Das mit der Instantheilung ist meiner Meinung nach ein klarer Kompromiss. Sicher wäre es schön, wenn alle Verletzungen schön ausgespielt würden und jeder Heiler eine komplette Feldscherausbildung hätte.

Realistisch wäre das- und ziemlich langweilig. Denn es würde bedeuten, dass jemand mit einer saftigen Schwertwunde den Rest des Cons im Bett verbringen würde, jeder Charakter nach ein paar unter Schlachtfeldbedingungen behandelten Wunden ein Krüppel wäre, wenn er nicht vorher am Wundbrand verreckt.
Es ist halt ein Fantasy-Rollenspiel, und es macht das ganze halt spaßiger, wenn auch mal Kämpfe ausgefochten werden können. Wer drei Tage lang auf die Endschlacht gewartet hat (und viel zu viele Cons bieten leider wenig anderes) ist schnell frustriert, wenn er in den ersten drei Sekunden von einem verirrten Feuerball außer Gefecht gesetzt wird.
Jetzt hat der Spieler je nach Instant-Heilungslevel des Cons einige Möglichkeiten:

1.) Entweder er fällt um, robbt mit letzter Kraft zu den Real-Heilern, bekommt einen Verband angelegt, und würde am nächsten Tag einen LP zurückbekommen, wenn da nicht schon Abreise wäre.
2.) Oder er trinkt einen Heiltrank, den er sich vorher vom Munde abgespart hat, wartet einige Minuten bis die Wirkung eintritt, und nimmt doch noch einmal an der Enschlacht teil, bis er nach einigen heissen Gefechten seinen Spaß gehabt hat und verwundet, aber glücklich nach Hause fahren kann, Rest eventuell wie bei 1.).
3.) Er wird von einem hilfreichen Kleriker, der an der Schlacht teilnimmt, geheilt, Rest wie bei 2.)
4.)Er lässt sich zurückfallen, tut einfach so als wäre nichts passiert, und mogelt sich an anderer Stelle der Schlacht wieder mit vollen LP und RP unter's Volk.

Je restriktiver die Regeln für Instantheilungen sind, desto höher wird leider die Anzahl an Spielern, die sich für 4.) entscheiden.
Andererseits sollte immer ein gewisses Maß an Risiko im Kampf gegeben sein, deshalb schlage ich etwas in dieser Richtung vor (nur als Richtlinie, die Details sind natürlich nicht in Stein gehauen):

Instantheilungen und Heiltränke sind erlaubt, aber nicht inflationär: Ein erfahrener Kleriker oder ähnlicher spezialisierter Heilmagier kann pro Tag maximal ca. 5-8 LP heilen (bei mehreren Grund-LP), ein Alchemist eine etws niedrigere Zahl an Heiltränken mit begrenzter Haltbarkeit herstellen. Heiler können Lebenspunkte ein bis zwei Stunden nach erfolgter Wundbehandlung zurückgeben, Wunden heilen, wenn sie grundsätzlich versorgt sind, mit etwa 1 LP pro Nacht.
Für das Annähen von Körperteilen, das Behandeln (nicht Stabilisieren) von Bewusstlosen oder ähnlich schweren Fällen könnte man Fertigkeiten wie Arztkunde, längere Behandlungs-oder Ritualdauern ansetzen.

So wäre schnelle Hilfe in der Schlacht möglich, auch andere Magieformen als der DS-Kampfmagier hätten ihren Nutzen, und Heiler wären bei oder besser nach Schlachten immer noch gefragt. Eventuell müsste man auch die Zahl an Instant-Heilungen pro Char und Tag begrenzen, damit man nicht so ein paar ewige Wiederkehrer mit viel Geld oder guten klerikalen Freunden hat.

Ich meine, warum werden Instant-Heilungen immer so verdammt? Ich kann es verstehen, dass man sich als Heiler etwas überflüssig vorkommt, wenn jeder Magier die gleiche Arbeit mit einem Fingerschnippen tun kann. Aber wäre es nicht schöner, wenn Heilmagie, Alchemie und Arztkunde einander sinnvoll ergänzen, und jeweils eigene, gleichwertige Wege zur nützlichen Charakterentwicklung darstellen würden?
Was mich momentan nur etwas nervt, ist dass oft Magier zu allem Zugang haben und damit quasi außer Frontschweinen gar nicht mehr auf andere angewiesen sind.
Ich fände es schön, wenn es mehr individuelle Charakterarten mit eigenen, spezialisierten Fähigkeiten gäbe, die zwar in ihrem Fachgebiet mächtig, aber auch wirklich aufeinander angewiesen sind.