Ich halte das IT genauso wie ich OT aufgewachsen bin...

Als kleiner Bub haben mich meine Grosseltern so richtig auf die Welt draussen vorbereitet.

Wenn ich die Suppe nicht aufgegessen habe, kam der Böse Wutz, der Schwarze Mann, oder es würde regnen....

Wölfe sind böse, Bären genauso (nicht das es die damals noch gab, aber wenn Grossvater mal wieder seine Sibiriengeschichten aus der Kriegsgefangenschaft zum Besten gab...gabs kein Halten mehr), der böse Russe, der böse Ami, meine Eltern lehrten mich, Fremden grundsätzlich zu misstrauen und nie etwas gutes zu erwarten....

In der Grundschule lernte ich, beim Waldspaziergang immer einen Stock mitzunehmen (Tollwutgebiet), und wenn ein Tier keine Angst vor dir hat, schlag drauf, so fest du kannst - immer auf den Kopf.

Die Kirche lehrte mich die Angst vor Dämonen und dem Teufel, Engel sind was gutes, Sex vor der Ehe ist schlecht und und und und und....

Und obwohl wir so aufgeklärt sind, wird im Allgäu immernoch das Krampusmännderl ausgetrieben, werden die Hofgeisterle beruhigt, damit sie einem nicht das Dach anzünden und so weiter und so weiter...

Ich bin also mit einem grossen Schatz an "Der,das,die ist gut und der, das, die ist böse" Regeln aufgewachsen. Wusste, wen ich zu fürchten, wen ich zu suchen hatte.

Genauso halte ich es mit meinen Charaktären auch. Nachdem grundsätzlich jeder meiner Charis eine glückliche Kindheit hat und die Eltern immer noch leben, ich bis nach meinen Ausbildungen zu hause geblieben bin - gehe ich davon aus, das ich gewisse Sachen von Zuhause, dem Dorfpriester, auf der Nonnenschule und von der weisen Hag erzählt bekommen hab.

Der Dorfschmied hat natürlich auch geprahlt, die Fischer erzählen, was sie nachts am See gesehen haben und auch der verrückte Dorfirre weiss voll Bescheid.

So nimmt man sich einen Erfahrungsschatz mit, und stellt dann oftmals fest, das einige selbstgebildeten Regeln nicht stimmen.

Aber das nennt sich dann ja "Leben und Erfahrung". Zunächst ist es jedoch immer gut, erstmal vor allem und jedem Angst zu haben und diesem zu misstrauen - was der Bauer net kennt, des mog er net.