Re: Umso wichtiger...
... ist es meines Erachtens, das nicht alle Geschichten, die man sich zurechtlegt, auch stimmen.
Drei Grundregeln gelten m.E. für Hintergrundwissen:
1.) Es muß zum Hintergrund passen.
2.) Es sollte über das Praktische hinausgehen.
3.) Es sollte sich nicht spontan und wundersam erweitern.
Näher gesagt:
1.) Man kann ja aus der Landessituation der Herkunft recht gut ableiten, womit der Charakter sich auskennt. Landstrich von Zombies heimgesucht? Fachwissen ebenso wie Legenden über Untote dürften häufig sein. Dämonentor in der Nähe? Entsprechende Sagen kommen sofort. Waldreich nahe Elfenterritorium? Wohl kaum Untotenkenntnisse, aber massig Elvenlore.... usw usf.
Mein Charakter kommt bspw. aus einem Land, wo es offiziell kaum Untote (und praktisch keine höheren) gibt, aber ziemlich böse Bäume. Folglich hat er sich das Wissen über Zombies und Vampire etc. im Spiel aneignen müssen, weiß aber einiges über die fachgerechte Entsorgung von Dryaden und kennt etliche Wege, regenerative Fähigkeiten zu umgehen.
Bringt Farbe in den Hintergrund und gibt einem Schwachstellen, ohne das man immer der Volldepp ist.
2.) Man sollte sich nicht ausgerechnet rauspicken, was einem am häufigsten begegnet und nur das schon wissen. Das wäre Charakteroptimierung abseits der Punkte... finde ich ziemlich doof.
Dazu zählt auch, das man seinem Charakter nicht nur wahre Geschichten mitgibt, sondern ein paar landes- oder charaktertypische Sachen ("Vampir? Kenn ich nicht. Aber der fiese Streifengrumpel, von dem hat meine Mutter immer....") oder auch schlichtweg Falschinfos ("Vielleicht war es doch kein Vampir? Ich habe ihn immerhin sofort mit einem Bimsstein beworfen... wie? Pflock?") Auch hier ist Zeit für Regionalkolorit: Beispielsweise kann mein Charakter auch detailliert erklären, warum es ein Unglückswunsch (und eine Beleidigung) ist, jemandem gelbe Blumen zu schenken.
Man schlage nur mal nach, welche verschiedenen Entsorgungsmethoden es bei den regionalen Vampirarten der europäischen Mythologie gab... da gab's welche (Irland glaube ich), die mußte man mit einem Penny im Mund beerdigen, damit sie liegenblieben, und sonst noch für Geschichten... bewahrt einen nebenbei auch davor, mal wieder zu verzweifeln, wenn eine SL die typischen Eigenarten eines bekannten Monstertypus ändert.
3.) Kurz gesagt: Sich auf einmal mit einem bestimmten Monster auszukennen, weil man's gerade brauchen kann, ist ziemlich blöd und ebenfalls Charakteroptimierung, finde ich.
Gruß,
Terandir
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