Naja, was das F.A.T.E. der Lost Ideas Orga angeht hab ich eigentlich durch die Bank nur Positives gehört (etwa
hier). Insofern scheint es die neuen, gut umgesetzten Konzepte eben doch zu geben.
Ich denke, letztendlich geht es darum, inwiefern sich alle Beteiligten abstimmen
was sie wollen,
wieviel Aufwand sie da reinstecken wollen, und
wie sie damit das meiste rausholen.
Ohne das als Aussenseiter wirklich beurteilen zu können, so hab ich eben doch den Eindruck, dass es da eben häufig nach dem Motto verläuft: "Wir wollen alles, wir investieren soviel Aufwand wie nötig und wir haben die und die Idee, die wir unbedingt umsetzen wollen."
Entsprechend sind die Cons dann halt mehr oder weniger ok, aber eben auch kaum irgendwo herausragend. Und teilweise kommt eben der Aufwand nicht richtig zur Geltung: Wenn das NSC-SC-Verhältnis 15:90 ist, dann wirkt auch das beste Endgegner-Kostüm irgendwie verloren. Die beste Tavernen-Deko wirkt nicht, wenn die Taverne voll von OT-Gegenständen und -Gesprächen ist. Und so weiter...
Und da hilft das Setzen von Schwerpunkten einfach weiter. Wenn eine kleine Orga sagt "Das wird ein Mosch-Con", und es dann zusammen mit den Spielern und den NSCs gelingt interessante Kämpfe zustande zu bringen, dann werden wohl alle ihren Spass haben, auch wenn es kaum Plot und Deko gibt.
Aber da hab ich halt manchmal auch den Eindruck, dass Orga und Spieler einfach zu weich/verwöhnt sind, und gar nicht den Willen haben Abstriche durchzusetzen bzw. in Kauf zu nehmen - zumindest auf größeren Abenteurcons, auf denen irgendwie Platz für alles soll: Schlüssiger Hintergrund und Charaktere aus aller Welt, Camping und Kämpfe, Spannung und Taverne, Gruppenspiel und Plotjagd.
Gerade wenn Orga und Spielerschafft sich nicht wirklich kennen/absprechen/vertrauen/einschätzen können, sind die Spieler glaub recht unwillig sich in ihren Möglichkeiten einschränken zu lassen. Die 08/15-Orga läßt sich bei öffentlichen Cons eben nicht in die Karten schauen, gibt keine klaren Ziele vor und versucht erst recht nicht, die Spieler zu überzeugen, dass die Orga die praktische Umsetzung auch hinbekommt.
Da heißt's dann immer "Vertrau uns" - aber gerade dazu scheinen eben Spieler (und auch immer mehr Nichtspieler) nach zu vielen schlechten Erfahrungen eben nicht mehr wirklich bereit. Unabhängigkeit von der Orga ermöglicht es zur Not sich selbst zu bespaßen.
Im Gegensatz dazu hab ich durchaus den Eindruck, dass der Trend bei erfahreneren/eingespielten Orgas/Spielergruppen zum Themen-Con geht. Magier-Akademien, religiöse Konvente, Elfen-Treffen, Tanzbälle, Wettkämpfe etc. - häufig im kleinen Kreis im Rahmen des Gruppenhintergrunds.
Weniger ist eben manchmal mehr.
Nur scheint eine solche Willens- und Vertrauensbildung eine Zeit zu brauchen - die meisten neuen Orgas scheinen im Fantasy-Bereich mit "Wir bieten alles für alle"-Cons anzufangen.
Anders als im Nicht-Fantasy-Bereich, wo tendenziell eher über das "Was wollen wir" und das "Wie erreichen wir das" nachgedacht zu werden scheint. Mein Eindruck ist, dass dabei auch eher mit offenen Karten gespielt wird. Con-Gelände, existierende Deko, Ambiente-Standards und Gedanken zum Spielablauf werden meist offener kommuniziert - und das schafft einerseits Vertrauen und erlaubt es den Spielern andererseits auch mehr zum Gelingen des Cons beizutragen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008-02-18 12:47.