Re: Also....
sokrates schrieb:
> Der gemeine Larpkämpfer ist nicht notwendigerweise ein Meister
> im Umgang mit seiner Waffe, aber er hat meistens feste
> Vorstellungen von dem, was sein Charakter darstellen soll. Der
> Larper schleppt also einen ganzen Rattenschwanz an - in ihrer
> Essenz meist reichlich simplen - Ideen herum,à la "Ich gegen
> das Böse", "Rettung der Welt durch mich", "Ich bin unsterblich,
> denn als Held/SC kann ich eh' nicht sterben". Das ist ein
> Qualitätsunterschied inder Motivation, auf einen anderen
> einzuhauen.
Du scheinst Larp-Kämpfern nicht viel zuzutrauen.
Davon abgesehen halte ich die oben angeführten Punkte in Bezug auf Larp-Kampf wür wenig relevant und zur Abgrenzung zum "normalen" Sport für ungeeignet. In beiden Bereichen gibt es Leute, die sich für die grossen Könner halten - egal ob da jetzt was dran ist oder nicht.
Bei Interesse kannst Du Dich mal über Jugger (eine Art Larp-Kampf-Sportart ohne Rollenspiel) informieren und das zum Gegenchecken Deiner Argumente heranziehen.
> Warum ist der Kampf für die meisten essentieller Bestandteil
> des LARP?
- Spannung. Aus Veranstaltersicht: Konflikte sind die einfachste Methode Spannung zu erzeugen, und Kämpfe sind dabei das einfachste Mittel. Benötigt wenig Planung, unterhält viele Teilnehmer und geht selten schief.
- Austoben. Das, was auch viele an Sport schätzen. Adrenalin, Muskeleinsatz, Körperempfinden.
-
Flow. Kämpfe sind meiner Meinung nach im Larp mit die einfachste Methode in den Flow zu kommen. Eben auch, weil das Szenario häufig an die Fähigkeiten der Teilnehmer angepasst wird.
- Posen. Mit das Wichtigste am Larp. Und halt auch wieder im Larp-Kampf vergleichsweise einfach umzusetzen. Sei es durch "schöne" Kämpfe, "schönes" Sterben oder die zahlreichen anderen Möglichkeiten einfach eine gute Show zu liefern.
- (Kampf-)Ästhetik. Man denke nur Matrix, Tarantino, Kung-Fu. Kann man als Gewaltverherrlichung oder als Kunst sehen. Diskussionen darüber können wohl recht lang werden und sind meist müßig.
- Der Epik-Faktor. Gerade auf Grosscons. Läßt sich am einfachsten in Schlachten erreichen. Andere Möglichkeiten zum Einsatz gemeinsam agierender Menschenmassen gibt es, aber entweder passen die nicht ins Setting, lassen sich nicht in der gleichen Zeit abwickeln, machen den Darstellern keinen Spass oder die Umsetzung benötigt wesentlich mehr Organisation.
- Teamplay. Keine wirkliche Voraussetzung. Aber viele scheinen das am Larp-Kampf zu schätzen. Einerseits die Zusammenarbeit mit den Leuten neben einem, andererseits das Ineinandergreifen der verschiedenen "Einheiten-Typen".
- Vorantreiben der Handlung. Kämpfe sind auch hier das einfachste Mittel, und die Spieler haben hinterher das Gefühl, dafür etwas "getan" zu haben.
Die obige Liste ist wahrscheinlich noch nicht vollständig, und nicht für jeden sind alle Punkte gleich wichtig.
Wenn Du willst kannst Du ja mal versuchen, ein Nicht-Kampf-Szenario zu entwerfen, dass die obigen Punkte erfüllt, und das bei gleichem Aufwand und gleicher Spielereinbindung.