... ich denke, wir sind mit unseren Standpunkten gar nicht so weit von einander entfernt.

> Das kann man dann leicht so verstehen, dass eine SL auch
> "konsequentes" Charplay eines nicht völlig wahnsinnigen Charis
> mit 180°-Drehungen versehen darf, wenn z.B. ihr Plot das
> verlangt (z.B. weil der Chari den einheimischen Adligen, der
> ihn auf das Con um Hilfe gerufen hat, fordern will, weil er
> sich von ihm beleidigt fühlt).

... ich denke, es hängt immer vom Hintergrund ab. Wenn's gerade nicht passt, kann man diese Probleme auch IT lösen. Wenn natürlich der sich beleidigt fühlende Char den Adeligen gleich ohne viel Federlesen abmurkst (weil es mal wieder keine dargestellte Exekutive, etc. gibt) obwohl dieser für den Plot noch gebraucht würde, dann ist die Aktion, obwohl vielleicht konsequent, für den Rest des Spiels und der Spielerschaft nicht sehr hilfreich. Da würde ich der SL durchaus ein Mitspracherecht einräumen ...

> Ich halte meine Methode deshalb für besser, weil sich die SL
> nicht jeden Stiefel, der auf dem Con passiert, anziehen muss
> (wer den Anspruch hat, alles verbieten zu können, was
> "schlecht" ist, muss sich auch rechtfertigen, wenn was
> Schlechtes dann doch passiert) - und wenn sie nur einige
> Minuten darin investiert hat, sich ihre Spieler vorher
> anzuschauen, und ihnen auch mitzuteilen, in welchem Spielstil
> gespielt werden soll, steht der hirnlose Lageranzünder allein
> auf weiter Argumentationsflur, und IT anschließend
> lebenslänglich an den Webstuhl gefesselt, um seine Schuld
> abzuarbeiten (*).

... wenn besagte Aktionen vor versammeltem Publikum abgezogen wurde, ist es schon zu spät. Und ein paar Minuten reichen wohl kaum, um Leute und ihr Verhalten beurteilen zu können, und das mit dem Spielstil ist immer so eine Sache: je nach Situation kann es zu unberechenbaren Reaktionen kommen, ist schliesslich kein Computerspiel, dass hier abläuft. Dann schon lieber die Möglichkeit, Fehler und Problemzonen nachträglich auch entschärfen zu können, wenn der Karren noch nicht vollständig in den Graben gefahren wurde ...

> Und die Verführung ist für die SL durchaus da, wenn man
> seinen Plot grad samt dem mühselig erdachten Landeshintergrund
> den Locus runterfahren sieht - SLs sind schließlich auch nur
> Menschen, und nach mehreren Tagen Vorbereitung und Con auch
> noch dazu meist von allen Ecken und Enden her angestresst
> (seien es Spieler, Förster oder der Typ, der das Klopapier
> frisst).

... natürlich kann es hier auch zu Fehleinschätzungen und -entscheidungen kommen, aber ich behaupte, dass die Sache sehr schnell aus dem Ruder läuft, wenn man den Spielern komplett freie Hand lässt. Bei Klein(st)-Cons, wo jeder jeden kennt, mag das sogar nach dem laissez-faire Prinzip funktionieren, ab einer bestimmten Grössenordnung ist die Chance, dass jemand etwas Dummes tut, dass auch entsprechende Folgen hat, auf jeden Fall gegeben.

k.