Re: Mal ehrlich: Sonst...
Holla,
Du unterstellst jetzt also gerade einfach so, daß jeder Meuchler ein Depp ohne Charakterkonzept ist!
Klar, wenn jemand einen Auftrag annimmt, welcher begründet ist mit „Der-hat-mein-Bier-verschüttet“ dann ist derjenige wahrscheinlich ein Depp, auch wenn es tausend geprägte Goldstücke dafür gegeben hat. Wenn aber jemand einen guten Grund für den Auftrag bringen kann, sieht daß schon wieder anders aus. Der Grund „wenn der Kaliv tot ist, werde ich Kaliv an des Kaliven Stelle“ ist aber ein guter Grund. An dieser Stelle steigt man dann als guter Meuchler in die Verhandlung betreffs des Preises ein, daß heißt man sagt z.B. hundert Goldstücke (geprägt oder nicht egal). Dann sagt der Auftraggeber fünfzig, dann Sagt der Meuchler: „Ihr habt mich nicht verstanden, das war keine Verhandlungsbasis, sondern der Preis!“ Dann geht der Möchtegernauftraggeber meist auch schon weinend von dannen. Denn wir müssen uns eines ganz klar vor Augen halten, der Auftraggeber kauft nicht nur den Mord, sondern im Zweifel, d.h. im Falle des Versagen, erwischt oder ermittelt werden, das Leben des Meuchlers. Denn wird man erwischt, muß man sich als Meuchler, welcher einen Spieler töten wollte, keine Illusionen über seine Lebenserwartung mehr machen. Aus diesem Grund sollte meucheln niemals billig sein, wohl aber preiswert.
Deshalb sind alle „Ich-meuchele-für-ein-Bier-und-2-Kupfer“ Meuchler und „Ich-erschaffe-schnell-einen-neuen-Charakter-für-diesen-Job“ Typen in der Tat Deppen. Letzterer ist sogar in meinen Augen OT ein Betrüger, weil er dem Auftraggeber etwas teuer verkauft, was diesen Preis nicht wert ist, denn er verkauft kein Risiko.
Wie du aus meinen Ausführungen gesehen haben solltest, kann man als Meuchler eine ganze Ecke spielen, ohne auch nur einen einzigen Spielercharakter zu töten, ja meist sogar ohne das Töten eines NSC! Denn in 99 von 100 Fällen können die Auftraggeber entweder keine guten Gründe (ohne die kein Profi tätig werden sollte) oder keine ausreichende Bezahlung in Bar oder keines von beiden (Wie Gründe und Bezahlung, du bist doch Meuchler, nu ma ran) vorweisen. Das eine mal, bei dem der Auftraggeber beides vorweisen kann, muß man halt sein Konzept durchziehen und hoffen gut genug zu sein. Das ist dann meiner Meinung auch spielfördernd und keine Pappnasenaktion, denn wenn Gregor, König von Dunwin mit Herzog Igzorn zusammen auf dem selben Fest ist (muß nich zwingend eine Hofhaltung sein), und der Herzog im Falle des Ablebens des Königs, automatisch König wird, sollte der König mit einem Anschlag rechnen, und sich nicht mit „mir passiert nur was wenn ich das will“ in Sicherheit wiegen.
Meine, zugegeben vielleicht ein wenig abgeschweiften, Ausführungen möchte ich schließen mit:
Nicht alle Meuchler sind Deppen ohne Charakterkonzept, ein guter Meuchler meuchelt auf Grund seines Konzeptes nämlich nur sehr selten.
Grüße Boris
Sehet die Teppiche!
Sie weben nicht!
Und doch reichen sie von Wand zu Wand!
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