Lieber aggro,

Larp ist wahrscheinlich gem. Deiner Aussagen in keinster Weise das richtige Hobby für dich. Ich empfehle Dir Living History Veranstaltungen mit Freikämpfen. Evtl. auch Cage Combat oder SCA Veranstaltungen.

Da kannst Du alles das machen, was Du dir in Deinen Helden Träumen so maximal vorstellen kannst. Eventuell wären aber auch Dilletanten Cons was für dich, wenn Du deine Vorstellungen arg zurücknimmst.

LARP = Live Action ROLE PLAYING

Das Rollenspiel (sprich Theater spielen) steht dabei eindeutig im Vordergrund. Kämpfe sind eine Form des Spieles und werden nur symbolisiert. Ja, es gab sogar mal Larpformen wo Kämpfe per Schickschnackschnuck und ähnliches ausgehandelt wurden, und dann der entsprechende Kampferverlauf genauso so simuliert wurde. Daher es war total egal welcher toller Hecht Du warst, verloren beim Schnickschnackschnuck, verloren war auch der Kampf.

Gehen wir aber mal zum allgemein üblichen über. Hier ist es so, dass mehrere Formen des Larps entsprechned Deiner Rüstung gewissen Wertigkeiten zustehen. Nehmen wir mal an, Du und Dein Gegner ihr habt beide 4 RP. Du kämpst nun so gut Du kannst und er fuchtelt rum, und dadurch trifft er dich eben 4 mal, schneller als Du Bindung sagen kannst.

Er hat gewonnen, Du nicht.

Zugegeben das war kein schöner Kampf, aber so sieht die Realität aus.

Du kommst mir vor wie ein Vertretet des theoretischen Larps. Weiss alles besser, hat aber noch nie mitgemacht. Hierzu mal eine kleine Geschichte.

Es gab mal einen jungen dynamischen Salestrainee. Engagiert wie der Mann war hatte er nach seinem Studienabschluss viele Kurse besucht und wusste nun in der Theorie genaustens Beschei wie man verkaufen kann.

Nach Eintritt in die Firma und den üblichen Entrykursen wurde dieser an die für ihn bestimmte Abteilung zugewiesen und damit auf die Menscheit losgelassen. Da aber die Firma auch nicht dumm war, bekam dieser Salestrainee, der ja den theoretischen Vertrieb Meisterhaft beherrschte einen Senior Manager an die Seite. Dieser alte miesepetrige Sack hatte niemals studiert und kehrte sich einen Scheiss um die tollen theoretischen Fachvorträge. Trotzdem war der alte Sack nicht ganz schlecht in dem wass er tat, verdiente entsprechend und war auch bei den Kollegen anerkannt.

Nach 3 Monaten harter Frontarbeit wunderte sich unser Salestrainee immer mehr...alles seine theoretischen Modelle erwiesen sich zwar nicht als unbrauchbar, dennoch griffen die nicht so wie es sein sollte, ergo seine Erfolge blieben total aus. Der alte Miesepetrige Sack hingegen fuhr ohne Rolex und ohne Armanianzug zu den Kunden, war mit einigen per Du, mit anderen sprach er über dies und das, und zum Schluss nam er einen Auftrag mit.

Irgendwann erkannte der junge Salestrainee das kleine aber tolle Geheimniss: In der Theorie funktionert alles bestens und toll. In unseren Köpfen spult sie tolle funktionierende Filme ab. Leider sieht die Praxis komplett anders aus...da gibt es nämlich einen Faktor der total unberechenbar ist, dieser dumme Effekt nennt sich Mensch. Diesen Faktor kann man nur mit einem Skill begenen: Erfahrung.

Sprich: Geh auf Cons, mache aktiv Larp. Schaue Dir an was in Deinem Umfeld geht und was nicht und dann, ja dann melde Dich wieder, reiss das Maul auf und mach Verbesserungsvorschläge

Im Moment bist Du in meinen Augen maximal ein theoretischer Larper, mit amüsanten Vorstellungen. Lustig vor allem da Du meinst mit 1-2 Seminaren der Held im Erbeerfeld zu sein. Jung, hier gibt es Leute die machen länger Schwertkampf als Du alt bist (ich nicht), und hier gibt es Leute die haben ein wenig mehr Erfahrung im Fechten als ein Collin Seminar und dazu kommt die spielen schon verdammt lange und oft Larp.

Und bevor Du dich da mit einem Christian oder Andrej auf eine Diskussion einlässt solltest Du vorher genau überlegen wie weit Du den Mund aufmachen willst, denn die kennen beide Welten aus Erfahrung, Du gerade mal eine und die andere nur in deiner Kopftheorie.

Stephan