Clement schrieb:
>
Zitat von
die steigende Zahl der Menschen, die vom Hobby
> Liverollenspiel leben koennen
>
> Gibt es die wirklich (sicher, von 1991 bis jetzt schon, aber
> auf die nächsten 10 Jahre bezogen?)? Und wenn nicht tatsächlich
> blos eine Umverlagerung stattfindet wann wird die Sättigung
> erreicht sein?
Es ist zumindest eine moegliche Entwicklung. Es koennte sein, dass LARP poetzlich ausstirbt und nur noch von ein paar alten Opas, die sich an die gute alte Zeit zurueckerinnern, gespielt wird. Es koennte auch sein, dass LARP zu einem viel weiter verbreiteten, populaeren Allerwelts-Hobby wird. Oder irgendwas dazwischen oder was vollkommen anderes. Wenn ich genau wueeste, was die Zukunft bringt, wuerde ich mehr Geld fuer Aktien ausgeben.
> Oder haben wir in Wirklichkeit schon den
> Gipfelpunkt erreicht, und stehen im Augenblick schon vor einer
> rückläufigen Entwicklung z.B. durch kostengünstige Zeitfresser
> wie WoW?
Es kann sein. Aber zumindest aktuell kann ich noch keinen Gegentrend erkennen.
Da meine hellseherischen Fähigkeiten aber nicht sonderlich gut ausgeprägt sind, ist es auch gar nicht das, worauf ich hinaus will. Mir geht es darum, sich Gedanken zu machen, wie sich das LARP entwickeln könnte, und vorallem zu überlegen, wohin es sich entwickeln sollte, so wir es denn beeinflussen könnten (und hier wähle ich ganz bewusst den Konjunktiv).
> Inwiefern ist es eine "krampfhafte Distanzierung" wenn ich
> feststelle dass das was ich mir unter LARP vorstelle
> offensichtlich bis auf den Namen nichts (oder nichts
> wesentliches was über äussere Formen wie "zelten" hinausgeht)
> mit dem gemein hat was sich jemand wie Blutwurst et. al.
> darunter vorstellt?
Vielleicht der Versuch, Unterschiede zu finden, anstatt die Gemeinsamkeiten zu akzeptieren. Es ist halt eben nicht nur das "zelten", sondern das Hineinschlüpfen in eine andere Rolle, das agieren ohne Drehbuch und Publikum mit Mitspielern, die ebenfalls in fiktive Rollen schluepfen. Dabei bedienst du dich der selben Mechanismen, Medien und "Rituale", egal ob dabei am Ende ReenLARPment, Xorgul'ap'hastenichtgehoert, der Halbdämonenerzpunktemagier oder Captain Foo vom Raumschiff Blubber herauskommt. Dass die kleinen Unterschiede, die da sind, am Ende aber dazu fuehren, dass die jeweiligen Spielansichten vollkommen unvereinbar mit einander sind, steht ausser Frage. Das ist wie beim Menschen und dem Affen.. auch wenn das Erbgut zu 99% identisch ist, macht der verbleibende Prozentpunkt doch eine Menge aus :)
Ich denke aber, dass das zu weit vom eigentlichen Thema abfuehrt. Und da ich ein Mensch bin, der zu tiefst davon ueberzeugt ist, dass solche Diskussionen in einem Forum zu nichts als virtuell eingeschlagenen Köpfen fürt, möchte ich sie eigentlich ungerne an dem Punkt weiterführen.
> Nur dass es sich dabei um eine Einzelveranstaltung handelt.
> Nehmen wir mal an dass es 3 Veranstaltungen dieser oder
> vergleichbarer Art (2 von uns, und eine von den Freigenossen?)
> pro Jahr gibt. Wieviele Veranstaltungen gibt es insgesamt? 600?
> Dann sind 3 davon leider nur 0,5%. IMHO statistisch irrelevant
> und nicht für irgendwelche Aussagen zum aktuellen Zustand des
> LARP, bzw. seiner Entwicklung tauglich. Ein Nebengleis,
> sozusagen. Ich kann auch nicht aus einer Spontanheilung auf den
> üblichen Krankheitsverlauf schliessen.
Wie auch von dir schon geschrieben, man kann es durchaus als Chance einer weiteren Verbreitung des Liverollenspiels sehen, dass man eben auch für seine kleine 0,5% Niesche mehr Gleichgesinnte findet. Lieber 0,5% von 600 als 0,5% von 200 Veranstaltungen, die meiner Vorstellung entsprechen.
ciao, Thilo