Stephan schrieb:

> Was den Spaß betrifft, scheinst Du hier eine bestimmte Sache
> durcheinander zu werfen.

... reine Mutmassung.

> Es macht Spaß LARP zu machen,
> konsequent einen Charakter zu spielen.

... was immer diese Definition bedeutet.

> Letztlich ist die
> ureigenste Eigenschaft eines Rollenspiels das Handeln in einem
> (für die Realität) Konsequenzfreien Raum...

... eine mögliche Definition. Die ureigenste Eigenschaft? Kann und will ich so nicht beurteilen.

> Wenn es nun die
> Rolle gebietet (die man sich selber ausgesucht hat, im
> Bewußtsein ALLER Konsequenzen im Spiel!!!), das man einen
> anderen Charakter angreifen, notfalls sogar töten muss, kann
> dies durchaus eine Quelle für Spielspaß sein.

... für denjenigen, der sich diese Rolle aussucht. Für denjenigen, den die Auswirkungen dann betreffen? Gute Frage ...

> Das dies für Dich
> nicht so ist, hast Du schon kundgetan, aber es muss nicht für
> andere gelten.

... natürlich nicht. Aber der Aggressor ist derjenige, der die Aktion auslöst, nicht das Opfer. Anders ausgedrückt: warum sollte ich daran schuld sein, wenn du ein "Täter"-Konzept fährst und ich es, weil ich es nicht so toll finde, dementsprechend ignoriere? Die Bringschuld, mir dein Konzept schmackhaft zu machen, liegt bei dir, nicht bei mir.

> Nun lebt LARP aber davon, das man miteinander
> spielt. Da kann es auch vorkommen, dass man sich gegenseitig
> umhaut.

... kann, muss aber nicht. Und Miteinander ist keine Einbahnstrasse. Je aggressiver das Konzept - im Sinne von "Umhauen" - desto mehr sollte man sich dazu überlegt haben, diese Verantwortung kann man niemand anderem umhängen. Und wenn man feststellt, dass es nicht ankommt, nicht immer gleich die Schuld beim Gegenüber suchen ...

> Ich sage es nochmal - um nicht gleich in die
> Massenmörderschublade gesteckt zu werden - ich vermeide es
> ebenfalls, andere Chars zu töten, da ich auch an den Spielspaß
> der Spieler denke.

... es geht nicht nur um's töten, auch wenn das eine der endgültigsten Aktionen ist.

> Dies ist eben eine Maxime im LARP, dass man
> versucht, den Spielspaß anderer zu berücksichtigen.

... manchmal kann (und sollte) das auch im Verzicht enden.

> Nur finde
> ich solche Argumentationen entnervend, die Verständnis
> einfordern, es selber aber nicht entgegenbringen können.

... einfache Sache: mein Verständnis endet dort, wo mich _Aktionen_ anderer Spieler nerven. Dieses Verständnis bringe ich auch anderen entgegen und gestehe ich jedem anderen zu - daher überlege ich mir durchau bei Aktionen mit entsprechender Tragweite, wie weit ich gehen kann und darf.

> Im
> Klartext: Ich kann nicht fordern, dass ein Spieler auf mich
> Rücksicht zu nehmen hat, da ich (beispielsweise) nicht im
> Schlaf erdolcht werden will, ohne nicht auch eben diesem
> Spieler für seine Art und Weise zu spielen zumindest etwas
> Verständnis entgegen zu bringen.

... wie gesagt, wenn ein Spieler meint, einen meiner Charaktäre im Schlaf erdolchen zu müssen, bitteschön. Bin ich gerade kaputt von meiner letzten Nacht als Tavernenwirt oder einer 8-stündigen Autofahrt, werde ich meine Begeisterung darüber entsprechenden Ausdruck verleihen - sollte schliesslich auf das Verständnis meines Gegenübers stossen.

> Es ist leider so, dass es mittlerweile tatsächlich inkompatible
> Spielstile gibt, und ich wage die Behauptung, das manche mit
> LARP eigentlich nix mehr zu tun haben.

... kommt immer auf die Definition von LARP an. Rücksichtslosigkeit hat meiner Meinung nach auch nichts damit zu tun, und so empfinde ich manche Vorstellungen mancher Leute - ohne jetzt hier ein konkretes Beispiel zu nennen.

> Trotzdem sollte man
> versuchen, für Wünsche und Bedürfnisse andere Spieler immer ein
> offenes Ohr zu haben. Und dies gilt eben in ALLE Richtungen.

... selbstverständlich. Nur wenn ich dich zB nicht anspiele, du aber etwas von mir willst, wer wird da auf wen zugehen müssen?

k.