Bilshifa! ..Narren, das wären die, welche meinen, es funktioniere von selbst.
Am meisten an der Nase nehmen sollten sich die Orgaleute und Planer -
nein, andersrum:

Zuerst ist es für Live-Szenen total wichtig, dass der Hintergrund und das Setting wirklich gut vermittelt wird. Was in einer Kampagne vielleicht erleichtert wird durch Erzählungen der Spieler, muss sonst halt mit mehr Anstrengung getan werden: der Einlade-Flyer, der Landesbeschrieb auf der HP, die Infos für die Spieler (was grad aktuell die Gefahr sei), unterstützt von vielen Einzelheiten der Ausstattung, der Geländeauswahl usw.
Um die Phantasie der Spieler herauszukitzeln, könnten sogar in Beschreibungen Vergleiche mit Filmszenen eingebaut werden.

Was Meister Bernd zu recht aufzählt (Probleme, einen Anführer zu finden. Der müsste in kurzer Zeit seine Mannschaft "stählen" undsofort..)
das ist doch einer Orga schon bekannt. Da können sie Gegensteuer geben, indem nicht nur die Motive der Angreifer/Verteidiger ausgedacht und aufgeschrieben werden, sondern auch in Brainstormings die zugehörigen Abläufe genau überlegt werden:
dann kann man zb am Anfang des Cons nach Bekanntgabe des Auftrags eine Zeit einplanen, wo die Helden ungestört einen Anführer wählen können: der wird dann vom Fürsten zum Tee ins Zelt bestellt, wo ihm die Absichten Outtime verklickert werden, und dann macht er taktisch keine groben Schnitzer.

Und klar ist zurzeit auch, dass der Individualismus der Helden unerhört grassiert.
Das sieht man bereits bei einer Fünfergruppe, die sich an der Weggabelung entscheiden soll - ist eine "Larpkrankheit". Schon nach wenigen selbst organisierten Abenteuern wusste ich, dass man genau wegen solchen Debattiersituationen massig viel Reservezeit einplanen muss.
Das Einzelgängertum wird beispielsweise durch die üblichen Zeltlager gefördert: jeder wohnt mit seinen Freunden allenfalls (die evtl. sogar mit andern Charas in andern Gruppen agieren) in einem Campinghaus, das auch noch mit OT-Zeug angereichert wird. Bei Selbstverpflegerei ist vor jedem Zelt die Grillschale, die Biertischgar-nie-tour, die Petflaschen = jeder kocht sein Süppchen!
Wie wär es, das Zeltlager als billige Übernachtungsmöglichkeit direkt neben den modernen Duschanlagen als Outtime-Zone zu deklarieren, dann die angereisten Helden am Fr-Abend zur Audienz beim Fürsten zu bitten. Anschliessend tragen sich die Questenwilligen in die Gehaltsliste ein, bekommen eine Stunde Zeit zum packen ihrer Marschausrüstung - und ab geht's!
Nach einigen Encounters wird ein Biwack bezogen (das muss als Location von der Orga gestellt und eingerichtet sein, kann aber auch zb der Vorderteil des Zwergenstollens sein, die Taverne mit Scheune und Stroh usw.), da werden Wachen aufgestellt, mit ein wenig Met-Kreisen das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.
So möchte ich wetten, dass dann am frühen Morgen in einer bedrohlichen Situation die Spieler nicht in Ausflüchte ausscheren, sondern die Szene wirklich geniessen und spielen.
Meistenste Grüsse. Habakuk.