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Kette + Überwurf
Datum: 2008-03-08 20:38
Ok, bevor wir jetzt aneinander vorbeireden:
Bezieht sich das "generischer Wappenlappenträger" auf die von Clement erwähnten BW-Biker mit Wappenlappen, oder auf die Kombination Kettenhemd plus Überwurf generell?
Gerade letzteres sehe ich halt als klassischen Archetypen (wohl angelehnt an die Kreuzzüge), und der wurde eben auch in diversen Rollenspiel-Settings aufgegriffen. In Aventurien etwa für "altertümlichere" Ritter und Ordenskämpfer (Rondrianer, Golgariten, ...).
Und die Kombination Kettenhemd mit Überwurf läßt einfach nicht allzuviel Design-Spielraum. Insofern bin ich da etwas zurückhaltend, den entsprechenden Spielern einen Strick draus zu drehen.
Da ist halt schlicht die Frage, was du kritisiert:
- Dass es soviele Ordenskrieger und Söldnerkompanien gibt?
Das seh ich das Problem schlicht in der "offenen" Construktur, in der es praktisch nur den Hintergrund gibt, den die Spieler selbst mitbringen. Das führt zu Gruppenbildung. Gerade bei Abenteuer-Cons find ich es da nicht überraschend, dass das eben großteils irgendwelche Kämpfergruppen sind. Und die Beliebigkeit begünstigt da eben Gruppen mit starker Überzeugung ("Wir machen das Böse weg") oder eben mit wenig Überzeugung ("Wir sind da wo's Geld gibt") - ein Bauernmob oder ein Trupp Stadtgardisten reist eben nicht ständig in der Welt rum.
- Dass sich diese Gruppen des Kettenhemds-plus-Überwurf-Archetyps bedienen?
Das seh ich schlicht als Stil- und Geldfrage. Wer den Stil mag wird ihn eh wählen. Für viele andere entscheiden schlicht die Kosten: langes Kettenhemd plus Überwurf liegen wohl so bei 130€. Das erlaubt schon ein einheitliches Auftreten und bietet aus gamistischer Sicht die beste Rüstungspunkte-Abdeckung fürs Geld.
Sicher, irgendwann ist's nicht mehr originell. Aber ist es deswegen schlecht?
- Dass Gruppen diesen Archetypen versuchen umzusetzen, aber es nicht schaffen?
Seh ich einfach als Fall von nicht gelungener Darstellung.
Und was schlechte Darstellung angeht, so seh ich die weitgehend vom Setting getrennt.
"Was will ich darstellen" und "Wie setze ich das konkret um" sind zwei Achsen.
Das Setting läßt sich vergleichsweise nicht-wertend anhand formaler Kriterien einteilen.
Bei der Umsetzung von Darstellung/Gewandung wird das ja kaum versucht. Selbst in den Meta-Diskussionen gibt es kaum formale Kriterien für Gewandung - da wird eben immer mit den Extrembeispielen rumhantiert. Und da so nebenbei eine Einteilung aus dem Ärmel zu schütteln ist mir dann doch zu gewagt. Dazu ist mir die ganze Thematik schlicht zu subjektiv. (Z.B. scheint es zum Thema "Schuhe" einfach zwei Typen Mensch zu geben.)