Jörg Weber schrieb:

> Es ist immer wieder amüsant, vom Wirt mit der Wehrtaverne zu
> lesen, die ja offensichtlich gegen jeden Angriff immun zu sein
> scheint...

... es ist nicht mehr ganz so amüsant, immer wieder die gleichen Tiraden von dir zu lesen. Leg' doch 'mal 'ne neue CD auf ...

> Aber wo wir schon beim Erfahrungsaustausch sind:
> Meiner Erfahrung nach hat es sehr lustige Ergebnisse, wenn man
> nach einem Diebstahl einfach mal in die Taverne geht und den
> Wirt eine Zeit lang beobachtet.

... interessant: In deinem Fall kommen die Bestohlenen vor den Dieben an. Muss wohl die Timewarp-Dimension sein, richtig?

> Nach spätestens einer Stunde
> kommt es meist zu einer "Verkaufsszene" mit einer seltsamen
> Person, die dem Wirt irgendwas verticken will.

... die in der Regel vor aller Öffentlichkeit aufgeführt wird, keine Frage. Und man fällt überhaupt nicht auf, wenn man sich dazustellt.

> Wenn man dannach
> dem Wirt einen Dolch an die Kehle hält (am besten im Verbund
> mit anderen Beklauten), löst sich alles meist sehr schnell in
> ein Out-Time-Gelaber auf.

... ach ja, jeder hat so seine Fantasien, nicht? Am Besten macht man das noch vor einem anwesenden Gardisten, das kommt immer gut.

> Der Dieb meckert, dass man in-time ja
> alles garnicht hätte mitbekommen können, weil es in
> Wirklichkeit ja im Hinterzimmer stattfand, der Wirt jammert
> rum, dass er ja nur Sachen wiederbeschaffen würde und jeder
> jammert sich raus.

... und du jammerst die ganze Zeit, wie schlimm die Diebe sind, usw. Super Sache, sich nur noch gegenseitig anzujammern, alle Achtung.

> Es gibt da nur eine Sache, die ich "Reality-Building" nenne

... in der Tat, da bist du sehr aktiv.

> (Man verzeihe mir den Anglizismus, aber ich habe lange in
> England gespielt.): Sobald man in-time eine Geschichte erzählt,
> einen Hintergrund vorträgt oder eine Handlung ausführt, wird
> diese zur in-time Realität. Wenn mir der Superheld von seinem
> Land erzählt, in dem Heere in Millionenstärke gegen Dämonen
> antreten um die ganze Welt vor dem Untergang zu retten, so mag
> mir das zwar nicht in den Kram passen, aber es ist in-time als
> Realität anzusehen.

... vor allem, wenn man irgendwelche G'schichtl'n druckt, das ist dann voll die IT-Realität ... ;-)

> Das Gleiche gilt für Diebe und Hehler: Wenn
> kein Hinterzimmer vorhanden ist, dann gibt es eben auch keinen
> Austausch im Hinterzimmer.

... genau. Und wenn's eins gibt, hätte man halt vorher den "ich kann durch Wände sehen"-Skill auf den Charakterbogen aufschreiben sollen.

> Wenn es keinen sicheren Platz im
> Wald gibt, wo man das Zeugs verstecken kann, dann gibt es eben
> keinen solchen Platz und man muss das Zeugs woanders
> verstecken.

... *g* ... hatte ich schon erwähnt, dass es in besagtem Wald tatsächlich einen Sumpf gibt, wo man schon aus realer Gefährdung nicht hingeht. Spieltechnisch wären dort besagte Gegenstände für alle Zeiten versenkt.

> Wenn man das Zeugs eben unter der Theke gefunden
> hat, dann war es eben genau dort.

... _wenn_ man es gefunden hat. "Unbefugte" kriegen erst mal verbal was auf die Mütze, wenn sie sich, ohne zu fragen, hinter die Theke stellen wollen. Ja, auch du mein Freund Brut... äh Jörg.

> Alles andere ist eine
> Ausnutzung der LARP-Realität zum eigenen Vorteil.

... wird so von mir zumindest nicht gespielt. Alle Sachen die ich bis jetzt als "verlorene" Gegenstände in Händen hatte, wurden mir tatsächlich in Rolle und IT übergeben.

