Also, hier muss ich Dirk durchaus mal recht geben: Eine strikte Trennung verschiedener Magie-Richtungen ist sehr sehr praktisch. Ich habe eine solche Trennung in meinem System eingeführt und es funktioniert wunderbar.

Nur zur Beschreibung: Es gibt insgesamt 12 Richtungen der Magie und man kann als Magi normalerweise 2 Richtungen, mit vielen Nachteilen verbunden 3 Richtungen erlernen. Meistern kann man immer nur eine Richtung der Magi.
Der Effekt einer solchen Trennung ist, dass ein Magi niemals alle Arten von Sprüchen haben kann. Elementalisten beherrschen einfach keine Heilsprüche und Nekromanten können schlicht und einfach keine Feuerbälle werfen. Ein Thaumaturge beherrscht keine Flüche und eine Hexe kann keinen "Magie erkennen" zauber oder ähnliche Sprüche, die der Thaumaturgie entstammen.
Einige der Richtungen sind gegensätzlich, können also nicht kombiniert werden. Es gibt also keine Magi, die Hexerei und Thaumaturgie kombinieren und es gibt keine Nekromanten, die spirituelle Magie (Die Magie der Priester) beherrschen.

Im Endeffekt werden Magi auf diese Weise zur Zusammenarbeit gezwungen und ein einzelner Magi kann nur selten die Lösung eines Problems erreichen.

Zusätzlich hat dann noch jede Magi-Art ihre eigenen Nachteile:

Alle Magie ausser Priestern können in Tempeln keine Magie wirken.

Nekromanten können keinen heiligen Boden betreten und erhalten Schmerzen durch Segenszauber. Dafür haben Flüche keine Wirkung auf einen Nekromanten.

Hexen können keine Tempel betreten, dafür werden sie von Tieren und Waldwesen niemals angegriffen. (Das ist in der Kampagne sehr wichtig.) Die Magie der Hexen wird stärker, je wütender eine Hexe wird - damit aber auch unkontrollierbarer.

Thaumaturgen sind langweilige Wissenschaftler. Wenn sie ausser sich geraten, verlieren sie die Fähigkeit, ihre Magie zu wirken. Die Sprüche der Thaumaturgen sind deutlich komplizierter als die anderer Magi - sie brauchen doppelt soviele Worte um einen Spruch zu wirken wie ein anderer Magier.

Talismanten können als einzige Magier Gegenstände verzaubern - aber solange ein von ihnen verzauberter Gegenstand magisch ist, haben sie diese Magie nicht zur Verfügung und können darüber angegriffen werden. Wird einer ihrer magischen Gegenstände zerstört, bevor die Magie darin verflogen ist, wird der Magier dadurch verwundet. Talismanten können keine direkte Magie wie Geschosse oder Schutzauren wirken.

Und so weiter und so weiter.


Durch all diese kleinen Trennungen der Magierichtungen und all die Probleme, die ein Magier durch diese Magierichtungen erhält, werden die Magi an sich lebendigere Charaktere. Sie sind keine Alleskönner - sie sind sehr mächtig, aber auch sehr begrenzt. Magi sind unter umständen die mächtigsten Charaktere - aber auch die angreifbarsten und anfälligsten Charaktere.

Ich finde diese Darstellung der Magie deutlich schöner als die leider so üblichen Omni-Magi, die einem dauernd begegnen. Ich finde es schöner, mit einem Nekromanten zu spielen, der in unserer Kampagne das absolute Böse darstellt, aber auch zu den grössten Heilern gehört, die existieren - als mit einem der üblichen "Ich kann alles"-Omnimagi zu spielen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass den meisten Omnimagi einfach die Tiefe fehlt - sie sind stink-langweilig.

Jörg