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das verstehe ich nun nicht:
geschrieben von:
Rraurgrimm
Datum: 2004-06-16 12:04
//Tja, es gibt da einen netten kleinen Bereich im Gehirn, der Amygdala heisst. Darin sind Bilder gespiechert von Dingen vor denen wir Angst haben (nicht nur Bilder, auch alles was sonst dazu gehört...). Und alles was wir sehen, geht erstmal als Schwarz-weiss-Bild ganz schnell als "Kopie" genau in diesen Bereich - der dazu da ist, dann schon mal schnell Adrenalin auszuschütrten, um eine Flucht- oder Kampf-situation zu bewirken.
Wenn wir also viele boese Geschichten über Werwölfe, Orks etc gehört haben, oder aber der fiesen Variante schon mal begegnet sind, dann ist die vollkommen natürliche Reaktion nicht von Kultur geprägt. Die allererste reaktion ist biologisch, schnell und besteht im Adrenalinausstoss das nachdenken kommt erst auf den zweiten Blick - da kann ein Kamerad helfen, der danebensteht und Orks auch als friedlichere Wesen kennt...//
Wie gesagt: das verstehe ich nun nicht. Einerseits erkenne ich die grundsaetzliche Bedeutung des Amygdala-Bereiches. Schliesslich ist irgendwo auch der Mensch nur ein Lebewesen und hat damit zu einem gewissen Teil auch Instinkte und dementsprechend eher instinktbasierte Handlungsschemata. Also ist etwas, vor dem man eindeutig Angst haben muss dort in diesem Bereich gesondert gespeichert um die Reaktionszeit zu verkuerzen und das Adrenalin anzupumpen etc.
Andererseits aber erwaehnst Du als Beispiel eben die Geschichten ueber Werwoelfe und Orks, die in diesen Bereich und dessen grundsaetzliche gespeicherte Aengste Einfluss finden. Diese Geschichten aber - sofern nicht selbst unmittelbar erlebt oder mit entsprechender deutlicher Praegung aus dem Umfeld heraus versehen ("Vorsicht, Kind!! Feuer ist heiss!!") sind doch denke ich sehr wohl von kulturellen Einfluessen gepraegt? Wenn die Orks (aus welchen Gruenden auch immer, ob nun weil es halt 'Kuschelorks' sind oder weil es die Familie fuer sich nicht anders kennt oder das Kind selbst durch Zufall nur positive Erfahrungen gehabt hat) in der Region als "ungefaehrlich" gelten und als mehr oder minder normale Buerger neben dem Rest leben - dann finden sie denke ich auch nicht gesonderten Einfluss in die Geschichten - und somit auch nicht in erwaehnte Amygdala - oder? Wenn keine Bedrohung von Orks in besagter Region ausgeht - und das ggf. schon ueber einen laengeren Zeitraum als einen temporaeren Waffenstillstand - dann sind sie schlichtweg keine, auch nicht fuer die Instinkte.
Oder verstehe ich da was falsch?
Die Geschichte lernt nie aus sich selbst heraus - doch vermag sie Jene zu lehren, die auch dazu bereit sind, ihr zu lauschen.