Holla!

Nur mal so als Zwischenergebnis:
Es empfiehlt sich, persönlich bei einem Blindenverband oder -verein vorbeizuschauen. Zwar haben die meisten nur allgemeines ("modernes") Material, das sehr allgemein gehalten ist, allerdings findet sich fast immer jemand, der sich auf ein Gespräch einlässt. Und hat man dann z.B. einen blinden berater, kan der einem schon eine Menge verraten.
Erklärt man genauer, was man vorhat, können die Leute da auch drauf eingehen und tun es meistens auch.

1 Stunde Gespräch mit einem der Berater hat mir jedenfalls eine Menge Informationen gebracht:
- Blinde sind nicht hilflos, wenn z.B. um das Abschütteln eines Gegners geht. Es ist zwar kein "Kampf" im herkömmlichen Sinne möglich, wohl aber eine Verteidigung.
- Blinde achten auf viele Details, um sich zu orientieren. Z.B. Wechsel von einem Holzzaun zu einer Mauer, ein kleiner Stromkasten, Unebenheiten des Weges. Auch die Akustik von Räumen spielt eine große Rolle. Selbst Gerüche werden zur Orientierung genutzt.
- Blindenstöcke mit Kugeln sind eine Erfindung des 20. Jahrhunderts!
- Nicht Geburtsblinde nutzen vielfältige Gesten und können per Handhaltung Abstände relativ genau beschreiben.
- Blickkontakt gibt es - Zumindest nicht Geburtsblinde können einordnen, wo das Gegenüber sitzt und schauen relativ exakt in diese Richtung
- Geburtsblinde haben eine "unpassende" Körpersprache und können selten beurteilen, wie sie auf andere wirken.
- Blinde sind im Verhalten ebenso extrem individuell wie andere Menschen. Jeder interpretiert die Reize auf seine Weise und reagiert eigen.
- Es IST ratsam, die Augen zu schließen. Vor allem, wenn man real sowieso kaum etwas sieht.

So weit meine bisherigen Erkenntnisse.

Gruß
Inex

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