(3-)Hundert Mann und ein Befehl ... :)
Hallo Leute,
also hier meine Meinung zu diesem Film:
Ich fand den Film klasse.
Daumen hoch!
Kein Film mit Anspruch aber dafür mit Atmosphäre und wie ich finde auch einer (wenn auch herben) Romantik.
Er hat mich spontan an einen anderen meiner Lieblingsfilme erinnert.
"
They Died With Their Boots On"
Hier wie da sind die Umstände ähnlich.
- Die (Amerikanische) Nation ist in einem Konflikt.
- Die Grundstory ist zwar historisch irgendwie belegt, aber die Umsetzung ist nicht wirklich historisch korrekt.
- Rührende Szenen vermischen sich mit wilder Action
- Die wirklich Bösen sind nicht die "anderen" (Perser oder Sioux) sondern die Verräter in den eigenen Reihen.
- Ideale von "echten" Männern und Frauen werden vermittelt. Wobei Errol Flynn als schneidiger, begeisterter George Armstrong Custer und Olivia de Havilland als treue und liebende Elizabeth Bacon Custer (Ein Zug wartet nicht, aber eine Frau schon) natürlich den Fokus deutlich mehr auf die Romanze ziehen, als ihre modernen Counterparts. Wobei die Kleider der Königin mir teilweise doch ein spontanes "So was muß ich haben!" entlockte. :)
Und wie das Internet uns auch sagt:
Selbst der berühmte Abschiedssatz: "Walking through life with you, Ma'm..." ist im gleichen Versmaß von "Wanderer kommst Du nach Sparta..." geschrieben.
Insgesamt hat der Film mein persönliches idealisiertes, cineastisches Weltbild gut getroffen, hinsichtlich der Frage:
Was ist ein echter Mann bzw. eine echte Frau?
Und zwar nicht wegen der körperlichen Aspekte der Spartaner.
Auch ... aber eben nicht nur. ;)
Was ich erfrischend fand war die Trennung der in meinen Augen klassischen Archetypen:
- Krieger
- Zivilisten
- Politiker
Der Krieger ist stolz und aufrecht. Er hat seine Prinzipien für die er bereit ist Frau, Heim und Hof zu verlassen, sich zu gürten und sich dem Feinde entgegenzustellen, gleichgültig woher er auch kommen mag. (England, Deutschland, Italien, Asien, dem Orient ... oder für den Fly-Over-Countries Bewohner ganz besonders schlimm ... gar Washington, DC) ;)
Jedenfalls ist er bereit hier oder "over there" für Freiheit und Familie zu streiten und zu sterben. Ohne "Wenn und aber", jedoch nie ohne seine Ehre zu verlieren.
Der Zivilist hingegen ist zwar so etwas, was es zwar zu schützen gilt, aber so richtig ernst nehmen kann man ihn nicht. Schön war hier der Truppenvergleich zwischen den 300 Spartanern und den anrückenden Arkadiern (Rest-Griechen). Typischerweise finden sich hier die ganzen "Ja-Aber"-Leute, die zwar überall mitreden möchten, am Ende (mit welcher Begründung auch immer) jedoch stiften gehen.
Der Politiker ist der schlaue und beredte Geist, welcher ohne Prinzipien, ständig den eigenen Vorteil suchend, ohne Ehrgefühl sich durch das Leben windet. Im Realen Leben sicherlich der erfolgreichste Archetyp, in einer Ideal-Welt wirkt er auf mich jedoch ein klein wenig verwerflich. ;)
Das Fazit für mich lautet:
Ich mag den Film wegen:
- der Stimmung und der Grundaussage, daß Ruhm mehr wiegt als Geld.
- seiner ästhetischen Darstellung von Kampf und Entschlossenheit im Angesicht des Todes.
- wegen der klaren Trennung von Werten/Ehre vs. Opportunismus/Erfolg
- wegen der Königin ... *lächel*
- wegen der gutaussehenden Jungs (obwohl ich eigentlich keine Bartträger mag ;) )
- wegen der markigen Sprüche, die durch das wabernde Testosteron widerhallen.
Persönlich würde ich mir tatsächlich mehr "Spartaner" im LARP wünschen, (also Leute, bei denen ich den "Krieger" spüren kann und weniger "Zivilisten", die einen Krieger spielen möchten)
:)
In diesem Sinne,
CU
Cee
Nachricht bearbeitet (Fri 20.04.07 09:16)
Moralisch ist es verwerflich ...
Juristisch ist es zweifelhaft ...
Persönlich mag ich es.