Zitat:
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> Offene Fragen:
> > Sozialer Stand: Warum ist eigentlich der Ausländeranteil so
> > niedrig?
>
> Eine Frage, die mich auch schon seit längerem ziemlich
> interessiert. Wobei noch zu klären wäre, was man als Ausländer
> definiert. Österreicher und Schweizer würden (wenn sie sich
> denn bemühen vernünftig zu sprechen ;-) ) im Spiel nicht als
> Ausländer wahrgenommen werden. Auch bei anderen
> (Mittel)Europäern, wo ein Akzent als zum gespielten Charakter
> wahrgenommen werden könnte. Ist der in Deutschland
> Aufgewachsene mit französischer Staatsbürgerschaft ein
> Ausländer und/oder der Deutsche mit nigerianischen Eltern¿
Ich denke es gibt zwei Faktoren, die bei der Wahrnehmung von "Ausländern" im LARP eine Rolle spielen:
1. Rollenspiel (und zwar insbesondere die P&P-Variante, die ja häufig den Einstieg auch beim LARP darstellt) stellt ziemlich hohe Anforderungen an die Fähigkeit, in Deutsch zu kommunizieren (muss noch nicht mal schriftlich sein, solange man nicht den Meister macht).
Wenn jemand also noch deutliche Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat, so ist es relativ unwahrscheinlich, dass er (oder sie) an einem (P&P-)Rollenspiel Gefallen findet, schlicht weil die sprachliche Barriere leider noch zu hoch ist. Anmerkung an dieser Stelle: Mit den sprachlichen Problemen gehen in sehr vielen Fällen auch Probleme bei der sozialen/ gesellschaftlichen Integration einher - vielleicht könnte ja bspw. eine Rollenspielrunde in einem "sozialen Brennpunkt mit hohem Ausländeranteil" (wie Stadtviertelen oder aber Schulen) auch zu einem Instrument der Integration werden (bzw. wird m.W. sogar teilweise bereits dafür genutzt)? Eine spielerische Herangehensweise erleichtert Menschen ja häufig das Lernen ...
Die führt zu Argument 2:
2. Wenn jemand ausländischer Herkunft Rollenspiel betreibt (und das vielleicht auch schon etwas länger), dann wird zumindest seine verbale Ausdrucksfähigkeit kaum auf seine Herkunft schließen lassen!
Wie will man also beim normalen Spiel bzw. anhand der (zumeist) verbalen oder aber "körpersprachlichen" Interaktion erkennen, dass es sich bspw. um einen ehemaligen Jugoslawen, Deutschrussen oder wie auch immer handelt? Klar, bei einem etwas anderen äußeren Erscheinungsbild sieht das mit der "Erkennbarkeit" schon etwas anders aus. So fällt eine Person mit deutlich dunklerer Hautfarbe oder aber asiatischen Gesichtszügen meist auf wie ein bunter Hund ... obwohl die zumeist schon seit mehreren Generationen oder zumindest von einer Seite ihrer Eltern "schon immer" Deutsche sind (und sich selbst sicherlich - zurecht! - nicht als "Ausländer" verstehen).
Zur realitätsnäheren Erfassung:
Ich denke, dies ließe sich m.E. einzig und allein durch eine Abfrage des Geburtsorts bei der Anmeldung in Erfahrung bringen (wenn man denn "ausländischer Herkunft" so definieren will) - und da hätte ich Zweifel, ob die Befragten solche Informationen unbedingt mit angeben würden ...
Soweit meine Überlegungen...
Chewie
*wieder richtig ordentlich erkältet ... war trotzdem ein nettes LARPie gestern!*
Nachricht bearbeitet (Sun 09.05.04 10:26)
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http://www.larp-anekdoten.de - alles ist drin ("Nana allinyenwa aureas!")!