Das alles sind allerdings Erfahrungen und Einstellungen, die du dir in der Gemütlichkeit deiner Wohnung zurechtgelegt hast.
Es gibt de facto noch einen Unterschied in welcher Umgebung man sich mit einem Thema beschäftigt.
Vom Schweineschlachten zu reden ist an sich nicht schlimm, ausser man hat Schweinebraten auf dem Tisch. Der weiße Hai als Roman ist auch ganz nett, wenn man ihn nicht am Meer liest. Und über Erbrochenes kann man sich zur Not auch ohne Appetitverlust unterhalten, ausser man hat ne Schüssel Nudelsalat (der mit der weißen Soße und den grünen Erbsen) vor sich.
So wird es auch einem Larp Helden gehen, der zwar sowohl gute als auch böse Storys über Orks gehört hat. Wenn er am Lagerfeuer mit Kollegen sitzt, wird er es schon schaffen, einen annähernd neutralen Standpunkt einzunehmen, wenn er allerdings zum ersten Mal einer Horde Orks begegnet werden ihm sicher eher die schlechteren Geschichten in den Sinn kommen, d.h. wenn er nicht wegrennt wird er erstmal auf Distanz gehen und sich sehr vorsichtig annähern.
Der Mensch ist nunmal vom körperlichen eher dafür ausgerichtet, daß in Streßsituationen (und dazu gehört die Begegnung mit unbekannten, potentiell gefährlichen Wesen) die primitiveren Triebe überwiegen, die da heißen: Flucht oder Kampf. Auch wenn es total Irrational ist! Die meisten Menschen die heute leben hätten sicher auch ein Problem damit, sich mit einer 2m großen, behaarten, vegetarischen und intelligenten Spinne zu vertragen! Da müsste man schon verdammt große Vorteile draus ziehen können!
Sicher gibt es einige wenige, die es wagen, sich auf potentiell gefährliche Wesen einzulassen, diese sind allerdings meistens gefeierte Helden und heben sich doch über die breite Masse heraus (z.B. Jane Goodall oder der komische Australier mit dem Schlangen-Tick).
Der Feld/Wald/Wiesenkrieger von nebenan wird sich dagegen seltener so benehmen, sondern eher auf bewährtes Verhalten setzten, also Flucht oder Kampf.

cu
Richi