Du mußt halt fragen ...
Hi Dirk,
ich denke, daß es eigentlich zwei Typen von Amazonen gibt, über die hier gesprochen wird, welche beide nur einzig den Namen gemeinsam haben.
1) Das LARPer Bild
Dieses Bild orientiert sich rein am Äußerlichen und wird gespeist von diversen Quellen, die sich ebenfalls nur auf Äußerlichkeiten beschränken. Zumal die Zielgruppe meist männlich zwischen 16 und 35 Jahre alt ist.
(Fernseh-Serien, (Fantasy-)Filmen, Fantasy-Malerei, Pseudo-historische Umsetzung aus RPGs (P&P/ Computer). Daß dieses Bild nur sehr oberflächlich ist, ist klar und auch logisch, in Anbetracht der Zielgruppe.
2) Das Frauenbild
Hier tritt die Philosophie in den Vordergrund und die rein äußerliche Erscheinung wird unwichtig. Nach meiner Erfahrung spielt hier wesentlich stärker die Lebenserfahrung und das Real Life Ideal einer Frau herein. Damit ist die „Rolle“ einer Amazone im LARP meist lediglich der spielerische Ausdruck einer Lebensphilosophie.
In meinen Augen ganz krasse Beispiele, worin sich der Unterschied der Bilder offenbart, sind, wie in diesem Thread zu sehen, Fragen wie:
- Die Stellung des Mannes bei den Amazonen und wo kommen die Kinder her?
(Oder auch: Wie wird denn bei Euch gef1ckt?)
Tatsache ist, daß die Männer total außen vor sind. Es gibt sie, sie sind ab und an ganz nützlich, aber ansonsten war es das. Ich will ja auch nicht die Lebensgeschichte meines Pizzaboten wissen, wenn er mir eine Pizza vorbei bringt.
- Die Brustfrage.
(oder auch: Wie seid Ihr denn drauf?)
Jede Bogenschützin, wie bereits gesagt, kann einen Bogen spannen, ohne daß sie sich regelmäßig verletzt. Wenn sie es mal doch tut, dann nur weil sie einen Fehler gemacht oder sich das Bogenschießen von einem Mann erklären ließ. So etwas kann jeder mal passieren. Aber dafür gibt es eben die richtige Technik und auch den Damen-Brustschutz für das Bogenschießen. Kenn’ ich, habe so einen mal besagter Freundin geschenkt.
- Wie ist das mit der Macht und dem Krieg?
(oder auch: Seid Ihr alle männerhassende Kampf-Lesben?)
Das Konzept von Krieg und Unterordnung kommt in einer Amazonen-Gesellschaft primär gar nicht auf. Im Gegenteil. Die Gesellschaftsform ist nicht die männliche (nur mit ersetze Frauen durch Männer und vice versa).
Daher gibt es das Konzept von „Durchsetzen“ nicht, sondern nur das Prinzip der Selbstverteidigung. Es gibt nicht das Konzept von „Herrschen und Versklaven“, sondern nur ein gemeinschaftliches Miteinander. Es geht hier nicht um die Art der Waffen und der Rüstungen, sondern um, „wie leben wir miteinander“. Ich finde die Bilder von dem Unterricht aber vor allem von dem Festmahl auf der
ersten Amazonenseite bringen das Wesen dieser Gruppe am deutlichsten zum Ausdruck.
Und noch einmal für Dich Dirk, Du wirst eine Amazone nur am Verhalten von anderen „Frauen in Rüstung und mit Waffen“ unterscheiden. Das heißt, Du wirst sie anspielen müssen, um genaueres zu erfahren.
Hängt eine Frau andauernd mit Männern ab oder auf ihnen drauf, so wird sie wahrscheinlich keine Amazone im Sinne der Definition 2 sein.
Ist sie hingegen höflich/reserviert, in Grenzen kooperativ, aber läßt sich von Dir nicht einspannen, ohne, daß Du sie überzeugt hast wieso, dann ist sie wahrscheinlich eine Amazone nach Definition 2.
Läuft sie ’rum wie ein Bückstück, knallt aber einem Deppen eine vor den Latz, wenn er ihr zur Unzeit unter den Rock greift ...
dann ist sie wahrscheinlich ich. ;-)
In diesem Sinne,
CU
Cee
PS: Der letzte Satz war ironisch gemeint, quasi ein Ausfluß meines Pseudo-Humors.
Edit: Rechtschreibkorrekturen und Wortergänzungen
Nachricht bearbeitet (Fri 25.11.05 19:01)
Moralisch ist es verwerflich ...
Juristisch ist es zweifelhaft ...
Persönlich mag ich es.