> Und gerade
> bei Hehlern liegt diese Vorteilsnahme ganz besonders vor, da
> man sein in-time Geld durch das Stören anderer Spieler
> verdient.

... wenn's nur um's stören geht, da gibt's vermutlich eine endlose Zahl an Möglichkeiten, die man vermeiden müsste, da ist Dieben nur eines unter vielen Problemen.

> Ich habe schon alles mögliche versucht, um meine Ruhe zu haben,
> aber das meiste war sinnlos. Selbst auf einem Con, wo man ein
> blaues Band an das Zelt machen sollte (Bei der SL-Ansprache
> wurde laut und deutlich gesagt, dass man aus solchen Zelten
> keine Gegenstände dieben sollte, weil die Bewohner keinen Bock
> darauf hätten.), damit man eben seine Ruhe vor Dieben hat,
> wurde fröhlich auch aus solchen Zelten gediebt.

... hmmm. Kann mich nicht erinnern, dass solche OT/Diebstahls-Kennzeichnungen auf den von mir besuchten Cons - wo ich als Wirt in Rolle war - ignoriert wurde. Allerdings hielten sich die Diebereien dank einer vorhandenen Garde auch in Grenzen.

> Für mich sieht die Sache so aus: Die meisten Leute wollen
> spielen. Sie wollen dem Plot nachjagen oder kämpfen oder ihre
> Rituale durchziehen. Was die Wenigsten wollen, ist hinter ihrem
> Zeugs herzulaufen und dann noch jemanden die hart verdiente
> in-time Kohle zu geben, damit man sein Zeug zurückbekommt,
> welches aus dem Zelt geräumt wurde, während man beim Spielen
> war.

... vielleicht sollten die Leute dann auch einmal anfangen, sich zu organisieren? Ich verteidige "meine" Taverne ja auch nicht mit blossen Händen und alleine. Und was die hart verdiente IT-Kohle angeht: mit dem Argument könnte man dann auch locker die Zeche prellen, nicht? Ausserdem, wer sagt, dass man seine Sachen immer gegen IT-Geld auslösen muss?

> Der Dieb geht kein Risiko ein und nervt die Spieler.

... I beg to differ, um ebenfalls kurz auf die englische Sprache auszuweichen.

> Der Hehler
> hilft ihm auch noch dabei, denn ohne Hehler gäbe es auch den
> Dieb nicht.

... weil man für Artefakte, Schwerter, etc. natürlich keine Verwendung haben kann, oder wie?

> Und dieser Kommentar mit der Wiederbeschaffung
> erinnert mich an einen Dealer, der zu seiner Verteidigung sagt,
> er würde nur dafür sorgen, dass die armen Süchtigen auch was
> bekommen, damit sie nicht zu starke Schmerzen leiden. Die
> Mutter Theresa halt, die uns armen Menschen nur Gutes bringen
> will.

... kann sein. Niemand hat behauptet, dass man nicht auch ein wenig schlitzohrig sein kann. Leute, die ihre Dienste für Geld anbieten, könnte man pauschal auch als Prostituierte bezeichnen.

> Ich kenne niemanden, dem es Spass macht, dauern seinem Zeug
> hinterher zu rennen.

... wer rennt denn dauernd hinter seinem Zeug her? Vermutlich die unbeliebtesten Spieler/Charaktäre auf den Cons, wenn ich mich da mal ein wenig aus dem Fenster lehne.

> Dem Wirte wäre es bestimmt auch nicht
> recht, wenn ihm dauernd die Tavernenkasse und das Bier geklaut
> würden und er dauernd dem Zeugs hinterherlaufen muss - und
> dabei garnicht mehr dazu kommt, seine Taverne zu bespielen.

... seltsamerweise hat bisher noch nie jemand versucht, meine Tavernenkasse zu klauen, selbst wenn diese nicht beaufsichtigt war, langsam mache ich mir sorgen, ob ich nicht vielleicht doch den Wirtsberuf verfehlt habt. Und wenn mir mal jemand das gesamte Bier IT klauen würde, gäb's zumindest ein paar Gründe, warum ich die Taverne dichtmachen und ein bischen nach draussen gehen könnte. Interessiert, so scheint's, kein Schwein, zumindest in der Ecke, wo ich mein Unwesen treibe - und mein Wirt ist tatsächlich ein Normalo ohne irgendwelche besonderen Fähigkeiten.

k.