Hallo,

also ich handhabe das so, dass wenn ich koche, dann richtig. Um schnell mal was einzuwerfen gibt’s bei uns Brotzeit. Einzige Ausnahme ist das Frühstück bei dem ich wenn es irgendwie geht was einfaches warmes anbiete. Wir laufen je nach Veranstaltung mit 2 bis 12 Personen rum und das hat natürlich auch einen gewissen Einfluss. Wenn wir z.B. mit 6 Leuten unterwegs sind sieht ein typischer Tag etwa so aus.

Frühstück

Brot, Salami, Käse. Dazu noch entweder Milchreis, Griesbrei und/oder Stampf. Stampf besteht aus etwas mehr Milch als Honig, die man gemeinsam erwärmt. Bevor es zu kochen anfängt nimmt man es vom Feuer und fügt Haferflocken hinzu, bis es eine zähe Masse ist. Nach Geschmack noch mit Zimt, Schokoraspeln und Fruchtstücken verfeinern und fertig. Drei Löffel von dem Zeug machen einen Elefanten satt. Und macht bloß euer Geschirr sauber, solange der Brei noch weich ist. Wenn das mal hart geworden ist, hält das besser als jeder Leim. Zum Trinken gibt’s heiße Milch und Tee, das ist aber nicht mein Fachgebiet, da hat unser Teespezialist meistens so zwei Dutzend Sorten dabei..

Am frühen Nachmittag oder Abend gibt es nach Möglichkeit zumindest an einem Tag was Ordentliches. Mein Lieblingsgericht ist da der gespickte Schweinerücken.

Dazu besorgt man sich eine ordentliches Stück Schweinerücken vom Metzger, so um die 400g pro Person hat sich bei uns bewährt. Alles irgendwie verhungerte Scheunendrescher halt. Das lässt man sich zum Rollbraten schnüren, damit es bei nachfolgender Prozedur nicht auseinander fällt. Man braucht erst mal ein langes schlankes Messer, damit sticht man ordentlich tief in das Fleisch. In den Stichkanal schiebt man dann verschiedene Gewürze, in Öl eingelegte Knoblauchzehen, Zwiebelstücke, Schinkenwürfel und Käse. Wenn das Messer schlank genug war, hält das so, ansonsten kann man es noch mit einem Zahnstocher verschließen. Wie viel Zeug man da reinstopft hängt vom persönlichen Geschmack ab, aber mehr ist da meist besser als wenig. Die Oberfläche kann man noch mit Salz und Pfeffer einreiben. Das Ganze kommt dann auf den Grillspieß und wird langsam über kleiner Flamme gebraten. Das darf ruhig zwei bis vier Stunden dauern, bis das durch ist. Dabei reibt man es regelmäßig mit Öl ein. Idealerweise, sollte man eine dünne, knusprige Kruste erhalten und das Fleisch im inneren sollte möglichst weiß sein. In Scheiben auf dem Teller zerfällt das Fleisch dann bereits durch den Druck einer Gabel, so dass man kaum ein Messer braucht.

Davor gibt’s dann eine Gemüsebrühe mit Lauch, Kartoffeln und Karotten in die entweder Fertigsuppengewürz oder eine Kräutermischung kommt. Dazu noch Suppennudeln um es abzurunden.

Als Beilage mache ich noch gerne Gemüseeintopf. Da kommt fein geschnitten so ziemlich alles rein, was mich an der Gemüsetheke anlächelt und was sich gut kochen lässt. Da sollte jeder erst mal selber rumprobieren, was er mag, bei mir ist das eine recht intuitive Geschichte, die jedes mal anders aussieht. Erfordert ein wenig Gefühl für die Zutaten, damit da kein ungenießbarer Matsch raus kommt hat aber irgendwie was von Resteverwertung und wirkt deshalb meistens ganz gut. Absolute Voraussetzung für solche Experimente ist eine ordentliche Gewürzsammlung, weil man mit der den Geschmack oft noch hinbiegen kann, wenn mal was nicht so perfekt harmoniert. Dazu natürlich noch ein großer Laib Brot.

Zum Abschluss gibt’s dann noch etwas Milchreis oder in Schokolade getauchte Früchte.

Wer mag bekommt noch einen kleinen Becher Whiskey aus meiner Schatzkiste und begleitet wird das von einem leichten Rotwein. Beides meistens in mittlerer Qualität, weil ich kein Pennerglück habe und die edlen Getränke meist Perlen vor die Säue wären. Dazu noch unseren allgegenwärtigen Tee und Wasser.

Damit fülle ich mein persönliches Plotloch auf und kann mich locker 5 Stunden damit beschäftigen. Neugierige Gäste (und Mitesser) aus der Nachbarschaft gibt’s meistens genug. Wenn ich mich verkalkuliert habe und ich von Plot und Action beansprucht werde, wird das Fleisch in Scheiben geschnitten und ganz primitiv auf den Grill geworfen. Das Gemüse teile ich dann auf und alles was man Grillen oder roh aufs Brot werfen kann wird so verputzt und der Rest entweder mit nach Hause genommen oder irgendwie improvisiert gekocht.

Preise habe ich jetzt nicht extra angeführt, weil ich das nicht so oft mache und mir dann echt egal ist, was das kostet. Ich kaufe da auch ordentliche Ware, weil z.B. gewässertes Fleisch der Supergau für den gespickten Schweinrücken wäre. Das ist Teil meiner Rolle und ein oder zwei mal im Jahr gebe ich da halt so um die 75-100€ für meine Freunde aus. Das gleicht sich bei uns im Laufe der Zeit schon wieder irgendwie aus.

cu Reinhard