Voiceless schrieb:

> > Wieso ist das Verhalten eines einzelnen unbekannten Kunden
> ein
> > Grund, nicht mehr mit dem Händler zu verkehren?
>
> Es handelt sich hierbei um einen speziellen Fall. Waffen sind
> eine relativ "kritische" Ware. Es ist eine Regel niemals
> mit einer Schußwaffe (auch ungeladen) auf Personen zu zielen
> (wenn man nicht vor hat sie auch einzusetzen). Für die
> Einhaltung dieser Regel ist der Eigentümer der Waffe
> verantwortlich, insbesondere auch, wenn er die Waffe einem
> anderen überläßt. Als Händler kennt man seine Kunden natürlich
> nicht gut genug, um wirklich immer einschätzen zu können, wie
> sich ein Kunde verhält, wenn er ihm eine Waffe zur Ansicht
> überläßt. Es kann also passieren, daß ein Kunde damit "Unfug"
> treibt, aber der Händler hätte hier sofort einschreiten
> können/müssen, damit der Kunde diesen "Unfug" unterläßt, das
> hat er aber nicht. Wenn er sich aber in einer solch wichtigen
> Situation nicht korrekt verhält, ist es sehr fraglich, wie
> seine sonstigen Gebaren sind.

Chapeau!

Der Niedliche hat exakt das Problem verstanden und völlig richtig analysiert und dargelegt.

In der Tat ist der Handel mit Jagdwaffen, insbesondere mit den "refurbished" Waffen, ein absolutes Vetrauensgeschäft. man vertraut dem Händler der diese gebrauchte Waffe aufbereitet und wiederverkauft im wörtlichen Sinn sein Leben an, denn wenn dieser Fehler begeht bei dem Aufbereitungsprozeß explodiert die Waffe beim Schuß was bei diesen Patronen (wir reden hier über eine sog. "Großwildwaffe" mit der man auch kleinere Saurier umlegen könnte wenn man wollte/könnte und die angreifende Elefanten stoppt und tötet) was den Tod des Schützen nach sich zieht, und einen recht schmerzhaften dazu.

Wenn nun also dieser Händler in der Grundregel der Waffenhandhabung (und das ist eine die immer und überall gilt, völlig egal ob unter Jagd- oder Sportschützen) so nachlässig ist das er zuläßt das einer der Standbesucher mit seiner Waffe dagegen verstößt, dann möchte man garnicht mehr drüber nachdenken wogegen der noch verstößt.
Da damals einer der Senior Partner des Unternehmens den Fall mitbekommen hat bin ich mir übrigens relativ im Klaren über den weiteren beruflichen Werdegang dieses Verkäufers. Der Kauf kam im Übrigen im Folgejahr trotzdem zustande und damals waren dann alle Waffen so gesichert das derartiges nicht mehr vorkommen konnte. Die weitere Geschichte des Gewehrs, so interessant sie sein mag, tut jetzt hier nix mehr zu Sache.

Insgesamt sollte dieses Beispiel aufzeigen das es bestimmte ungeschriebenen Regeln gibt deren Überschreiten bei manchen Personen nicht wieder gut zu machende Imageschäden (um es mal vorsichtig zu formulieren) erzeugen. Und so sehr ich Verständnis für plakative Darlegungen habe, ich setze ffür mich eine unsichtbare Grenze deren Überschreiten ich nicht gut heissen kann.

Gruß
Fred



Wer hat´s erfunden?
der Fred! Eh klar!