Hallo Thilo,
wenn mein Beitrag auch eher als kleiner Rant gedacht war, führe ich das Gespräch gerne fort.
ThiloW schrieb:
> Section31 schrieb:
>
> > Ich besuche 2-3 Star Trek Cons und 1-2 Western-Cons pro Jahr
> > mit jeweils maximal 40 Teilnehmern. 95% der Teilnehmer sind
> > immer dieselben Leute, so dass sich die Anzahl der Spieler,
> > mit denen ich zu tun habe, auf max. 60-80 beläuft. Demzufolge
> > merke ich
garnichts von "Massenhobby".
>
> Einspruch.. du merkst sehr wohl etwas von der gestiegenen
> Popularitaet des Liverollenspiels (von einem Massenhobby zu
> sprechen, halte ich noch für sehr verfrüht).
Ok, ich präzisiere: "Demzufolge merke ich
auf den von mir besuchten Veranstaltungen garnichts von "Massenhobby"." (und das sind immerhin ca. 3-5 pro Jahr).
> Die Punkte, die du weiter unten aufgezählt hast, zeigen, dass du
> zumindest informiert bist, was auch jenseits deines Tellerrandes in der
> LARP-Szene (da! wieder dieses böse Wort!) los ist.
Ich könnte ja jetzt sagen, dass es als Larp-Geheimdienst mein Job ist, informiert zu sein. Aber in Anbetracht unzähligen Larpforen und Bildergalerien wäre das Sand in die Augen gestreut. Selbstverständlich bin ich informiert, aber was hat das mit dem eigentlichen Thema "Larp als Massenhobby" zu tun? Wohl nur in so weit, dass es "heutzutage" einfacher ist, sich über das Hobby zu informieren weil es bessere und mehr Internetangebote als früher gibt - was nicht heißt, dass es nicht schon vor Jahren gute Homepages zum Thema (z.B. die Larpfaq) gab.
> > An "die Szene" glaubt doch sowieso keiner (mehr).
>
> Ich hoere imer wieder das Argument, dass LARP keine Szene ist,
> und ich wiederspreche dem immer wieder gerne.
>
Eine Szene ist eine amorphe Form von lockerer Gemeinschaft
> unbestimmt vieler Beteiligter.
Wenn eine "Szene" nur dadurch definiert ist, dass Leute mind.
eine Gemeinsamkeit haben, dann lässt sich in alles eine imaginäre "Szene"hineininterpretieren. Es gibt aber nicht umsonst den Spruch "Wir spielen zwar beide Larp, aber wir haben nicht dasselbe Hobby". Was ich mit meinem obigen Satz aber eigentlich meinte ist, dass es für mich kein "Wir-Gefühl" gibt. Ich fühle mich meinen "Mitspielern" nicht verbunden, zumindest denen nicht, mit denen ich nicht OT befreundet bin.
> Ich denke, Merkmal einer jeden Szene, die an Popularität gewinnt ist,
> dass sie inhomogener wird, und sich verschiedene Grupperungen bilden
Streiche "Szene", setze "Gruppe".
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> ich denke, das ist das, was du auch mit der "Teilung der LARP-Szene"
> meinst, oder?
Ja, genau. Ralf beschrieb seine Beobachtung ja im LarpWiki im Artikel "Die Teilung der Larpszene frisst ihre Kinder".
> Ist das ein positive oder eine negative Entwicklung?
Es ist eine natürliche Entwicklung. Da das ein Naturgesetz ist, ist es IMHO weder positiv noch negativ zu werten.
> Wo wird das hinfuehren? In ein Hobby, in dem die große Masse
> von einer entsprechenden Industrie mit Ausruestung und
> Veranstaltungen bedient wird, während das kleines Grüppchen der
> "alten LARPer" eine Elite bildet, in der sie Abseits des
> Mainstreams unter ihresgleichen dem Hobby so wie in der "guten
> alten Zeit" nachgeht (Schlagwort: "back to the roots")?
IMHO ja. Mischformen und Lagerwechsel eingeschlossen.
Gruß,
Section31
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