> Derjenige, der meiner Meinung nach im Umfeld dieser "Gruppe"
> den unerträglichsten Diskussionsstil besitzt, spielt einen
> DragonSys-Magier, während der Mensch, den ich für seine Fähigkeit,
> stets geduldig, relativierend und differenziert zu schreiben am
> meisten Bewundere, eher in die punktelose, fantasy-arme Ecke paßt.

Wer auch immer damit gemeint ist (ich sicher nicht), eine ähnliche Einschätzung habe ich auch - allerdings auf einem algemeineren Level.

Ich habe in den letzten Jahre die Erfahrung gemacht, dass die m.M.n. besseren Spieler auch die eloquenteren sind. Diese Erkenntnis ist mir bei der Lektüre von Ralfs Text gekommen, und ich habe festgestellt, dass diejenigen Leute, deren Spiel ich zumindest vertretbar finde, sich auch persönlich oder virtuell entsprechend artikulieren können. Auch wenn das keine totale Aussage ist; meiner Erfahrung nach pflegt ein gros derjenigen Spieler, dessen Spiel ich schätze, m.M.n. einen guten Diskussionstil.
Eine Möglichkeit, das zu deuten, ist vielleicht die Tatsache, dass aus vernünftigem Denken (als Voraussetzung für vernünftiges Diskutieren) auch vernünftiges, also angemessenes Spiel resultiert.
Es geht mir gar nicht so sehr um Genre- oder Regelfragen; eher darum, dass meine persönliche Idee des Liverollenspiels - so generell sie auch sein mag - mehr oder weniger von Leuten geteilt wird, mit denen ich auch den Diskussionstil teile.
Meine Beobachtung (und man möge mich korrigieren) ist, dass oft auf eloquente Argumentation mit Ärger reagiert wird. Meist wird dann Überheblichkeit in das Posting reingedeutet, oder es spricht einfach der Frust aus den ausgeboteten Schreibern.
Dass dann auf Beleidigungen (und auch Ali-Zimmerer-Postings, in denen der Leser für dumm verkauft wird, sind Beleidigungen) im besten Falle mit Ironie gekontert wird, ist nur menschlich.
Diese wunderbare Feststellung nicht nur von Cartefius, dass "Ein erwachsener Mensch ... lernen [muss], zwischen Kritik an seinen Handlungen oder Ideen und einem Angriff auf ihn als Person zu unterscheiden" kann gar nicht oft genug als Motto über ein Forum genagelt werden. Denn dann kann man auch leichter seine Motivationen oder Einstellungen hinterfragen, und nur wenn man sie hinterfragt, kann man sie auch argumentativ verteidigen. Sonst landet man nur bei einem dogmatischen "Ich will das aber!".

Die Aussage von Alex Specht trifft zu: "Weil sich einzelne Personen und eine Gruppe von Leuten nicht benehmen konnten und jeden Spielstil, der nicht mit dem ihren kompatibel war, nicht nur kritisierten, sondern die Vertreter auch regelrecht beleidigten, sich über sie lustig machten und sie angriffen" wurde das Larpforum in die Knie gezwungen. Aber diese "Gruppe" ist nicht die von Ralf verteidigte - es ist die Gruppe von Menschen, die diese einfache Feststellung Cartefius' nicht verstanden hat, und eine gesunde Streitkultur (engl. "argument" von "to argue" = "streiten") als Nährboden für persönliche Angriffe gesehen haben.

Anscheinend müsste man das Hülssche Axiom umformulieren, und von einer "Teilung der LARP-Foren" sprechen.

Bis dahin,

Daniel



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Chuck Norris can simply walk into Mordor.