Mal voll mit den Schwert treffen lassen und es
> überleben, andererseits wird bei der Heilung so getan, als sei
> jeder verlorene Punkt die Fahrkarte in den Tod.
>
> Daraus ziehe ich den Schluss:
>
> Entweder man spielt mit "ein Schlag tot" und "1 Stunde
> Operationen+3 Stunden minimum Heilung" oder man Spielt mit
> mehreren Lebenspunkten eher leichter
> Wundversorgung+"Operationen" als optionale Highlights und
> handhabt die Lebenspunkte im Spiel mit weniger Dramatik.
Die ein-Schlag-tot-Variante wäre doch ziemlich langweilig für die Kämpfenden oder? Dann wären Heiler sowas wie Götter in Weis.
Auch keine schöne Möglichkeit.
> Beides zu mischen ist Unfug und wirkt immer etwas seltsam.
>
> Oder etwa nicht?
Natürlich wirkt es seltsam, es ist Larp ( dumme Antwort ich weiß ).
Am Anfang deines Beitrages hast du deutlich auf die Trennung zwischen Realität und Spielmechanismus hingewiesen. Behalte das bei.
So etwas wie IT-Logik gibt es nicht. Wenn das Spiel allen Spaß machen soll, kommt es unweigerlich zu extremen Verzerrungen im Verhältnis zur Realität. Man nimmt es hin oder wird verrückt;-)
Daelen
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A: Hallo, ich würde gerne X machen. Was haltet ihr davon?
B: Ich halte X für keine gute Idee wegen sachlicher Begründung Y.
Wie wärs stattdessen mit Z?
A: Du willst mir X verbieten? Du Faschist!
C: Genau! B du Trottel, mach doch Reenactment.